Zwei Lehrer für Kindergarten und 1. Klasse? Stadtrat wills prüfen

Die Stadtluzerner SP sorgt sich um die Chancengleichheit an Luzerner Schulen. Sie schlägt vor, dass Lehrer vom Kindergarten bis zur 2. Klasse im Duett unterrichten. Gemäss dem Stadtrat wäre dies eine Herausforderung – er möchte das Anliegen jedoch prüfen.

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Redaktion zentralplus

Geht es nach der SP Stadt Luzern, unterrichten städtische Lehrer vom Kindergarten bis zur zweiten Klasse künftig zu zweit. Den Lehrerinnen fehlten schlicht die Ressourcen, um allein allen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. So sei ein hoher Bildungsstandard, individuelle Entfaltung und eine gelingende Sozialisation für die Luzerner Kinder schwer zu erreichen (zentralplus berichtete).

Wie der Stadtrat in seiner am Freitag veröffentlichten Antwort schreibt, seien die Hälfte der Lektionen in Luzerner Unterstufen bereits heute doppelt besetzt. Sei es durch Klassenlehrer, Förderlehrerinnen der Integrativen Förderung (IF) und Integrierte Sonderschulung (IS) oder Klassenassistenzen. Dabei sei jedoch zu beachten, dass die IS-Lehrpersonen gezielt für einzelne Kinder eingesetzt würden.

Lehrermangel erschwert Umsetzung

Der Stadtrat teilt darum die Meinung der Postulantinnen, dass Lehrer oft auf sich allein gestellt sind. Wenn dann Kinder teilweise bereits mit vier Jahren in den Kindergarten kommen oder eine verzögerte Sozialisierung aufweisen, werde der Unterricht aufwendiger und allein oft kaum zu bewältigen. «Doppelbesetzungen in den Klassen können für einige Schulen hinsichtlich der fehlenden Sprachkenntnisse und mangelhafter Sozialisation zu einem grossen Mehrwert führen», hält der Stadtrat fest.

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Um den Unterricht zu zweit möglichst effizient zu gestalten, würden die Schulen im besten Fall pädagogische oder sozialpädagogische Fachpersonen einsetzen. Hier liegt für den Stadtrat jedoch der Haken an der Sache: «Aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels ist dies kurz- und mittelfristig nicht realistisch.» Abhilfe könnten allenfalls Schulassistenten schaffen. Dies Schulen müssten sie jedoch gut organisieren und begleiten.

Kosten von mehr als einer Million Franken

Nicht zuletzt sei eine Doppelbesetzung der Luzerner Unterstufe auch eine Kostenfrage. Würden nur in Schulen mit dringendem Bedarf jeweils zwei Lehrer eingesetzt, koste das die Stadt schätzungsweise einen tiefen siebenstelligen Betrag mehr als bis anhin. Würde dies auf alle Stadtluzerner Schulen ausgeweitet, rechnet die Stadt mit einem mittleren bis hohen siebenstelligen Betrag als Mehraufwand.

Überweisen die Grossstadträte das Postulat, würde die Stadt prüfen, welche zusätzlichen Ressourcen nötig wären, um die Lehrer im Unterricht gezielt zu unterstützen. Der Vorstoss ist für die nächste Sitzung am 26. Oktober eingeplant.