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Hochstämmer und Aufzuchtrinder

Ein Tag auf dem Hof von Michi Schelbert

Von Frühling bis Herbst sind die Rinder auf der Weide. Im Sommer bei heissen Temperaturen wird vorwiegend in der Nacht geweidet, und tagsüber sind sie im schattigen Stall. (Bild: zvg)

Herbstzeit ist Mostzeit. Dies hat auch Einfluss auf den Arbeitsalltag von Michi Schelbert. Neben einigen Rindern bewirtschaftet er auf seinem Hof Rain in Baar rund 120 Hochstammobstbäume. Doch nicht nur um die Rinder, auch um die Äpfel und den Hofladen gilt es, sich zu kümmern.

Mein Tag startet um 5 Uhr mit dem Anziehen der Arbeitskleidung. Schnell ein Stück Schoggi in den Mund, und los gehts in den Stall zu den Rindern. Nachdem das Stallübergewand angezogen ist, beginne ich mit der Fütterung der Aufzuchtrinder und dem Misten des Stalls. Während die einen Rinder bereits im Fressstand auf das Futter warten, benötigen andere noch einen Moment, bis sie von ihren Strohbetten aufgestanden sind.

Wenn alle Tiere am Fressen sind, säubere ich die Tiefstreu und verteile neues Stroh. Anschliessend mache ich mich auf den Weg in die Wohnung. Nach einem kurzen Frühstück stehen weitere Arbeiten an. Diese bespreche ich heute gemeinsam mit meiner Partnerin, welche mir an ihrem freien Tag hilft.

Frischer Süssmost für den Hofladen

Gemeinsam begeben wir uns zu den Apfelbäumen. Dort werden die heruntergefallenen reifen Äpfel aufgelesen und in Harassen bereitgestellt. Danach waschen wir die Äpfel und verarbeiten diese mittels Mostpresse zu frischem Süssmost. Diesen füllen wir in Standflaschen ab und bieten ihn im eigenen Hofladen zum Verkauf an.

Vor dem Mittagessen nehme ich die Gruppe mit den jüngeren Rindern von der Weide in den Stall. Heute ist wieder ein Tag, an welchem alle darauf warten, bis der Bauer kommt und sie reinholt. Die vergangenen Tage jedoch blieben sie dem Stall fern. Einmal im Stall drin, erhalten sie einen aus Heu bestehenden Zwischensnack. Auch wir gönnen uns eine Mahlzeit in Form eines Mittagessens und besprechen die weiteren Arbeiten für den Nachmittag.

Freigang für die Rinder

Wieder draussen auf dem Hof installiere ich das Wasser beim Tränkebecken auf einer neuen Weide. Währenddessen kümmert sich meine Partnerin um die zuvor in den Stall geholten Rinder und lässt diese wieder nach draussen auf die frische Weide.

Weiter mache ich mich daran, diverse Sorten Äpfel zu pflücken, um diese ebenfalls für den Direktverkauf im Hofladen anzubieten. Aus einigen dieser Äpfel machen wir gedörrte Apfelringe.

Inzwischen ist es bereits 16 Uhr. Während die älteren Rinder im Stall eine Portion Heu erhalten, mache ich mich auf den Weg mit Traktor und Ladewagen, um eine Ladung Gras zu holen. Dieses verfüttere ich den Rindern.

Gesundheitscheck vor dem Endspurt

Den Stall miste ich erneut durch und – sofern nötig – streue wieder Stroh an. Die Zeit im Stall gibt mir zudem die Möglichkeit, die Rinder zu beobachten und nach Verletzungen, Stierigkeit oder weiteren Auffälligkeiten Ausschau zu halten.

Nach dem Stall mache ich mich daran, die Mostpresse vom Trester, den ich den Rindern verfüttere, zu befreien. Ich säubere sie gründlich, damit sie für den nächsten Einsatz in einer Woche bereitsteht.

Gegen 19.30 Uhr lösche ich die Lichter im Stall und mache Feierabend.

Betriebsspiegel Hof Rain

  • Ort: 6340 Baar
  • Pachtbetrieb: 15,5 ha LN nach IP-Suisse-Richtlinien
  • Tierbestand: ca. 45 Aufzuchtrinder
  • Kulturen: 120 Hochstammobstbäume (Kirschen, Zwetschgen, Äpfel)
  • Arbeitskräfte (Betriebsleiter): Michi Schelbert
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Neben dem Handel mit Rohstoffen oder Tourismus sind Luzern und Zug auch für landwirtschaftliche Produkte bekannt. Doch wie geht es den Bauern hier, welche Sorgen und Hoffnungen haben sie? Monatlich erzählt hier ein anderer Bauer aus seinem Alltag.
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