Die Luzerner Altstadt vor lauter Bäume nicht sehen?
Politiker der Stadtluzerner SP fordern mit einem Vorstoss im Grossen Stadtrat, die Pflanzung von Bäumen in der Luzerner Altstadt zu prüfen. Doch dagegen spricht der Ortsbildschutz.
«Die engen, verwinkelten Gassen der mittelalterlichen Altstadt kennen traditionell kaum einen Baumbestand», schreiben Mario Stübi, Caroline Rey und Simon Roth in ihrem Vorstoss namens der SP-Fraktion. Entsprechend werde es in diesem Quartier an Hitzetagen heisser als anderswo in der Stadt. Zumal die Strassen und Plätze mehrheitlich mit Pflastersteinen versiegelt seien. In anderen Stadtteilen vermögen Bäume einen gewünschten kühlenden Effekt zu erzielen. In der Altstadt sei eine gezielte Baumpflanzung jedoch aus Gründen des Ortsbildschutzes per se ausgeschlossen.
Damit liefe die Stadt Luzern Gefahr, die Altstadt zur sommerlichen «No-Go-Area» zu erklären. Es sei somit höchste Zeit, das Dogma der Baumlosigkeit infrage zu stellen. Die Klimakrise lasse keine andere Wahl. Deshalb werde der Stadtrat gebeten zu prüfen, wie er bis 2030 dauerhaft Bäume auf Plätzen, Gassen und Strassen der Altstadt pflanzen kann. Als rasche Zwischenlösung seien Hochbeete und mobile Pflanzentröge denkbar.
Anfang November kündigte die Stadt Luzern noch an, diesen Winter 140 Bäume fällen zu müssen (zentralplus berichtete).
- Postulat der SP im Grossen Stadtrat Luzern