Positive Bilanz der Zentralschweizer Skigebiete

Nach Katastrophenjahr purzeln in Skigebieten die Rekorde

Blick auf den Skilift am Brienzer Rothorn im Skigebiet Sörenberg Flüli. (Bild: Archivbild: Pixabay)

Nach den Einbussen im Winter 2020/21 aufgrund der Coronamassnahmen können die Zentralschweizer Skigebiete dieses Jahr einen Erfolg verbuchen. Teilweise sogar einen Rekord.

Die letzten Winter waren hart für die Zentralschweizer Skigebiete. Im Winter 2019/20 wurden die wärmsten Temperaturen seit Messbeginn verzeichnet. Darauf folgten die Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie und eine grosse Unsicherheit, wie es mit dem Schneesport weitergehen würde.

Der Klimawandel hat mit zurückgehenden Schneetagen im letzten Jahrzehnt wiederholt für Verunsicherung in Hinblick auf die Zukunft des Schneesports gesorgt. Die Sehnsucht nach einem kalten Winter war gross.

Winter überrascht mit Sonnentagen

Zu Beginn der Saison hatten die Verantwortlichen gemischte Gefühle (zentralplus berichtete). Wird es wieder so schlecht wie das Jahr zuvor? Die Pandemie sorgte für ein dickes Loch in der Kasse.

Der vergangene Winter brachte nun aber einige Überraschungen mit sich: viel Sonne und früher Schneefall. Die Skigebiete in der Zentralschweiz ziehen eine positive Bilanz.

Réne Koller, Direktor der Bergbahnen Sörenberg Flüli, vermutet, dass sie diesen Winter das erste Mal seit 10 Jahren einen Besuchsrekord vermelden können. Im 5-Jahres-Durchschnitt konnte man ein Plus von 30 Prozent bei den Ersteintritten verbuchen. Grund dafür sei «der frühzeitige Saisonstart am 4. Dezember, das sehr schöne Wetter im Speziellen an den Wochenenden, die tollen Schnee- und Pistenverhältnisse und keine Covid-Auflagen im Skibetrieb», sagt er.

«Dieser Winter war hervorragend und wird in jeder Hinsicht als absoluter Rekordwinter in die Geschichtsbücher eingehen»

Daniela Wiget, Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig

Auch in der Gastronomie waren die Umsätze laut Koller erfreulicher als vermutet: «Im Skibetrieb waren die Einschränkungen marginal und wurden von den Gästen akzeptiert und eingehalten. Dies dank dem Einsatz und dem Lobbying von Seilbahnen Schweiz und der frühzeitigen Gesprächsaufnahme mit den verantwortlichen Stellen beim Bund».

Beim Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig blickt man auch erfreut zurück. «Dieser Winter war hervorragend und wird in jeder Hinsicht als absoluter Rekordwinter in die Geschichtsbücher eingehen», sagt Daniela Wiget.

Lange Sportferienzeit

Daniel Dommann, Geschäftsführer der Sportbahnen Melchsee-Frutt, spricht auch von einem aussergewöhnlichem Winter. «Frühe Schneefälle mit tiefen Temperaturen ermöglichten eine optimale Saisonvorbereitung inklusive technischer Beschneiung und damit einen frühen Saisonstart mit Vorsaison-Wochenendangeboten». Die späten Fasnachtstage führten zudem dazu, dass sich die Sportferien der einzelnen Regionen auf ein grosses Zeitfenster verteilt hatten und mehr Familien anzogen.

Schneesportlager fielen der Pandemie zum Opfer

Die Betreiberinnen der Bergbahnen bemerkten allesamt, dass die Einschränkungen nur wenig Auswirkungen auf den Betrieb hatten. Schneesportlager und -tage konnten allerdings nicht stattfinden, erklärte Daniel Dommann. Der Bereich sei bis Ende Februar «nicht existent» gewesen und «erreichte weniger als 25 Prozent der normalen Frequenzen von Jahren vor Corona».

Langzeittrend bleibt allerdings gleich

Im Langzeitvergleich ragt der Winter 2021/22 allerdings wenig heraus. Meteo Schweiz berichtet im Klimabulletin zum Winter 2021/22, dass die winterliche Sonnenscheindauer zwar heraussticht und bei 130 bis 150 Prozent der Norm von 1991-2020 liegt. Die Sonne brachte aber auch wieder milde Temperaturen mit sich. Mit einem landesweiten Mittel von -0.8 Grad war es laut Meteo der elftmildeste Winter seit Messbeginn 1864.

Verwendete Quellen
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