Katholische Kirche Luzern will Missbrauchsopfern helfen

Die römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern tritt der Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld bei. Dies als erste Landeskirche.

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Redaktion zentralplus

«Die römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern trägt die Ziele der IG MiKU nun offiziell mit», das teilt sie am Montag in einer Medienmitteilung mit. Die römisch-katholische Kirche Kanton Luzern ist dem Trägerverein der IG beigetreten.

Die Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld – kurz IG MiKU – ist eine Selbsthilfegruppe, die sich an betroffene Frauen und Männer richtet, die sexuellen und/oder spirituellen Missbrauch im kirchlichen Umfeld erlebt haben.

Sie fordert, dass die Kirche für Folgen von Missbrauch die Verantwortung übernimmt, dass Betroffene professionell begleitet werden und Missbrauchstäter aus kirchlichen Tätigkeiten ausgeschlossen werden. Der Verein wurde vor drei Jahren gegründet. Er rückte insbesondere ins Blickfeld der Öffentlichkeit, als im September vergangenen Jahres die Missbrauchsstudie vorgestellt wurde. Historikerinnen legten Zahlen dazu vor, wie oft es in der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz zu Missbrauch gekommen ist. 1002 Fälle konnten sie belegen – das ist aber nur «die Spitze des Eisbergs» (zentralplus berichtete).

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Mitverantwortung für das Geschehene

Die römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern begründet ihren Schritt damit, dass auch staatskirchenrechtliche Einrichtungen – Kirchgemeinden, Kantonalkirchen – eine Mitverantwortung für das Geschehene mittragen würden. Durch die Mitgliedschaft wolle sie «unmissverständlich» dafür einstehen, dass Missbrauch im kirchlichen Umfeld aufgearbeitet, nicht weiter vertuscht wird und keinen Nährboden mehr findet.

Luzern ist gemäss Mitteilung die erste Landeskirche, die der IG beigetreten ist. Die Zürcher Landeskirche unterstützt den Verein in anderer Form. Die IG MiKU zählt zurzeit rund 60 Mitglieder.