Arbeiten dauern ein Jahr

Deshalb sperrt Zug die General-Guisan-Strasse

In der Senke der Strasse sei der Belag häufig feucht gewesen, sagt die Stadt. (Bild: Google Street View)

Ab kommenden Monat wird die General-Guisan-Strasse in Zug bis mindestens Sommer 2024 gesperrt. zentralplus hat nachgefragt, was dort passiert.

So mancher Leser der «Zuger Zeitung» ist vor einigen Tagen erschrocken. «Seit gestern ist die General-Guisan-Strasse zwischen der Aabach- und der Allmendstrasse für den ganzen Verkehr gesperrt», war in einer Nachricht zu lesen. Doch inkorrekterweise, wie sich herausstellte. Denn vergangenen Montag haben lediglich die Bauarbeiten an der General-Guisan-Strasse begonnen, wie die Stadt letzte Woche in einer Mitteilung erklärte (zentralplus berichtete).

Ab Montag, dem 17. Juli, also in einem Monat, folgt dann die Vollsperrung. Und zwar für ganze zwölf Monate, wie die Stadt auf Anfrage von zentralplus bestätigt. Der Strassenabschnitt zwischen der Aabach- und der Allmendstrasse wird frühstens nächsten Sommer wieder befahrbar sein. Grund für die Bauarbeiten ist eine Grundwasserwanne, die aufgefüllt werden muss.

Eine Grundwasserwanne ist wie ein Boot

Was ist eine Grundwasserwanne, werden sich viele fragen. Dieter Müller von der Kommunikation der Stadt erklärt: «Der Grundwasserspiegel im Bereich der Unterführung General-Guisan-Strasse liegt höher als die Strasse.» Daher müssen die Betonwände der sogenannten Wanne dicht sein, damit das Grundwasser nicht auf die Strasse läuft. Man könne sich das wie ein Boot vorstellen.

«Die bestehende Grundwasserwanne ist undicht.»

Dieter Müller, Kommunikation der Stadt Zug

Denn auch ein Boot müsse dicht sein, damit das Wasser nicht hereinlaufe. Das allerdings sei in den vergangenen Jahren nicht gelungen. «Die bestehende Grundwasserwanne ist undicht.» Grundwasser sei durch die Wände gesickert. Deshalb sei der Strassenbelag nach und nach feucht geworden.

Eine Luftaufnahme des Abschnitts der General-Guisan-Strasse, der im kommenden Jahr gesperrt wird. (Bild: Google Earth)

Eine Möglichkeit wäre gewesen, die Wanne neu abzudichten. Da die Eisenbahnlinie, unter der die General-Guisan-Strasse einst durchführte, schon lange Geschichte ist, entschied sich die Stadt anders. Zug will künftig komplett auf die Unterführung verzichten und die Wanne auffüllen. «Somit ist auch die Gefahr einer Überschwemmung des Strassenabschnitts an dieser Stelle gebannt», erklärt Müller.

Eine Tiefgarageneinfahrt könnte knifflig werden

4,45 Millionen Franken veranschlagt die Stadt für die Strassen- und Betonarbeiten, offizieller Baustart war der 19. Juni. Die Arbeiter werden in den nächsten Monaten die Betonkonstruktion der Grundwasserwanne teilweise zurückbauen. Dann wird ebenerdig eine neue Strasse gebaut.

So soll die Strasse nächsten Sommer ausschauen. (Bild: Stadt Zug)

Zusätzlich erhält die Überbauung Schutzengel eine neue Tiefgarageneinfahrt. Dieser Teil des Projekts ist gemäss Dieter Müller die «grösste Herausforderung» während der Bauarbeiten. «Die Einfahrt muss absolut wasserdicht an die bestehende Tiefgarage angebaut werden können.»

Grossräumige Umleitungen um General-Guisan-Strasse

Damit der Verkehr durch die Stadt im kommenden Jahr flüssig weitergeht, hat die Stadt ein Umleitungskonzept entwickelt. Fussgängerinnen und Radfahrer werden über die Nordseite der Unterführung umgeleitet. Die Busse der ZVB fahren auf einer separaten Busspur ebenfalls auf der Nordseite der Unterführung.

Die beiden Bushaltestellen «Stadion» werden rund 60 bis 80 Meter nach Westen verschoben. Für den restlichen Verkehr sind Umleitungen über die Feld- und die Allmendstrasse oder über die Aabach- und die Chamerstrasse sowie die Nordstrasse geplant.

Vom Bahnhof Schutzengel wird der Fussweg über den Damm zur General-Guisan-Strasse gesperrt. Die Umleitung über die Allmendstrasse beziehungsweise über den Fussweg an der Aa wird angezeigt. Die restlichen Verkehrs- und Fussgängerwege bleiben bestehen.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Stadt Zug
  • Schriftlicher Austausch mit Dieter Müller, Kommunikation Stadt Zug

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Ein Anwohner
    Ein Anwohner, 26.06.2023, 22:04 Uhr

    Endlich kommt dieses Projekt voran und beseitigt diesen hässlichen Bereich in der schönen Stadt Zug. In der Unterführung gab es auch schon schwere Unfälle, z.B. Stürze von Fahrradfahrern aufgrund von Glatteisbildung oder Frontal-Kollisionen zwischen Autos und Kraftfahrrädern. Für Fussgänger war die Unterführung auch unangenehm und recht gefährlich, da sich viele Autofahrer nicht ans Tempolimit halten und der Fussgängerweg schmal ist. Zudem kamen bei Starkregen Überschwemmungen dazu.

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  • Profilfoto von Rebubu
    Rebubu, 26.06.2023, 17:32 Uhr

    Bitte die Wanne belassen und abdichten. Damit wird eine neue Garageneinfahrt überflüssig und die Eisenbahnbrücke kann als perfekter und gefahrloser Übergang für Fussgänger und Velofahrer genutzt werden. Anstatt Verkehrsströme zu entflechten, werden Fussgänger auf die vielbefahrene General-Guisan-Strasse gezwungen. Nicht gut!

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    • Profilfoto von marco.barile
      marco.barile, 28.06.2023, 12:02 Uhr

      Genau. Ich finde es echt Schade das sie diese Lösung umsetzen.
      Und ich sehe hier auch kein Handlungsbedarf weder für Fussgänger noch Velofahrer da man die Unterführung umgehen kann.

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  • Profilfoto von Franz
    Franz, 26.06.2023, 11:42 Uhr

    Scheint ja ein Riesenproblem zu sein, diese kleine Pfütze, die im Sommer fast abtrocknet. Hat mich jedenfalls nie gestört, weder als Velo- noch Autofahrer. Kosten-Nutzen-Rechnung? Ein Jahr lang Verkehrspuff? Egal, die Kohle muss raus.

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