Nach Studie über sexuellen Missbrauch

So heftig ist die Kirchenaustritt-Welle in Luzern

Hunderte wollen jetzt kein Mitglied der Kirche mehr sein. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Dass Missbrauch in der Katholischen Kirche existiert, wusste man schon lange. Nun liegen die Zahlen schwarz auf weiss vor – und viele haben sich zum Austritt aus der Kirche bewogen. Den Luzerner Kirchen laufen die Mitglieder scharenweise davon. Bischof Felix Gmür bedauert das.

Einen Monat ist es her, seit Forscherinnen der Universität Zürich eine Studie über Missbrauch in der Katholischen Kirche veröffentlicht haben (zentralplus berichtete). Es sind nicht weniger als 1002 Fälle sexuellen Missbrauchs seit 1950, 921 Betroffene und 510 Beschuldigte. Das grosse Ausmass des unfassbaren Leids – das nur die «Spitze des Eisbergs» sein dürfte – löste eine Welle der Empörung aus.

Und eine Welle der Kirchenaustritte. Das zeigten erste Zahlen von Kirchenaustritten. zentralplus wollte wissen, wie es ums Ausmass dieser steht – just einen Monat nach Veröffentlichung der Pilotstudie.

In einem Monat so viele Austritte wie sonst im ganzen Jahr

Besonders drastisch zeigt sich das bei der Katholischen Kirche Stadt Luzern. Diese verzeichnete im letzten Monat rund 440 Austritte – seit Veröffentlichung der Studie sind das etwas über 110 Austritte pro Woche.

«Es ist ziemlich klar, dass für viele die Veröffentlichung der Pilotstudie zum sexuellen Missbrauch der Anlass war.»

Bernhard Waldmüller, Pastoralraumleiter Kriens

In wie vielen Fällen die Missbrauchsfälle tatsächlich der Grund dafür waren, kann man nur erahnen. Die meisten lassen das Feld für den Austrittsgrund frei – kommentarlos. In der Stadt gaben lediglich zehn Prozent die Missbrauchsfälle als Motiv an. Doch auch ein Vergleich zum Vorjahr zeigt das Ausmass: Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum in der Stadt Luzern zwischen dem 12. September und 11. Oktober nur zirka 15 Austritte pro Woche, beziehungsweise 60 Austritte im Monat.

Ein heftiges Bild zeichnet sich auch in Kriens. In den letzten Jahren kehrten der Katholischen Kirche Kriens jeweils rund 200 Mitglieder den Rücken. Bis zur Studie waren es dieses Jahr 182 Austritte. Danach flatterten 204 neue Austrittsschreiben ins Haus, also in einem Monat so viel wie sonst in einem Jahr. «Es ist ziemlich klar, dass für viele die Veröffentlichung der Pilotstudie zum sexuellen Missbrauch der Anlass war», sagt Pastoralraumleiter Bernhard Waldmüller dazu.

«Die Austritte führen mir die Dringlichkeit einer vollumfänglichen Aufklärung vor Augen.»

Felix Gmür, Bischof

Gleiches Bild zeichnet sich in Sursee. Hier haben sich seit der Studie so viele Mitglieder von der Kirche zurückgezogen wie in den letzten Monaten im 2023, konkrete Zahlen werden nicht genannt. In Horw seien «mehr Austritte als üblich» aus der Kirche erfolgt, auch hier werden aber keine konkreten Zahlen genannt.

Die Austrittswelle schwappt auch bei den Kirchen im Land über. Zum Pastoralraum Michelsamt gehören die Kirchgemeinden Beromünster, Neudorf, Pfeffikon, Rickenbach und Schwarzenbach. Hier wollen gemäss Pastoralraumleiterin Theres Küng seit dem 12. September 55 Mitglieder nichts mehr mit der Kirche zu tun haben. Als Vergleich: Das ganze letzte Jahr gab es 95 Austrittsgesuche.

Bischof Felix Gmür bedauert den Austritts-Boom

Dass nun Hunderte der Kirche den Rücken kehren, entgeht auch Bischof Felix Gmür nicht. «Ich bedauere die Austritte und ich teile die Empörung über diese entsetzlichen Taten und das Mitgefühl mit den Betroffenen», lässt er auf Anfrage verlauten. Für ihn ist das aber auch eine klare Aussage, die dahintersteckt: «Die Austritte führen mir die Dringlichkeit einer vollumfänglichen Aufklärung vor Augen.»

Bischof Felix Gmür. (Archivbild: azi) (Bild: Archiv/A. Zimmermann)

Deshalb sei es ihm wichtig, dass die Pilotstudie im Rahmen einer dreijährigen Forschung fortgesetzt werde. Damit die Aufarbeitung vollständig unabhängig und von externen Fachpersonen erfolge, wurde das Historische Seminar der Universität Zürich von der Schweizer Bischofskonferenz, der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz und der Konferenz der Ordensoberen der Schweiz gemeinsam mit der Pilotstudie und deren Fortsetzung beauftragt.

Dem Bistum Basel den Geldhahnen zugedreht

Doch nicht nur die Mitglieder, auch die Kirchen haben bereits teilweise den Riegel geschoben. So haben bereits einzelne Kirchgemeinden zum Finanzboykott des Bistums Basel aufgerufen. Allen voran ging die Kirchgemeinde Adligenswil (zentralplus berichtete), es folgte der Pastoralraum Region Willisau, zu dem die sechs Kirchgemeinden Geiss, Gettnau, Hergiswil, Menzberg, Menznau und Willisau zählen (zentralplus berichtete). Und auch die Kirchgemeinde Ballwill zahlt die Bistumsgelder auf ein Sperrkonto ein.

Die Luzerner Kirchgemeinden haben zudem vier Bedingungen gestellt. Solange diese nicht erfüllt seien, wolle man das Bistum nicht mitfinanzieren, so ihr Tenor. Die Bedingungen lauten: 1) Untersuchungen durch eine unabhängige Stelle, 2) eine unabhängige Meldestelle, 3) die Aufbewahrung sämtlicher Akten und 4) die Öffnung des Archivs der Nuntiatur für weitere Untersuchungen.

Von den Kirchgemeinden fliesst kein Geld direkt an die Bistümer oder nach Rom. Dafür sind auf kantonaler Ebene die Landeskirchen sowie auf Landesebene die Römisch-Katholische Zentralkonferenz zuständig.

Das sind die Forderungen der Zentralkonferenz

Diese römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ) ist es auch, die vier Forderungen aufgestellt hat, hinter der die angefragten Kirchgemeinden auch stehen.

Die Forderungen lauten:

  • Mögliche Verstösse durch mehrere Schweizer Bischöfe sollen unabhängig untersucht werden. Bischof Joseph Maria Bonnemain, der beauftragt wurde, eine Voruntersuchung gegen vier Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz zu führen, soll eine unabhängige Fachperson für Ermittlungen in Strafverfahren zur Seite gestellt werden. Gemeinsam sollen diese die Untersuchungen leiten.
  • Schweizweit soll eine unabhängige Meldestelle mit Kontrollfunktion für das weitere Verfahren eingerichtet werden.
  • Ein nationales Strafgericht soll geschaffen werden.
  • Das partnerschaftliche Leben soll Privatsache sein: Die Kirche soll sich von sexualfeindlichen und homophober Sexualmoral abkehren und ein «freies partnerschaftliches Leben» auch für Mitarbeiter der Kirche uneingeschränkt anerkennen.

Anfang Dezember werde die Plenarversammlung der RKZ entscheiden, ob sie die Forderungen in dieser oder in geänderter Form unterstütze, so die RKZ weiter.

Und auch sie hält in Aussicht, allenfalls dem Bistum Basel den Geldhahnen zuzudrehen. Dies für den Fall, dass die Gespräche mit den Bischöfen nicht erfolgreich verlaufen.

Bischöfe stellten selbst Forderungen auf

Dass mehrere Kirchgemeinden die Zahlungen ans Bistum eingefroren haben, nehme das Bistum Basel laut Bischof Gmür «zur Kenntnis».

Er betont, dass die Schweizer Bischofskonferenz zusammen mit der RKZ und der «Konferenz der Vereinigung der Orden und weiterer Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens» fünf Massnahmen beschlossen hat. Zum einen die bereits angesprochene Fortsetzung der Studie. Dann das Einrichten einer nationalen Dienststelle zur Sammlung von Opfermeldungen. Weiter den Zugang zu kirchlichen Archiven in der Schweiz und dass kein Dokument vernichtet wird. Weiter fordern sie ein psychologisches Abklärungsverfahren für Seminaristen und Noviziatskandidaten sowie für die Ausbildung von anderen Seelsorgerinnen. Und der letzte Punkt ist die Professionalisierung der Personalakten. Damit wollen sie sicherstellen, dass die Akten aller pastoralen Mitarbeiter stets umfassend sind und bei jedem Wechsel des Einsatzortes nach- und weiterverfolgt werden können.

Diese Massnahmen sollen bis spätestens 2024 Tatsache sein. Zudem habe die Bischofskonferenz beschlossen, für den Bereich der Kirche ein nationales Straf- und Disziplinargericht zu errichten. «Auch das ist nach entsprechenden Gesprächen in Rom für 2024 vorgesehen», so Felix Gmür abschliessend.

So oder so – in der Katholischen Kirche brodelt es. Ob es 2023 einen neuen Rekord an Kirchenaustritten geben wird? Die Kurve zeigt jedenfalls steil nach oben, nachdem 2021 so viele wie noch nie aus der Kirche ausgetreten sind. Damals waren es schweizweit 34’182 Menschen (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Ingrid Schmid, Mediensprecherin Katholische Kirche Stadt Luzern
  • Schriftlicher Austausch mit Bernhard Waldmüller, Leiter Pastoralraum Katholische Kirche Kriens
  • Schriftlicher Austausch mit Daniel Eicher, Kirchenrat und Ressort Kommunikation Katholische Kirchgemeinde Horw
  • Schriftlicher Austausch mit Tanja Metz, Redaktorin Pfarreiblatt Sursee
  • Schriftlicher Austausch mit Theres Küng, Leiterin Pastoralraum Michelsamt
  • Schriftlicher Austausch mit Felix Gmür, Bischof
  • Forderungen der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ)
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26 Kommentare
  • Profilfoto von Harry
    Harry, 17.10.2023, 20:38 Uhr

    Wie lange brauchen die Katholiken um zu merken, dass diese Religion nichts mehr mit der Bibel zu tun hat? Das ist ein komerzieller Verein der die grösste Sekte der Erde ist!
    Geldmacherei ohne dass es ihre Mitglieder merken! Wo in der Bibel steht, dass Maria der Weg zu Gott ist?? Nirgends! Jesus sagte: niemand kommt zum Vater denn durch mich! Keine Maria und kein Papst! Lest doch mal die Bibel selbst und lasst euch nicht von den Pfaffen einlullen liebe Katholiken.

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  • Profilfoto von Carlina
    Carlina, 17.10.2023, 19:19 Uhr

    1975 bin ich aus der kath.Kirche ausgetreten. Als mein Vater 1975 starb war ein kath. Priester bei uns zu Besuch, er hatte allein das Interesse an meiner Mutter.
    Später erfuhr ich, dass er meiner Schwester damals einen starken Zungenkuss aufsetzte.
    Ich fackelte nicht lange und gab per Telefon ans Pfarramt meinen Austritt, mit 19 Jahren.
    Ich spürte einfach, eine wahre Katastrophe!
    Grauenhaft was da alles geschah und immer noch geschieht.
    Ich weiss aus eigener Erfahrung was Missbrauch für die Betroffenen nd ihre Familie bedeutet.

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    Marc, 16.10.2023, 11:05 Uhr

    Sogar meine bald 80-jährige Mutter ist ausgetreten. Solche Beispiele sollten dem Verein schon langsam zu denken geben.

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    Franz Ott-Ziegler, 16.10.2023, 10:25 Uhr

    Ich glaube, die meisten Austritte sind unter Gläubigen in der kath. Kirche zu finden, welche dringend Reformen fordern, welche eine Zukunft in einer Glaubensgemeinschaft in Liebe, Respekt und Vertauen wollen, wie ich.

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      Schneider, 17.10.2023, 14:34 Uhr

      Dafür gibt’s die reformierte Kirche doch bereits seit geraumer Zeit.

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    André, 15.10.2023, 16:30 Uhr

    Es braucht nicht einfach dringliche Aufklärung, es braucht das Verbot des Zölibats.

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    • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
      Marie-Françoise Arouet, 15.10.2023, 18:26 Uhr

      Was ist das Verbot des Zölibats? Verheiratungszwang?

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    Martin Streitl, 15.10.2023, 15:38 Uhr

    Hallo zusammen
    Hoffe es folgen noch viele Menschen, den Austritt aus dieser Kirche zu geben.
    Es hat sich seit einem Monat nichts bewegt, leider!
    Es wird sich auch nichts bewegen 😞.
    Es betrifft nicht nur die Schweiz.
    Die Personen müssen angezeigt werden und vor ein privates Gericht gestellt werden. Alles andere ist leerlauf!

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    • Profilfoto von Armando
      Armando, 16.10.2023, 13:06 Uhr

      Es gibt keine privaten Gerichte. Sie meinen wohl ein staatliches Gericht.

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    Roli Greter, 15.10.2023, 13:59 Uhr

    Personelle und strafrechtliche Massnahmen umsetzen, alles andere ist weder moralisch noch gesetzeskonform.

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  • Profilfoto von Franz
    Franz, 15.10.2023, 12:50 Uhr

    Man sollte die Kirche im Dorf lassen (sorry!) und den Zeitraum von 70 J. mit der Zahl der Missbräuche und Beschuldigten in Relation setzen. In der Schweiz gibt bzw. gab es wohl über tausend Kirchgemeinden. Vielen absolut integren katholischen Geistlichen wird massiv Unrecht getan durch Generalverdacht und Pauschalisierungen. Es wird aus durchsichtigen Gründen gegen die Kirche Stimmung gemacht. Ausserhalb der kath. Kirche dürfte die Zahl nicht aufgedeckter, ungeahndeter Missbräuche um ein Vielfaches, wohl Hundert- bis Tausendfaches höher sein: im Familien- und Bekanntenkreis, in Vereinen, am Arbeitsplatz etc. Es geht hier nicht darum, die Missbräuche in der kath. Kirche zu verharmlosen. Als längst Ausgetretener (aus anderem Grund) möchte ich einfach eine Lanze brechen für die überwältigende Mehrzahl von integren, engagierten und wertvollen Geistlichen. Wie ich meinen damaligen Dorfpfarrer erlebt habe.

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    • Profilfoto von Melk Christen
      Melk Christen, 15.10.2023, 13:52 Uhr

      Was sind denn diese «durchsichtigen Gründe»?

      Sie sehen, ich muss fragen – die Gründe scheinen also nicht für alle ganz so leicht durchschaubar zu sein.

      Allerdings vermute ich, dass sie tatsächlich vielfältiger sind, als Sie denken. Ich bin auch schon vor langem ausgetreten. Aber nicht – für den Fall, das sei Ihr Gedanke – wegen der Kirchensteuer.

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      • Profilfoto von Franz
        Franz, 15.10.2023, 15:00 Uhr

        Durchsichtige Gründe, kurz gesagt: Die Kirche ist in ihrem Wesen konservativ, rennt nicht jedem Zeitgeist hinterher (bzw. sollte nicht). Ihr Kern und ihre Aufgabe ist die Seelsorge. Für viele heutzutage störend: Riten, Zölibat, Ausschluss der Frauen vom Priesteramt, Widerstand gegen kirchliche Eheschliessung Gleichgeschlechtlicher etc. Alles, was heute als unmodern angeschaut wird.

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          Melk Christen, 15.10.2023, 18:43 Uhr

          Danke.
          Aus meiner Sicht benennen Sie da aber nicht «durchsichtige», sondern einfach vernünftige mögliche Austrittsgründe.

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      Mario Huber, 15.10.2023, 14:55 Uhr

      Wenn wir es in Relation setzen, dann sehen wir, dass in der Schweiz in den letzten 70 Jahren pro Monat eine Person sexualisierte Gewalt durch die Kirche erfahren hat. Pro Monat eine Person! Und das sind erst die Zahlen durch eine erste Untersuchung, mehr werden folgen…

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  • Profilfoto von Quasimodo
    Quasimodo, 15.10.2023, 11:09 Uhr

    Am 08.11.23 findet die Herbstsession der Synode statt. Ich habe die Traktandenliste studiert und muss feststellen, dass sich die Synode mit Verwaltung, Wahlen und mit sich selbst beschäftigt. Der Umgang mit den Missbrauchsfällen in der Kirche wird noch unter dem Traktandum 13.2 «Information» abgehandelt. Eigentlich würde ich griffige Massnahmen und Druck gegenüber der
    Bistumsleitung erwarten aber das bleibt wohl Wunschdenken.

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      Jerome Halter, 15.10.2023, 16:51 Uhr

      Nun, da sieht man deren Prioritäten…

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    Loris Fabrizio Mainardi, 15.10.2023, 10:04 Uhr

    Es braucht neben institutionellen auch PERSONELLE Konsequenzen, und dies betrifft den verantwortlichen Chef, Bischof Gmür! Er laviert von begangenen «Fehlern», um Schuld und Verantwortung sogleich von sich zu schieben. Dabei hatte Gmür stets einen als Dr.iur.can. promovierten Kirchenrechts-Offizial zur Seite. Er hatte sehr wohl die «Gesetze im Kopf» – aber er schritt eben wiederholt pflichtwidrig nicht zur «Praxis». Die Vorschrift, Verdachtsfälle nach Rom zu melden, gibt es seit 2001 (Sacramentorum sanctitatis tutela, verschärft 2010). Somit:

    1. Sabo: Vertuschung, Meldung nach Rom erst nach Druck des Opfers
    2. Adolf: Vertuschung, Vertrauen auf «korrektes Vorgehen» des Vorgängers Bischof Koch
    3. Riehen: Vertuschung, Reaktion gegen «fussmassierenden» Priester erst auf Druck
    4. «Nussbaumer»: Vertuschung, Meldung nach Rom erst nach Druck des Opfers; illegale Weitergabe von Opferdaten an Täter
    5. Jura: Vertuschung, Reaktion erst nach den Sommerferien bzw. EINEN Tag nach Publikation der Missbrauchsstudie.

    Tatsächlich ist Bischof Gmür ein Chamäleon, das mehr Farben vortäuscht als Farbe bekennt. Er hat mit seinem irreführenden, renitenten Abwehrverhalten jegliche Glaubwürdigkeit verloren und sollte die einzig angemessene Konsequenz ziehen und seinen sofortigen Rücktritt anbieten – wie im Sommer 2021 der Münchener Erzbischof Marx. Wenn Gmür uneinsichtig bleibt, wäre die Landeskirche berufen, diesen einzufordern, um weiteren Schaden von der Kirche abzuwenden.

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    • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
      Marie-Françoise Arouet, 15.10.2023, 12:57 Uhr

      Wieso soll jemand Schaden von der Kirche abwenden wollen? Die haben noch jeden Schaden selber angerichtet, selber nie Schaden genommen, erfreuen sich just in allerlei Erdteilen höchster Beliebtheit, wo maximaler Schaden angerichtet wurde, können die paar Meckerer im absterbenden Europa locker wegstecken und gehören im übrigen im weltweiten Vergleich mittlerweile (oder einstweilen) zu den Harmloseren.

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  • Profilfoto von SunnySunshine
    SunnySunshine, 15.10.2023, 10:01 Uhr

    Ich finde die Männer sollten durch Frauen ersetzt werden! Ohne Maria kein Jesus!
    Ich bin gläubig (ich glaube an Gott und nicht an die Kirche) und denke diese Institution gehört komplett abgeschafft! Ich bezahle gerne „Kirchensteuer“ wenn damit den Armen geholfen wird – aber einer Institution die Kinderschänder deckt Geld geben?!?

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  • Profilfoto von Jörg Meyer
    Jörg Meyer, 15.10.2023, 09:11 Uhr

    … umso wichtiger ist nun, dass die Landeskirchen es ernst meinen und die weitere Gewährung finanzieller Mittel an die Bischöfe mit der Erfüllung zentraler Forderungen verbinden.
    Genug ist genug!
    Die Menschen erwarten von der Kirche konsequentes Handeln und nicht noch länger nur schöne Worte.
    Bin gespannt ob das Kirchenparlament (Synode) Luzern am 8. November diesen Mut aufbringt.

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  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 15.10.2023, 08:47 Uhr

    Dann geht es den Glaubenden ja gerade wie den Grünenden. Wobei Erstere nach 2000 Jahren natürlich über ein viel grösseres Reservoir an Personen verfügen und ungleich prägendere historische Spuren hinterlassen haben.

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    • Profilfoto von Anwalt
      Anwalt, 15.10.2023, 10:09 Uhr

      Wie praktisch, wenn man mit den Grünen so simpel ein Feindbild adressieren kann. Das macht das Leben sicherlich gleich viel einfacher und bequemer. Da braucht es auch keinen Zusammenhang zur Kirche, Hauptsache man darf seine destruktive Haltung zum Ausdruck bringen.

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      • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
        Marie-Françoise Arouet, 15.10.2023, 11:05 Uhr

        Grüne und keinen Zusammenhang zur Kirche?? Der politische Arm der Weltuntergangssekte?
        Destruktive Haltung? Kaum etwas ist konstruktiver als Opposition gegen grün.

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  • Profilfoto von Jerome Halter
    Jerome Halter, 15.10.2023, 08:34 Uhr

    Gut so!

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    • Profilfoto von Furrer Franz
      Furrer Franz, 18.10.2023, 14:51 Uhr

      Hallo zusammen.
      Für mich das ganze einfach nur lachhaft, wie die Leute reagieren.
      Habe vor 30 lahren einen Mann kennengelernt, der hat mir alles gesagt, was die Kirche gemacht hatte. Sehr schlimm.
      Wobei wir vor langer zeig mit der Kirche voran die schlimmste kriege gemacht haben.
      Das ganze beschämt mich nur, dass das ganze jetzt an die oeffentlichkeit kommt.
      Darum gehe ich trotzdem in die Kirche, nicht wegen dem Glauben, sondern wegen der Ruhe.

      Es ginge noch weiter, aber es genügt.

      Wünsche euch eine gute Zeit.

      Gruess

      Franz Furrer. Der Eigenthaler

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