Langjähriger Gastroanlass expandiert

Das Zuger «Genuss Film Festival» zieht’s in die Alpen

Festivalleiter Matthias Luchsinger (links), Mitinitiant Ulrich Straub (Mitte) und Vereinspräsident Linus Schweizer (rechts) freuen sich darauf, das Festival über die Kantonsgrenze hinauszutragen. (Bild: cbu)

Das Zuger «Genuss Film Festival» geht in der neunten Ausgabe neue Wege. Nebst dem etablierten Programmmix aus Film und Fine-Dining wagt sich der Anlass bald auch in die Höhe.

In der Stadt Zug hat sich das «Genuss Film Festival» längst als feste Grösse etabliert. In diesem Jahr findet der Anlass bereits zum neunten Mal statt. Vieles bleibt wie gewohnt. Nach wie vor kombiniert das Festival Spiel- und Dokumentarfilme, die sich thematisch um die Kulinarik drehen, mit mehrgängigen Menüs, zubereitet von bekannten und renommierten Kochtalenten aus der ganzen Schweiz.

Das «Genuss Film Festival» will sich aber auch stetig weiterentwickeln. Führten die Verantwortlichen des Anlasses im vergangenen Jahr mit der Preiskategorie «Genuss Buch Award» (zentralplus berichtete) und den «Genuss Film Soirées» in anderen Städten bereits einige Neuerungen ein, gehen Festivalleiter Matthias Luchsinger und sein Team heuer noch einen Schritt weiter.

Winterlicher Ausflug nach Andermatt

Im Januar 2024 reist das Festival im neuen Format «Genuss Film Alpen» nach Andermatt. «Ursprünglich wollten wir es an verschiedenen Orten durchführen», erklärt Festivalleiter Matthias Luchsinger. Letztlich sei man aber bei Andermatt hängen geblieben. «Andermatt gehört noch zur Zentralschweiz und ist von Zug aus gut zu erreichen», so Luchsinger. «Warum also in die Ferne schweifen?»

Während vier Tagen organisiert das Zuger Team in Andermatt ein ähnliches Konzept wie am «Genuss Film Festival» in Zug. Heisst: Kinofilme – gezeigt in der Andermatt Concert Hall –, Fine-Dining und Gesprächsrunden. Das «Genuss Film Alpen» soll aber keine blosse Kopie werden. «Wir möchten das Alpenthema auch kulinarisch aufgreifen.»

Zudem sind Packages mit Übernachtungen geplant, damit die Gäste die Alpenstimmung länger geniessen können. Welche Filme und Köche die Gäste in Andermatt erwarten können, bleibt vorerst aber noch geheim. Weitere Informationen zum Pilotprojekt gibt es gemäss dem Festivalleiter erst während der Zuger Ausgabe im September.

Michelin-Köchin beehrt die Stadt Zug

Bekannt ist hingegen, wer in Zug am Herd stehen wird. Zu den Kochtalenten, welche die Festivalgäste dieses Jahr mit ausgeklügelten Speisen begeistern wollen, gehört nebst Dominik Hartmann (Restaurant Magdalena in Rickenbach) und Alex Bindig («Trübli» in Winterthur) auch Michèle Meier vom Restaurant Lucide im KKL Luzern.

Michèle Meier wurde 2022 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. (Bild: Tina Sturzenegger)

Meier wurde im vergangenen Jahr vom Guide Michelin mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und brachte damit die begehrte Auszeichnung erstmals seit rund elf Jahren wieder nach Luzern (zentralplus berichtete).

Bunter Filmmix auf der Leinwand

Bevor die Köchinnen im Genuss-Pavillon ihr Bestes geben, schauen sich die Gäste zuvor im Kino Seehof einen Film an. An jedem der insgesamt acht Festivaltage flimmert ein anderer Film über die Leinwand des Zuger Kinos. Eine jährliche Herausforderung, wie Matthias Luchsinger erklärt. Für einige der geplanten Filme musste er ziemlich lange suchen. «Mir ist nebst den Bildern auch die Aussage des Films wichtig.»

Das diesjährige Programm bietet erneut einen bunten Mix an internationalen Werken. So werden nebst Dokumentarfilmen wie «Foodwaste – Was tun?» auch eine aktuelle und bitterböse Satire aus Hollywood gezeigt. In «The Menu» spielt der Jungschauspieler Nicholas Hoult («Renfield») einen promibesessenen Foodie, der zusammen mit seiner Freundin Margot (Anya Taylor-Joy, «Queens Gambit») und einer Handvoll anderen Gästen das extravagante Restaurant des enigmatischen Kochs Slowik (Ralph Fiennes, «Schindlers Liste») besucht. Auf einer abgelegenen Insel im Lokal angekommen, fliesst nicht nur Wein, sondern bald auch schon Blut.

Deutscher Autor wird ausgezeichnet

Im Rahmen des Festivals werden ebenfalls verschiedene Auszeichnungen verliehen, darunter der «Genuss Foto Award», der «Zuger Fotograf des Jahres», der im vergangenen Jahr an Andreas Busslinger überreicht wurde (zentralplus berichtete) oder der «Genuss Film Award», der an eine Persönlichkeit aus den Bereichen Film, Literatur oder Medien geht, die eine persönliche oder professionelle Verbindung zum Thema Genuss hat. Die Namen der Preisträgerinnen bleiben natürlich noch ein streng gehütetes Geheimnis der Veranstalter.

Bereits heute steht hingegen fest, wer den «Genuss Koch Award» erhält und wer mit dem «Genuss Wein Award» ausgezeichnet wird: Enzo Andreatta vom Ristorante Da Enzo in Ponte Brolla wird für sein enormes Engagement und seine Verdienste im Namen der Kochgilde ausgezeichnet und Patrick Finance, Sales Manager Continental Europe, nimmt für die Maison Louis Latour den «Genuss Wein Award» 2023 entgegen.

Auch der Gewinner des «Genuss Buch Awards» steht bereits fest. Durfte im vergangenen Jahr die Zürcher Autorin Seraina Kobler die Trophäe für ihr Werk «Tiefes, dunkles Blau» entgegennehmen, wird es heuer der deutsche Krimiautor Tom Hillenbrand. Hillenbrand hat in den vergangenen Jahren mit «Goldenes Gift», «Bittere Schokolade» oder «Teufelsfrucht» eine ganze Reihe kulinarischer Krimis um den Luxemburger Koch Xavier Kieffer geschaffen. Derzeit stehen Pläne im Raum, die Bücher zu verfilmen, wie Luchsinger verrät.

Die diesjährige Ausgabe des Genuss Film Festivals findet vom 21. bis 28. September im Kino Seehof und im eigens fürs Festival aufgebauten Genuss Pavillon direkt am Zugersee statt.

zentralplus ist Medienpartner des Genuss Film Festivals.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Matthias Luchsinger, Festivalleiter
  • Medienmitteilung und Programmheft 9. Genuss Film Festival
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