Es kommt Bewegung ins Inseli. Die Stadt sucht Ideen, wie der ehemalige Carparkplatz künftig genutzt werden könnte. Eine rein kommerzielle Nutzung kommt nicht infrage.

«Lebendiges Inseli statt Blechlawine»: So hiess die Initiative der Juso, über welche die Luzernerinnen 2017 abgestimmt haben. Trotzdem ist seither nichts passiert im Inseli. Nun aber kommt Bewegung in die Sache. So hat die Stadt Luzern die Zwischennutzung der bisher als Carparkplatz genutzten Fläche ausgeschrieben.

Im kommenden Sommer soll die Zwischennutzung eröffnet werden. Die Cars werden dann nicht mehr auf dem Inseli parkieren, sondern auf der Rösslimatt in Kriens (zentralplus berichtete).

Zwischennutzungsfläche in zwei Teilen

Die Zwischennutzungsfläche umfasst rund 2900 Quadratmeter und entspricht dem gesamten asphaltierten Bereich des Inselis. Mindestens 400 Quadratmeter davon sollen als Veranstaltungsfläche dienen. Gemäss Stadt Luzern gibt es zwei Möglichkeiten, die Fläche zu nutzen. Die Erste sieht ein Zwischennutzungskonzept auf der gesamten Fläche vor. Möglich wäre jedoch auch ein Projekt lediglich auf der Nutzungsfläche. Die Veranstaltungsfläche würde demnach freibleiben.

Im Veranstaltungsbereich seien auch kommerzielle Veranstaltungen möglich. Bei kommerziellen Veranstaltungen wird jedoch eine Gebühr erhoben. Einen Mietzins gibt es auf der Fläche jedoch nicht.

Eine weitere Bedingung der Stadt Luzern: Die Fläche soll ganztägig begehbar sein. Eine Schliessung oder Umzäunung der Fläche ist nicht vorgesehen.

Rund 400 Quadratmeter im nördlichen Teil des Inseli müssen während des «Rudolfs Weihnachtsmarkt» geräumt werden, da die Fläche für den Auf- und Abbau des Markts gebraucht wird. Dies entspricht der rosa eingefärbten Fläche auf der Karte. Dasselbe gilt von Mitte September bis Mitte Oktober für die Määs.

«Mit der Zwischennutzung des Carparkplatzes wird ein erster Schritt Richtung Transformation und Belebung des Inselis gemacht», schreibt die Stadt Luzern in einer Medienmitteilung. Der Platz soll ein Ort der Begegnung werden und allen Teilen der Bevölkerung offenstehen.

Nicht profitorientiert

Wie die Stadt mitteilt, kann sich die Betriebsgruppe auf einem Teil der Fläche jeweils zwischen November und September fix installieren. Auf dem anderen Teil können Veranstaltungen durchgeführt werden. Die Määs und «Rudolfs Weihnacht» können weiterhin in ihrer gewohnten Form stattfinden.

Der Stadtrat hat für die Prozess- und Umsetzungsbegleitung der Zwischennutzung ein Planerteam beauftragt. Dieses besteht aus «temporär – Fach- und Anlaufstelle für Zwischennutzungen Zentralschweiz» und aus dem Verein Urban Equipe. Erstere koordiniert beispielsweise die Zwischennutzung auf dem Bell-Areal in Kriens (zentralplus berichtete).

Möglich sei auf der neuen Zwischennutzung vieles: von Treffpunkten für Luzerner über Pumptracks, Strassenfussball bis zu Urban Gardening oder niederschwelligen gastronomischen Angeboten. «Ausschliesslich gewinnorientierte Angebote werden nicht geprüft», wie Livia Schälli, Projektleiterin Stadtplanung, mitteilt. Zudem sollen «die bestehenden Angebote auf dem Inseli nicht direkt konkurrenziert werden», so Schälli weiter. Bisher gibt es auf dem Inseli zwei Buvetten (zentralplus berichtete). «Wir befinden uns im Austausch mit den Betreibern der Buvetten. Sie wurden zum Infoanlass eingeladen.»

Zuschlag voraussichtlich im Januar 2023

Die Zwischennutzung auf dem Inseli soll ein offener und kreativer Freiraum für unterschiedliche Akteurinnen, Anspruchsgruppen und Projekte sein. Es sind jedes Jahr sowohl dieselbe als auch jährlich wechselnde Zwischennutzungen möglich. Als Investitionsbudget stehen den Betreibern 80'000 Franken zur Verfügung. Die Bekanntgabe des Zuschlags für die Zwischennutzung erfolgt voraussichtlich im Januar 2023.

Am Samstag, 24. September 2022, findet von 10 bis 12 Uhr eine Informationsveranstaltung für alle interessierten potenziellen Betreiberinnen einer Zwischennutzung und für die interessierte Bevölkerung statt.