Kein Geld mehr aus Zug

Zuger Politik will dem Bischof den Gürtel enger schnallen

Zuger Kantonsräte stören sich daran, dass der Kanton den Lohn des Basler Bischofs mitfinanziert. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Mit einer Motion wollen Zuger Kantonsräte den Regierungsrat dazu bewegen, die Zahlungen des Kantons an das Bistum Basel zu überdenken. Die Zuwendungen seien anachronistisch.

Der Zuger Kantonsrat Luzian Franzini (ALG) will dem Bischof den Geldhahn zudrehen. Mit einer Motion will er bewirken, dass der Kanton Zug nicht mehr so viel Geld an das Bistum Basel zahlt. Seit 1828 besteht ein Bistumskonkordat, welches Zug verpflichtet, einen Teil seiner Einnahmen an den Bischof in Basel zu schicken. Mit dem Vorstoss will Franzini zusammen mit Kolleginnen der SP und GLP den Kanton dazu bewegen, die Zahlungen zu überdenken – und allenfalls ganz zu beenden.

Das Geld aus Zug finanziert mitunter die Löhne und Spesen der Domherren, sowie auch anteilsmässig den Lohn des Bischofs. Gegenüber «kath.ch» erklärt Franzini, dass die besagten Zahlungen anachronistisch seien. Weniger als die Hälfte aller Zugerinnen sei noch katholisch, deshalb könne es nicht sein, dass der Steuerzahler für den Lohn der Geistlichen aufkomme, argumentiert Franzini.

Erfolg der Motion noch ungewiss

Der Grünen-Politiker kritisiert überdies das Verhalten des Bistums betreffs der Aufklärung und der Verhinderung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche (zentralplus berichtete). Trotz der katholischen Tradition des Kantons Zug könne es laut Franzini nicht sein, dass die öffentliche Hand so etwas mitfinanziere.

Über die Überweisung der Motion wird am 23. Mai entschieden. Erhält sie die nötige Zustimmung im Kantonsrat, kommt sie auf den Tisch des Regierungsrats. Bis dieser dann allerdings eine Stellungnahme gibt, kann bis zu einem Jahr vergehen. Franzini ist indes optimistisch, dass sein Vorstoss auch von anderen Parteien Unterstützung erhält. Das Bistum Basel wollte auf Anfrage von «kath.ch» noch keinen Kommentar zur Motion abgeben.

Verwendete Quellen
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