Sozialsystem der Gegenwart und Zukunft

Kanton Zug lädt Bevölkerung zum Dialog ein

Aus dem Zuger Staatsarchiv: Pflegerinnen und Kinder des Kinderkurheims im Ägerital, um 1908 herum aufgenommen. (Bild: Staatsarchiv Zug)

Der Kanton Zug hat eine Studie zum Zuger Sozialsystem erstellt. Diese möchte er im Rahmen einer Veranstaltungsreihe und mit einer Ausstellung der Bevölkerung näherbringen.

Mit dem im November 2022 erschienenen Forschungsbericht «fürsorgen, vorsorgen, versorgen» hat der Kanton Zug Zuger Sozialsystem umfassend aufgearbeitet. Die Studie liefere ein differenziertes Bild über die bereitgestellten Angebote, zugesicherten Leistungen und verordneten Massnahmen für Menschen in Notlagen, wie der Kanton Zug mitteilt. Sie nehme aber auch Bezug auf die düsteren Seiten der Sozialgeschichte. Thematisiert würden Fremdplatzierungen und andere fürsorgerische Zwangsmassnahmen, wie auch physische und psychische Gewalt im Alltag von Einrichtungen.

Um den Forschungsbericht einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, organisiert die Direktion des Innern, zusammen mit dem Staatsarchiv Zug, eine Veranstaltungsreihe mit vier Dialogveranstaltungen sowie eine Kabinettsausstellung. Damit wolle der Kanton die wichtigen Erkenntnisse des Forschungsberichts mit der Bevölkerung teilen und mit ihr über das Sozialsystem der Gegenwart und der Zukunft diskutieren.

«Mit dem Forschungsbericht allein ist die Arbeit nicht getan. Die Veranstaltungen sollen dazu beitragen, dass sich die Menschen im Kanton Zug aktiv an der Diskussion über das Fürsorgesystem beteiligen und ihre Perspektiven und Ideen einbringen können», so Regierungsrat Andreas Hostettler.

Veranstaltungsreihe betrachtet die soziale Fürsorge aus unterschiedlichen Blickwinkeln

Vier Dialogveranstaltungen, welche von Mai bis August 2023 stattfinden, betrachten das Thema der sozialen Fürsorge aus unterschiedlichen Blickwinkeln – mit Möglichkeit zum Austausch. Dabei wird ebenso ein Blick zurück gemacht, wie auch das Fürsorgesystem der Gegenwart thematisiert. Die erste Veranstaltung präsentiert die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Forschungsbericht «fürsorgen, vorsorgen, versorgen». Der zweite Anlass zeigt auf, wie das Erlebte nachwirkt. Und, wie sich Repressionen und Demütigung von Betroffenen auf deren Söhne und Töchter auswirken. Den Blick in die Gegenwart liefern zwei Veranstaltungen zum Kindes- und Erwachsenenschutz sowie die Arbeit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB). Die KESB feiert heuer ein Jubiläum. Sie unterstützt seit zehn Jahren Menschen in schwierigen Lebenslagen.

Begleitende Ausstellung im Staatsarchiv

Im selben Zeitraum, wie die Veranstaltungen stattfinden, präsentiert das Staatsarchiv des Kantons Zug in einer Kabinettsausstellung Zeitzeugnisse zur sozialen Fürsorge. Sie bildeten die Grundlage zum Forschungsbericht «fürsorgen, vorsorgen, versorgen» und beleuchten die Rahmenbedingungen der sozialen Fürsorge im Kanton Zug. «Das Staatsarchiv ist eine wahre Fundgrube für Quellen zur sozialen Fürsorge. Die Besucherinnen und Besucher erhalten in der Kabinettsausstellung Einblick in ausgewählte Aktenstücke und können in spannenden Reproduktionen stöbern», so Staatsarchivar Ernst Guggisberg. Er wird an verschiedenen Terminen persönlich durch die Ausstellung führen.

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