Post für Bischof Gmür: Zuger Kirchgemeinden üben Kritik

Während die Luzerner katholischen Kirchgemeinden Gelder sperrten, blieb es in Zug eher ruhig – bis jetzt. In einem gemeinsamen Brief wenden sich nun auch die Zuger an Bischof Felix Gmür.

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Redaktion zentralplus

Die Präsidien der Zuger katholischen Kirchgemeinden schicken ein gemeinsames Signal an Bischof Felix Gmür. «Aufmerksam und oft besorgt verfolgen wir die Entwicklungen im Bistum Basel», schreiben sie in einem Brief an ihn. Im September veröffentlichte die Universität Zürich eine Studie zu den Missbrauchsfällen in der römisch-katholischen Kirche. Sie konnten über 1000 Übergriffe seit 1950 nachweisen, drei Viertel davon an Minderjährigen (zentralplus berichtete).

Seither laufen den Kirchen die Mitglieder scharenweise davon, was auch die Zuger Kirchgemeinden beunruhigt. Jeder Austritt habe direkte Konsequenzen auf deren Budget und damit deren «Arbeit an der Basis», so die Zuger.

Wie die Luzerner Kollegen Bistumsbeiträge zu kürzen, halten die Zuger Kirchgemeinden jedoch für «nicht zielführend». Stattdessen wollen sie mit dem Bistum «wach, kritisch und fair» zusammenarbeiten. «Wir schauen auch in unserem Verantwortungsbereich genau hin, tragen Massnahmen mit und sorgen für Prävention. Dies ist unser Beitrag, damit wir als Kirche, die wir alle sind, glaubwürdig bleiben», kündigen die Präsidien an.

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Zwar anerkennen sie, dass das Bistum einige Massnahmen im Bezug auf die Missbrauchsfälle bereits umsetze oder kurz vor der Umsetzung sei. Etwa der Beizug externer Fachpersonen für die Voruntersuchung gegen die Bischöfe oder das Einrichten einer unabhängigen Meldestelle für Missbrauchsfälle. Die Zuger Kirchgemeinden halten dazu jedoch fest: «Diese ihre Bemühungen verdienen unsere Anerkennung, auch wenn mutmasslich vieles schon Jahre früher hätte realisiert werden können und sollen.» Künftig wünschen sie sich zudem eine proaktive, direkte und zeitnahe Kommunikation über nächste Schritte und Massnahmen.