Die Festtage stehen vor der Tür. Viele nutzen die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, um in den Bergen Ski zu fahren. Doch: Ist es dafür schon zu warm? So steht es zurzeit um die Pistenverhältnisse in den Skigebieten Engelberg-Titlis, Stoos und Sörenberg.
Noch in der vergangenen Woche war es eisig kalt. Nun bringt der Wetterumschwung in Luzern gemäss SRF-Meteo über die Weihnachtstage ausgesprochen milde Temperaturen von bis zu 12 Grad. Die Schneefallgrenze steigt bis auf 1700 Meter.
Auch auf einer Höhe von 2000 Metern sind Temperaturen bis 8 Grad möglich. Zu warm für die Skigebiete Engelberg-Titlis, Stoos und Sörenberg?
Sörenberg frühestens am 25. Dezember wieder offen
René Koller vom Skigebiet Sörenberg schreibt auf Anfrage von zentralplus: «Dank der technischen Beschneiung während den kalten Tagen und Nächten werden wir immer ein Angebot aufrechterhalten können.» wie das Skigebiet aber auf der Webseite mitteilt, bleibt es bis am 24. Dezember aufgrund schlechter Witterung geschlossen. Die Situation werde aber täglich neu beurteilt.
Zwar rechnet Koller bis Silvester wieder mit niedrigeren Temperaturen, die Prognosen seien jedoch unbeständig. Hoffnung schöpft man aber aus dem vergangenen Winter: «Eine ähnliche Situation hatten wir im letzten Jahr in der Altjahreswoche und dann folgte ein toller Winter mit besten Schnee- und Wetterbedingungen! Die Hoffnung stirbt zuletzt.»
Weniger Sorgen scheint man sich im Skigebiet Engelberg-Titlis zu machen. Skifahren kann man vom Gletscher aus bis auf 1000 Meter Höhe. Urs Egli vom Skigebiet schreibt gegenüber zentralplus: «Die Pisten sind nach wie vor in einem sehr guten Zustand und nicht gefährdet. Einzig die Schlittenbahn konnten wir nicht planmässig eröffnen.»
Ein Blick in den Pistenplan offenbart jedoch: Lediglich 8 der 17 Lifte sind heute Freitag offen. Oberhalb von Trübsee sind alle Pisten zu. Dies aufgrund der Gefahr durch Lawinen.
Skigebiet Stoos bis am 24. Dezember nur teilweise offen
Die milden Temperaturen steckt auch das Skigebiet Stoos nicht spurlos weg. Zurzeit sind nur die beiden Skilifte Maggiweid und Sternegg offen, schreibt Sandro Widmer von den Stoosbahnen auf Anfrage. Wie es ab dem Stefanstag weitergeht, werde man an Heiligabend entscheiden. Klar ist: Schnee und winterlichere Temperaturen werden benötigt. Mit dem bisherigen Saisonverlauf und den Saisonkartenverkäufen sei man aber sehr zufrieden.
An Heiligabend und am Weihnachtstag ist der Fronalpstock aber zumindest für Fussgänger geöffnet. Zudem lädt das «Fröneli Winterland» die Kinder zum Schneespass ein. Ab dem Stefanstag gibt es im Skigebiet zudem eine weitere Attraktion für Familien, die keine Lust auf Schnee haben. Dann geht nämlich die gemäss Stoosbahnen grösste Hüpfburg der Schweiz im Stoos auf.
Achtung vor Lawinengefahr
Das Schweizerische Schnee- und Lawinenforschungsinstitut warnt vor Lawinen. Grund für die erhebliche Lawinengefahr ist die zu erwartende hohe Niederschlagsmenge. Aufgrund der milden Temperaturen regnet es zurzeit bis in hohe Lagen. Dies führe dazu, dass die Schneedecke ihre Festigkeit verliert, wie Jürg Trachsel vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung am Freitagmorgen gegenüber Radio SRF erklärt. Die Situation sei mindestens bis Heiligabend «sehr kritisch».
Der Regen bis in hohe Lagen kann zu nassen Lawinen führen. Oberhalb der Schneefallgrenze ist mit teils heftigem Schnee zu rechnen. Dieser Schnee falle auf eine sehr schwache Schneedecke. Das Gewicht des Neuschnees reiche daher aus, um Lawinen auszulösen. Der zurzeit starke Wind verschärft die Situation zusätzlich.