Politiker fordern Denkmal für Opfer von Hexenprozessen
Zuger Kantonsräte wollen an die Opfer von Hexenprozessen erinnern. Deswegen fordern sie den Regierungsrat zum Handeln auf.
In Europa wurden zwischen 1400 und 1780 Zehntausende Menschen hingerichtet, die unter dem Verdacht standen, Hexen zu sein (zentralplus berichtete). Auch im Kanton Zug gab es Opfer. In einem soeben eingereichten Postulat der Kantonsräte Tabea Zimmermann (ALG), Martin Zimmermann (GLP), Anna Bieri (Mitte) und Carina Brüngger (FDP) ist von mindestens 200 Personen die Rede, welche in Zug Opfer von Hexenprozessen wurden. Die meisten Opfer sei aus fast allen Gemeinden des Kantons gekommen.
Nun fordern sie für diese Opfer – manche von ihnen waren gemäss den Postulanten sogar unter 10-jährig – eine Gedenkstätte in der Stadt Zug. «Wir bitten den Regierungsrat, ein Zeichen gegen das Vergessen und eine Anerkennung der zum Tode verurteilten Menschen zu setzen. Ein Denkmal, das an die vielen Opfer der Hexenprozesse erinnert», schreiben die Kantonsräte.
Denkmal beim Regierungsgebäude oder bei der Rössliwiese
Zwar gebe es hinter der Schutzengelkapelle in Zug bereits ein kleines, schlichtes Eisenkreuz, die der dort hingerichteten Menschen gedenke. Doch: «Dies wird den Opfern der Zuger Hexenprozesse in keiner Weise gerecht.»
Die Postulanten machen gleich konkrete Vorschläge, wo das Denkmal zu stehen kommen könnte: Beispielsweise beim Regierungsgebäude oder bei der Rössliwiese. Das Denkmal soll ein künstlerisches Objekt sein und mit einer Hinweistafel ergänzt werden. «Das Denkmal soll das Anliegen, ein würdiges Gedenken der unschuldigen Opfer der Hexenprozesse zu sein, auch bezüglich seiner Grösse widerspiegeln», fordern die Kantonsräte.
- Postulat