Schulen wollen nicht für Impfung werben

Über 20 Prozent der Zuger Teenies sind geimpft

Zuger Jugendliche sind häufiger geimpft als ihre Luzerner Pendants. (Bild: zvg)

Während die Zuger Regierung kürzlich einen Impfaufruf an die Eltern von Kantonsschülern schickte, will man auf Gemeindeebene nicht aktiv auf Eltern zugehen. Dies sei nicht die Aufgabe der kommunalen Schulleitungen, finden diese.

Kürzlich hat für Kinder und Jugendliche der Ernst des Lebens wieder begonnen, nach sechs einigermassen verregneten Ferienwochen mussten sie wieder in der Schule antraben. Nach wie vor gelten die Corona-Massnahmen. Auch wenn es mittlerweile für Kinder ab 12 Jahren möglich ist, sich impfen zu lassen.

Ja, es ist nicht nur möglich, sondern wäre – seitens des Kantons – gar erwünscht. Kürzlich hat dieser einen Brief an die Eltern von Schülern der überobligatorischen Schulen gesandt, indem die Gesundheitsdirektion auf die Vorteile des Impfens hinwies (zentralplus berichtete).

Der Gesundheitsdirektor Martin Pfister sagt dazu: «Für die 12- bis 16-Jährigen gibt es vonseiten des Kantons keine eigentliche Empfehlung. Wir halten uns hier an die Impfempfehlung der eidgenössischen Kommission für Impffragen. Wir haben einzig darauf hingewiesen, dass eine Impfung in diesem Alter möglich ist und wo man sich mit oder ohne Voranmeldung impfen lassen kann. Die Jugendlichen ab 16 Jahren rufen wir hingegen explizit auf, sich jetzt impfen zu lassen.»

Gemeindliche Schulen wollen nicht aktiv werden

Planen die gemeindlichen Schulen einen ähnlichen Impfaufruf an die Adresse ihrer Oberstufenschülerinnen? Vroni Straub, Vorsteherin des städtischen Bildungsdepartements, sagt auf Anfrage: «Die Schulpräsidentinnen und -Präsidenten der Gemeinden haben sich vorgängig untereinander ausgetauscht, wie man vorgehen möchte. Keiner von ihnen hat das explizit als Aufgabe der Gemeinden angesehen. Viel eher sind sie der Ansicht, dass das in der Verantwortung des Kantons liegt.»

Entsprechend werde die Stadt Zug sicher keinen Impfaufruf starten. «Selbstverständlich werden wir die Covid-Massnahmen wie vorher weiterführen, so wie es uns aufgetragen wurde.» Neu sei einzig folgender Punkt: «Ist eine Schülerin oder ein Schüler vollständig geimpft, entfällt die Quarantäne, sollte ein Mitschüler Covid-19 haben. Diese Regel gilt bereits für Kinder, die sich den regelmässigen Reihentests an den Schulen unterziehen.»

Gemäss den Zahlen des Bundesamts für Gesundheit sind aktuell 52,31 Prozent der Zuger Bevölkerung vollständig geimpft. Von den 10- bis 19-jährigen Zugern sind rund 21 Prozent zweifach und 9,3 Prozent teilweise geimpft. Darunter sind gemäss Gesundheitsdirektion 1820 Personen unter 16 Jahren. Zum Vergleich: Im Kanton Luzern sind erst 11,8 Prozent der U20-Jährigen vollständig geimpft.

Ab Oktober sind Gratistests passé

Der Bund plant, Corona-Tests ab dem 1. Oktober kostenpflichtig zu machen. Bis jetzt können sich Geimpfte wie Ungeimpfte gratis testen lassen. Der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister sagt dazu: «Wir folgen diesbezüglich der Argumentation des Bundes. Nun, da allen die Möglichkeit offensteht, sich gratis impfen zu lassen, gibt es keinen Grund, warum die Allgemeinheit die Tests der Ungeimpften zahlen muss.» Was das Testen in Zukunft für den Einzelnen kosten wird, liegt nicht im Ermessen des Kantons. Das entscheiden die Testcenter der Spitäler oder Apotheken selbstständig.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Sandra Klein
    Sandra Klein, 19.08.2021, 12:44 Uhr

    Wenn dann die Tests nicht mehr kostenlos sind, werden sehr schnell 3/4 der Teenies geimpft sein…

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  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 19.08.2021, 11:19 Uhr

    Als Schule würde ich die Gefahr auch nicht auf mich nehmen und werben, den Verantwortlichkeitsklagen werde kommen, das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche

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