Bilanz und Ausblick zum Festival

Das will Luzern Live im nächsten Jahr besser machen

Für das nächste Jahr wünschen sich die Veranstalter des Luzern Live unter anderem mehr Verkaufsstände. (Bild: Elmar Bossard / Elias Roesli / Florian Kürbisch)

Fast 100’000 Besucher sollen während der zehn Tage das Luzern Live besucht haben. Die Veranstalter blicken trotz der roten Zahlen zufrieden darauf zurück. Und verraten, wo sie fürs nächste Jahr den Hebel ansetzen.

Die Saiten der Gitarren sind verstummt, die Essensstände um das Luzerner Seebecken zusammengepackt. Von den zehn Tagen des Luzern Live bleiben der eine oder andere Ohrwurm, Erinnerungen und zufriedene Veranstalter zurück. Der Nachfolger des Blue Balls soll rund 100’000 Be­suche­rinnen in die Stadt Luzern gelockt haben, wie Mediensprecher Roli Graf auf Anfrage schreibt. Damit lauschten ähnlich viele Besucher dem Luzern Live wie dessen Vorgänger.

Gemäss einem Augenschein kam das neue Angebot im Luzerner Festivalsommer gut an (zentralplus berichtete). Auch die Stadt Luzern habe diesen Eindruck erhalten, wie Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen, auf Anfrage bestätigt. Recht geben den Veranstaltern auch die Zahlen. Wie Graf weiter ausführt, habe das Festival über 8000 Luzern-Live-Pässe verkauft und viele tolle Rückmeldungen erhalten.

Festival kam gut an, muss sich finanziell aber noch etablieren

Weitere Highlights für die Veranstalter: der Einsatz der 250 Helferinnen, die beliebten Angebote für Familien, die Konzerte im KKL – und dass die zehn Tage ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen seien, wie Graf aufzählt. «Wir hatten tatsächlich die besten Besuchenden, die es gibt!» Auch gemäss Mario Lütolf habe die Stadt Luzern kaum negative Rückmeldungen erhalten. Genauere Analysen zum Festival würden jedoch in den nächsten zwei Monaten gemacht.

Trotz dieser Highlights bleibt für die Veranstalter ein Wermutstropfen: Gemäss ersten Hochrechnungen schreibt die erste Ausgabe des Luzern Live rote Zahlen (zentralplus berichtete). Die Veranstalter sehen unter anderem das Wetter dafür mitverantwortlich. Das Festival wurde immer wieder vom Regen begleitet. Wie hoch dieses Minus ausfalle, könne er noch nicht sagen, da die Buchhaltung noch nicht fertig sei, so Graf. Trotzdem ist bereits klar, dass das Festival noch mindestens zwei weitere Jahre stattfinden soll.

Luzerner gingen gerne tanzen

Und für die nächste Ausgabe wollen die Veranstalter auch einige Dinge anpassen. Zum einen wollen sie der Verwirrung rund um ihr Festival-Bändeli einen Riegel vorschieben: «Die Kommunikation rund um den Live-Pass wollen wir verbessern, damit noch klarer ist, wo man mit dem Live-Pass Zutritt hat und wann man für die bezahlten Konzerte ein zusätzliches Ticket benötigt.»

Weiter hätten sich vor der kostenpflichtigen Electric Terrace auf der KKL-Terrasse jeweils grosse Schlangen gebildet. Für das nächste Jahr will das Luzern Live darum Massnahmen prüfen, damit die Luzernerinnen nicht mehr ewig aufs Tanzen warten müssen. Zudem würden sie sich über ein paar zusätzliche Verkaufsstände freuen.

Ausbau des Programms ist Geldfrage

Im Gegensatz zum Blue Balls hat das Luzern Live mehr auf Schweizer Künstler statt auf internationale Stars gesetzt. Das soll vorderhand auch so bleiben: «Die Regionalität beziehungsweise Swissness wird immer ein Bestandteil unseres Konzeptes bleiben, was von den Besuchenden auch sehr geschätzt worden ist.» Trotzdem schliesst das Team mehr internationale Musikerinnen nicht aus. Doch wie Roli Graf anfügt: «Ob wir mehr internationale Acts einladen können, hängt nicht zuletzt auch von den finanziellen Rahmenbedingungen ab.» Auch ein Ausbau des Programms sei letztlich eine Geldfrage.

Die Stadt Luzern hegt für das Festival zumindest hohe Erwartungen: «Das neue Musikfestival kann sich mit unverwechselbarem Charakter gerne zu einer nachhaltig ausgerichteten, lokal bestens vernetzten Grösse im sommerlichen Kultur- und Veranstaltungskalender der Stadt Luzern entwickeln», so Lütolf. Ob das Festival dieser Rolle gerecht wird oder ob das Luzern Live wie das damalige Blue Balls rote Zahlen schreibt, zeigt sich spätestens vom 18. bis 27. Juli 2024, wenn die nächste Ausgabe stattfinden soll.

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Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Roli Graf, Mediensprecher Luzern Live
  • Schriftlicher Austausch mit Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen Luzern
  • Medienarchiv zentralplus
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4 Kommentare
  • Profilfoto von Martin Groh
    Martin Groh, 03.08.2023, 09:28 Uhr

    Zu allererst, ich war ein feuriger Fan vom Blue Balls.
    Auf Luzern Live war ich gespannt. Als ich aber dann das Line-up las musste ich die Stirn runzeln.
    Es war mir zu sehr Hip-Hop und Electronic lastig.
    Es war auch gut einige Frankophone Acts anzubieten.
    Auf Swissness zu achten ist lobenswert. Es hat auch gute Swiss-Acts aus anderen Genres zu bieten. Aus den Bereichen Rock, Blues-Rock, Country-Rock, und auch Rockabilly nicht zu vergessen, würde ich mir ein oder zwei Acts wünschen.
    Auch im Stil von Izo Fitzroy, Mell & Vintage Future oder Meena; Kat Eaton und Jessy Martens & Band könnte eine Idee sein. Was der Ausgewogenheit sicher gut tun würde.
    Mit Lucky Wüthrich wurde eine gute Wahl getroffen.
    Bin jedenfalls auf LuzernLive 2024 gespannt.

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  • Profilfoto von Rocco
    Rocco, 02.08.2023, 18:39 Uhr

    Nachtruhe ab 22.00h
    Das ist Gesetz !!! Und das hat nichts mit Städter, nicht mit Bünzli zu tun.

    Wer noch zuwenig gefeiert hat kann problemlos zuhause oder in seinem Quartier weitermachen. Mal gucken wie dort reagiert wird?

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  • Profilfoto von Jenny Holzer
    Jenny Holzer, 02.08.2023, 10:19 Uhr

    Cool wäre es, wenn auf der KKL-Terrasse nicht bereits um 22.00 uhr tote Hose ist. Ist es für die Stadtbewohner*innen wirklich so schlimm, wenn auch um 23.30 noch paar Bässe wummern?

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  • Profilfoto von Hugo
    Hugo, 01.08.2023, 19:59 Uhr

    Wichtig es gibt Bier

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