Hat sich «Massvoll» mit Rechtsextremen verbrüdert?
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Am Samstag will «Massvoll» in Bern gegen den WHO-Pandemievertrag demonstrieren. Erwartet werden scheinbar auch rechtsextremen Gruppierungen.
Es sei ein Zeichen, wie sehr sich «Massvoll» und deren Chef Nicolas A. Rimoldi ins rechte Abseits manövriert hat. So schreibt es «Der Bund». Die Zeitung bezieht sich dabei auf eine Demonstration gegen den WHO-Pandemievertrag, die «Massvoll» kommenden Samstag auf dem Berner Bundesplatz durchführen will.
Auf dem Flyer dafür würden Vertreter zweier rechtsradikale Parteien aus Ungarn und Bulgarien als «Ehrengäste» angekündigt. Und zwar von «Mi Hazánk» (Unsere Heimat) aus Ungar, die gegen LGBTQ-Angehörige, für den Austritt aus der EU und die Wiedereinführung der Todesstrafe kämpft. Als zweiter «Ehrengast» sei die bulgarische Partei «Vazrazhdane» (Wiedergeburt) angekündigt, welche 2022 eine Demonstration organisierte, in deren Verlauf es zu einem Versuch kam, das Parlament zu stürmen.
Chef von bulgarischen Rechtsextremen per Video zugeschaltet
Rimoldi und deren Chef, Kostadin Kostadinov, hätten sich bereits früher getroffen, schreibt der «Bund». In Bulgarien laufe gegen Kostadinov ein Ermittlungsverfahren wegen Anstiftung zu Gewalt und Hass.
Die Ukraine hält ihn für einen russischen Agenten und belegte ihn mit einem 10-jährigen Einreiseverbot. 2013 bezeichnete Kostadinov Angehörige der Roma als «Parasiten» und «nicht menschliches Ungeziefer».
Rimoldi weist Kritik zurück
Auf dem Bundesplatz soll er per Video zugeschaltet werden. Angesprochen auf die Aussagen seiner ausländischen «Ehrengäste», gäbe Rimoldi ausweichende Antworten, heisst es in der Zeitung. Er verweise auf die Corona-Massnahmen in der Schweiz, die «viel extremer» gewesen seien. «Drei Jahre lang wurden wir diffamiert und ausgegrenzt.» Im politischen Abseits sehe er sich nicht: «Massvoll» sei die einzige Kraft, die sich seit je «konsequent» für die Grundrechte einsetze.
Auf «X», ehemals Twitter, doppelt Rimoldi zu den Vorwürfen, er sei nach rechts abgerutscht nach: «Falsch! Kontakt zu den extremen Linken und extremen Rechten pflege ich seit über 10 Jahren. Ich spreche mit allen, wie es sich in der Schweiz gehört. Denn nur gemeinsam ist erfolgreiche Sachpolitik möglich».