Swiss Football League hält weiter an Studhalter fest

Der FC Luzern hat SFL-Präsident Philipp Studhalter angezeigt. Dieser soll den FCL als amtierender Präsident um das Kaufrecht an den Stadionaktien gebracht haben. Die Swiss Football League (SFL) unternimmt fürs Erste aber nichts.

Redaktion

Joel Dittli

Nachdem es seit Herbst 2022 die FCL-Aktien waren, um deren Mehrheit sich der Verwaltungsrat des FC Luzern mit Bernhard Alpstaeg stritt und streitet, sind es nun die Stadionaktien, die sich Alpstaeg genauso widerrechtlich unter den Nagel gerissen haben soll, wie die FCL-Aktien (zentralplus berichtete). So sieht dies zumindest der FCL rund um Präsident Stefan Wolf und die Juristin und Verwaltungsrätin Ursula Engelberger-Koller (zentralplus berichtete). Und hat dies auch der Staatsanwaltschaft so dargelegt. Deren Abteilung für Wirtschaftskriminalität ermittelt nun gegen Bernhard Alpstaeg.

Auch die Stadt Luzern reagierte (zentralplus berichtete). Sie hat den Heimfall der Swissporarena ausgelöst – und könnte in zwei Jahren neue Eigentümerin des Stadions sein. Doch damit nicht genug.

Am Mittwochmorgen lancierte der FCL den nächsten Namen: Ex-Präsident Philipp Studhalter soll beim Kauf der Stadionaktien durch Bernhard Alpstaeg tatkräftig mitgeholfen haben. Er soll 2019 als amtierender FCL-Präsident seine Kollegen im Verwaltungsrat davon überzeugt haben, dass der FCL – entgegen dem Baurechtsvertrag zwischen Stadt Luzern und Stadion Luzern AG – kein Kaufrecht habe. Die Verwaltungsräte – nebst Alpstaeg waren dies damals Josef Bieri und die Triple-S-Gruppe, bestehend aus Samih Sawiris, Hans Schmid und Marco Sieber – glaubten ihm. Und Bernhard Alpstaeg wurde zum alleinigen Stadionbesitzer.

SFL beruft sich auf Unschuldsvermutung

Ob die Staatsanwaltschaft das laufende Strafverfahren gegen Bernhard Alpstaeg auf Philipp Studhalter ausdehnt, sei unklar, sagt Ursula Engelberger-Koller an der Medienkonferenz des FC Luzern. Und auch die Swiss Football League (SFL) betont auf Anfrage von zentralplus: «Es gilt die Unschuldsvermutung.»

Die Frage, ob Studhalter als Präsident noch tragbar ist, musste sich die SFL im Verlauf des Mittwochs mehrfach anhören. Das Standartstatement lautet: «Die SFL ist informiert, dass es eine Rechtsstreitigkeit gibt, bei der die Liga nicht Partei ist und sie sich folglich auch nicht dazu äussern kann.» Ausser eben: Dass kein Urteil vorliege.

Stefan Wolf tritt nicht nach

Beurteilt und für gut befunden haben Studhalter hingegen die Vertreter der Super-League- und Challenge-League-Clubs. Im November 2021 wurde er von ihnen zum Präsidenten des sogenannten SFL-Komitees gewählt. «Auch meine Stimme ging an Philipp Studhalter», bestätigt FCL-Präsident Stefan Wolf gegenüber zentralplus.

Doch sei er nicht im Komitee und wenn es Sitzungen gebe, in denen es um die obersten zwei Ligen des Schweizer Profifussballs geht, sei es kein Problem, den Stadionstreit auszublenden. Ohnehin habe das neunköpfige Komitee mehr Macht als der Komitee-Präsident selbst, sodass er sich auch keine Sorge um allfällige Benachteiligungen des FCL mache. Ob Studhalter im November bei den Neuwahlen erneut auf Wolfs Unterstützung zählen kann, lässt dieser offen.

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