Projekt für 8 Millionen Franken

Kanton Zug will seine jüngere Geschichte erschliessen

Die Geschichte Zugs bis in die 1960er-Jahre ist bereits gut erschlossen. Nun sollen auch die vergangenen Jahrzehnte zusammengetragen werden. (Bild: Bibliothek Zug, TD_23_00370)

Um historisch auf dem aktuellsten Stand zu sein, will der Kanton Zug seine jüngere Geschichte umfassend zusammentragen und für die Öffentlichkeit bereitstellen. Das lässt er sich auch eine Stange Geld kosten.

Zug ist einer der wenigen Kantone der Schweiz, der weder über eine moderne Geschichte zum Hauptort noch zum Kanton selbst verfügt. Zu diesem Schluss kommt der Zuger Kantonsrat. Die zuletzt erschienene Überblicksdarstellung stamme aus dem Jahr 1968, gehe auf die Entwicklungen der Neuzeit nur marginal ein und berücksichtige naturgemäss die bedeutenden Forschungserkenntnisse der letzten Jahrzehnte nicht mehr.

Zwar gebe es mit der Publikation Tugium, Ratsprotokollen oder Projekten wie Acta Helvetica wissenschaftliche Untersuchungen zu Teilaspekten der zugerischen Geschichte, genügend sind diese aber nicht. Der Forschungsstand zur Zuger Geschichte weise in zentralen Bereichen der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung immer noch grosse Lücken auf, heisst es in einem Kantonsratsbeschluss. «Was fehlt, ist eine moderne, umfassende Kantonsgeschichte.»

Historisches Projekt in drei Etappen

Diese Lücken sollen nun in einem umfassenden Projekt Stück für Stück geschlossen werden. Bestrebungen dafür gibt es seit Jahren, nun rückt eine Umsetzung in greifbare Nähe. Geplant ist eine Umsetzung in drei Etappen. Zuerst soll ein umfassendes Referenzwerk mit Bildern, Karten und Grafiken zur Zuger Geschichte erstellt werden. In einem zweiten Schritt sollen die gesammelten Daten und Informationen digital aufbereitet und laufend erweitert werden. In einem dritten Schritt sollen die Erkenntnisse mittels Ausstellungen, Social Media oder Veranstaltungsreihen an die Zuger Bevölkerung getragen werden.

Die historische Aufarbeitung lässt sich der Kanton auch etwas kosten. Rund 7,8 Millionen Franken beträgt der Projektkredit, etwa eine Million Franken mehr als ursprünglich vorgesehen. Dies, weil für das Projekt noch eine Reserve und die Mehrwertsteuer einbezogen wurden. Läuft alles rund, soll das Projekt nach dem Start innert sieben Jahren umgesetzt werden.

Verwendete Quellen
  • Kantonsratsbeschluss 3533.3
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Philip C. Brunner
    Philip C. Brunner, 25.02.2024, 23:33 Uhr

    Alle Informationen finden sich hier: #3533: Kantonsratsbeschluss betreffend Objektkredit für eine moderne Zuger Kantonsgeschichte , -> https://kr-geschaefte.zug.ch/gast/geschaefte/2527 . Das Geschäft wird am Donnerstag, 29. Februar 2024 als Traktandum 9 behandelt. Betreffend dfer Höhe des Objektkredites gibt es zwischen der Regierung und der Kommission eine Differenz. Die vorberatende Kommission möchte mehr Geld als die Regierung – was etwas ungewöhlich ist, denn oft ist es genau umgekehrt.

    Philip C. Brunner, Präsident der vorberatenden Kommission, Kantonsrat

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  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 10.12.2023, 10:13 Uhr

    Find‘s ok, solange Joe Lang nicht ins Boot und Brot gesetzt wird. Geplant ist ja offenbar möglichst objektive Geschichtsschreibung.

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