Neue Ausbildungsstätte

Der Baarer «Elefant» geht in Hände der Stiftung Zuwebe über

In diesem Haus im Baarer Dorf soll bald der «Elefant» eröffnet werden. (Bild: zvg)

Der Baarer Verein Elefant gibt den Gastronomie-Bereich des gleichnamigen Lokals ab. Und das an eine renommierte Organisation, die bereits mehrere Betriebe im ähnlichen Stil führt. Für den Verein geht mit der Übergabe einer grosse Erleichterung einher.

Für alle, die kurz in Schnappatmung verfallen, kann ein beruhigendes Wort gesprochen werden: Die Beiz Elefant, die anfangs 2022 in den Räumen der ehemaligen Confiserie Fürst Einzug hielt, bleibt bestehen.

Aufgebaut wurde das Lokal vom Verein Elefant (zentralplus berichtete). Der Treffpunkt sollte explizit alle willkommen heissen. «Darauf soll nun aufgebaut werden und noch stärker auf Inklusion fokussiert werden», schreibt die Zuwebe in einer Mitteilung, «denn das Lokal wird zukünftig gemeinsam mit der Stiftung Zuwebe geführt».

Mit einem (Elefanten-)Schritt wolle man gemeinsam die Türen zu einem inklusiven Betrieb öffnen. «Damit wird ermöglicht, dass Menschen mit Beeinträchtigung in der Gesellschaft inkludiert und integriert werden.»

Verein Elefant behält Aufgaben

Bewusst strebt die Stiftung Zuwebe eine gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Verein Elefant an. «Die Stiftung Zuwebe wird neu das Gastronomie-Angebot übernehmen, während der Verein Elefant sich auf den ursprünglichen Vereinszweck konzentriert.» So wird dieser weiterhin für die Veranstaltungen vor Ort verantwortlich zeichnen.

Die Stiftung Zuwebe schaffe im Elefant einen einzigartigen Aus- und Weiterbildungsort für Auszubildende, heisst es in der Mitteilung. Es sollen verschiedene Ausbildungsprogramme (PrA, EBA, EFZ) hauptsächlich in den Bereichen Restauration und Küche angeboten werden. «Im neu inklusiven Elefant werden Auszubildende von Fachpersonen unterstützt.»

Zuwebe hat Erfahrung mit Gastrobetrieben

Es ist nicht der erste Betrieb, den die Stiftung Zuwebe auf diese Art führt. Die Stiftung leitet derzeit vier öffentliche Gastronomie-Betriebe, die zwischen 1200 und 1400 Mahlzeiten pro Tag produzieren und etwa auch die Baarer Schulen mit Mittagessen beliefern.

Wie die Stiftung Zuwebe betont, soll der kreative und unkomplizierte Charakter des Lokals bestehen bleiben, auch wenn der Gastro-Bereich in die Hände der Stiftung Zuwebe wechsle. Auch das breite Angebot an kulturellen Veranstaltungen sei im neuen inklusiven Konzept wiederzufinden.

Zu hohe Belastung für den Vereinsvorstand

Patrizia Willi, Kommunikationsverantwortliche des Vereins Elefant, nennt als Grund für die Übergabe folgenden: «Wir haben gemerkt, dass unsere ursprüngliche Betriebsidee mit einer Geschäftsleitung, die das Tagesgeschäft leitet, auf diese Art nicht funktioniert.»

Entsprechend sei der Vereinsvorstand im Frühling dieses Jahres in die Bresche gesprungen und habe viele Arbeiten des Tagesgeschäfts, sowie die Betreuung der bezahlten Mitarbeitenden, ehrenamtlich übernommen. «Das ging zwar, bedeutete aber für unseren Vorstand einen riesigen Aufwand neben Job und Familie. Es war klar, dass wir das auf Dauer so nicht stemmen können», so Willi.

«Ein Glücksfall!»

Patrizia Willi, Kommunikationsverantwortliche des Verein Elefant

So sei man mit der Stiftung Zuwebe in Kontakt getreten. «Ein Glücksfall», nennt es Willi. «Die Last, die wir vorher mit Tagesgeschäft und der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden hatten, war ein regelrechter ‹Elefant›. Wir sind froh, konnten wir diese ablegen.» Auch sei man froh, könne man sich nun auf das ursprüngliche Vereinsziel konzentrieren, «nämlich, mit einem abwechslungsreichen Eventprogramm weiterhin viel ‹Tröröö› ins Dorf zu bringen».

«Guter Kaffee liegt der Stiftung Zuwebe auf jeden Fall auch am Herzen.»

Andrea Kuster, Kommunikationsverantwortliche der Zuwebe

Auch sei die Stiftung Zuwebe als solches eine «Wunschinstitution». «Mit dem Betrieb durch diese behält der Elefant eine persönliche Note. Es geht in eine Richtung weiter, die unserem Leitbild entspricht.» Die Zusammenarbeit mit der Stiftung Zuwebe stuft Willi als sehr angenehm ein. Das sei wichtig, da man im Rahmen von künftigen Veranstaltungen auch in Zukunft miteinander zu tun haben werde.

Gastronomisches Angebot wird breiter

Zum künftigen kulinarischen Angebot erklärt Andrea Kuster, Kommunikationsverantwortliche der Stiftung Zuwebe auf Anfrage: «Guter Kaffee liegt der Stiftung Zuwebe auf jeden Fall auch am Herzen. Und das gastronomische Angebot wird wieder breiter.»

Die gastronomische Verantwortung obliege der Stiftung Zuwebe. «Als Ausbildungsbetrieb ist die Stiftung Zuwebe verpflichtet, Auszubildenden ein breites und spannendes Aufgabengebiet zu ermöglichen. Das bedeutet, dass die Verarbeitung von verschiedenen Lebensmitteln erlernt werden soll.» Dadurch entstehe ein Angebot, das auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt und angepasst sei. «Sie können sich auf die kleine, feine und abwechslungsreiche Karte freuen!», so Kuster.

Die Übernahme werde in den nächsten Wochen laufend stattfinden. Ein Umbau ist gemäss Kuster nicht geplant. Die Öffnungszeiten sollen geringfügig angepasst werden.

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