«Strauss» in Meierskappel: Ein ganz neues Wirtepaar am Herd
Nach einigen Monaten Stillstand brutzelt im Restaurant Strauss in Meierskappel wieder Fleisch in der Pfanne – oder auf dem heissen Stein. Ein Aargauer Ehepaar führt den Landgasthof in bekannter Manier weiter.
Der Schnee liegt zentimeterhoch auf den Strassen und Dächern von Meierskappel. Trotzdem steht die Eingangstüre zum Landgasthaus Strauss offen, als zentralplus an einem Donnerstagmorgen vorbeischaut. Lieferungen stehen an.
Denn seit dem 8. November empfängt das historische Restaurant – Teile des Hauses sind rund 500 Jahre alt – wieder Gäste. Neu unter der Leitung von René und Ardiana Funk. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, Meierskappel und der Umgebung den «Strauss» zurückzugeben und ihn im Sinne von Gastro-Urgestein Ruedi Stöckli weiterzuführen.
Ruedi Stöckli – bis 2023 höchster Beizer von Luzern (zentralplus berichtete) – wirtete mit seiner Frau Bernadette 34 Jahre lang im Landgasthaus in der Luzerner Randgemeinde. Im April 2021 gab er das Lokal in neue Hände. Seither kam es im «Strauss» zu mehreren Pächterwechseln, ehe das Restaurant im Sommer 2023 seine Türen schloss (zentralplus berichtete).
Gastro-Neulinge am Drücker
Für das Ehepaar Funk ist ein Restaurantbetrieb ein Novum. «Wir waren bisher nicht in der Gastronomie tätig», sagt René Funk. «Für uns ist das also Neuland.» Beide verspürten aber den Wunsch, beruflich etwas Neues zu wagen. Über eine Anzeige auf einem Immobilienportal seien sie auf das Lokal gestossen und hätten sich daraufhin bei den Besitzern gemeldet.
Mit der Idee, das bisherige Konzept der gutbürgerlichen Küche weiterzuführen, sind sie auf offene Ohren gestossen und setzten sich damit gegen Mitbewerber, die exotischere Pläne hatten, durch. Folglich ändert sich im Landgasthof Strauss nur wenig – auch optisch. Das Interieur belässt das Ehepaar im rustikalen Stil. Die Kassettendecke bleibt ebenso erhalten wie der Stammtisch und die Jagdtrophäen an den Wänden.
Noch fehlt das passende Personal
Während Ardiana Funk mit einer Mitarbeiterin die kalte Küche betreut, koordiniert René Funk die beiden Köche an den Herdplatten. Ein geeignetes Team zu finden, sei eine grosse Herausforderung gewesen. Und die Suche ist noch nicht abgeschlossen, erklärt René Funk. Noch fehlt eine Mitarbeiterin für den Service und ein Koch.
Bis dahin steht der gelernte Metzger, wenn nötig, auch selbst am Herd. Denn obschon auf der Speisekarte auch Salate, eine Gemüsesuppe und ein Zitronen-Risotto stehen, spielen Fleischgerichte die Hauptrolle im «Strauss». Von der Kalbsbratwurst über das Cordon bleu bis zum Kalbssteak sind viele Klassiker vertreten. Das Kernstück der Karte ist gemäss Funk jedoch das Rindsfilet, das auf einem heissen Stein serviert wird.
Zusätzlich kümmert er sich um administrative Angelegenheiten. «Es ist ein spannendes Gefühl, für alles die Verantwortung zu tragen», sagt er gut gelaunt. Obwohl die Tage lang sein können. 14-Stünder seien aktuell keine Seltenheit. Darum schläft das Ehepaar aus dem aargauischen Fislisbach gelegentlich auch in der Restaurant-eigenen Wohnung im Obergeschoss. Aber die Herausforderung, als Neo-Gastronomen einen renommierten Betrieb zu übernehmen, nehmen die beiden gerne an.
Start geglückt
Mit dem Start sind Ardiana und René Funk bislang zufrieden. «Wir sind positiv überrascht», so Ardiana Funk. Die Reservationen trudeln stetig ein – auch schon fürs Weihnachtsgeschäft – und an den Tischen sitzen sowohl Büezer, als auch Familien und Geschäftsleute. Auch einstige Stammgäste seien wieder eingekehrt und mit der Nachbarschaft verstehe man sich ebenfalls gut.
Der Kontakt zum unmittelbaren Umfeld ist wichtig. Darum soll auch das Vereinswesen in der Umgebung im «Strauss» wieder ein Zuhause finden. Schliesslich bietet das Restaurant mit dem Stübli, dem Sääli und dem umfunktionierten Hühnerstall genügend Platz für gesellige Runden und Anlässe.
- Gespräch mit René und Ardiana Funk
- Besuch vor Ort
- Website Landgasthaus Strauss
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Pascal S., 05.12.2023, 12:16 Uhr Also war auch schon da essen, kann nichts Schlechtes sagen. Heisser Stein war top auch der Peterli Risotto war sensationell, die Bedienung war anfangs etwas gestresst aber freundlich.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterGerhard Schleiss, 04.12.2023, 09:32 Uhr Kalbsbratwurst, Cordon bleu und Rindsfilet auf heissem Stein… da kann man nicht viel falsch machen. Fragt sich nur, ob man dafür in ein Restaurant gehen will.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runterGuido Baumann, 03.12.2023, 08:51 Uhr Das wird ein kurzes Gastspiel. Unglaublich was sich die Schweizerische Gastroszene erlaubt. Da werden Wirte vorgestellt, wohlgemerkt auf Berufsbezeichnung Wirte, aber keinen blassen Schimmer haben von diesem Beruf. Kurze Frage wird das auf anderen Berufen auch so gemacht? Ein Schreiner wird Arzt, ein Maler wird Gärtner, ein Maurer wird Bäcker, usw. Unglaublich!
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👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runterFunk, 03.12.2023, 18:33 Uhr Es tut mir leid, ich muss Sie enttäuschen. Wir sind sehr gut gestartet und sind äusserst erfolgreich. Die Umsätze nehmen stetig zu. Als gelernter Metzger bin ich in der Lage, erstklassige Fleischprodukte einzukaufen. Das wiederspiegelt sich in der Zufriedenheit der Gäste wieder. Kein einziger Gast war bisher im Bezug zu FLeischgerichte unzufrieden. Kann es sein, dass bei Ihrem Kommentar ein qäntchen Eifersucht und Neid mitspielt?
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Leider räumen Sie als Fachmann keine Chance an Herr Funk. Statt evtl. mit Rat und Tat auf gastronomisch-steinigem Weg zu helfen, Sie versuchen gleich die Idee in Boden zu stampfen. Etwas mehr Toleranz und weniger Neid wünsche ich Ihnen zum Weihnachten.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter