Luzerner «Traditionsbeizen»

Das «Doorzögli» ist klein und heimelig

Das «Doorzögli» in der Luzerner Altstadt. (Bild: cha)

Das Café La Suisse, besser bekannt als «Doorzögli», ist nicht nur für Raucher eine bekannte Anlaufstelle. Für das über die Kantonsgrenzen hinaus bekannte Cordon-Bleu nahmen Gäste auch schon mehrstündige Fahrten auf sich. Einen Platz in der Liste der «Luzerner Traditionsbeizen» hat sich das Lokal in der Luzerner Altstadt redlich verdient.

Halbzehn Uhr morgens. Vier Stammgäste sitzen bereits im «Doorzögli» und plaudern ausgelassen. «Normalerweise sind um diese Zeit mehr Stammgäste hier», sagt Margrit Windlin, die gute Seele des Hauses. Immerhin ist mit der kleinen Gruppe bereits einer von fünf Tischen der «Beiz» besetzt.

Die Räumlichkeiten des «Doorzögli» dienen bereits seit 1849 als «Beiz». Seit zwölf Jahren ist Margrit Windlin und ihr fünfköpfiges Team im Lokal eingemietet. Mit Erfolg: Das Cordon-Bleu des Gasthauses in der Altstadt ist bis über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. «Es kamen gar schon Deutsche zu uns – ausschliesslich wegen des Cordon-Bleus», sagt Windlin stolz.

Kutteln und «Rösti»

Im «Doorzögli» ist auf der Speisekarte, nebst dem beliebten Stück Fleisch gefüllt mit Käse und Schinken, typisch Schweizerische Kost zu finden: «Kutteln, Kalbsläberli und Rösti sind nur ein paar unserer beliebtesten Speisen», so Margrit Windlin.

Doch in der «Beiz» kehrt nicht nur ein, wer Stammgast ist oder Hunger auf ein Cordon-Bleu hat. «Nach dem Einkaufen in der Altstadt kommen viele zu uns auf einen Kaffee», sagt Windlin. Für Raucher sei das «Doorzögli» insbesondere im Winter eine beliebte Wahl. Obwohl seit dem Rauchverbot nicht wirklich mehr Gäste gekommen seien. Windlin begründet: «In unserer Umgebung gibt es noch weitere Raucherbeizen.»

Hier wird zusammengerückt

Allerdings: Wer sich einen Platz in der überschaubaren Gaststube sichern will, muss manchmal Glück haben. «Es kam auch schon vor, dass wir Gäste wieder wegschicken mussten, weil alle Tische besetzt waren. Meistens klappt es jedoch, wenn die Leute etwas zusammenrücken», so Windlin. Und das sei meist sehr interessant.

«Lieber klein und voll statt gross und leer»

Margrit Windlin vom «Doorzögli»

«Ob mit Anzug und Kravatte oder noch in der Arbeitskleidung nach einem anstrengenden Tag auf der Baustelle: Bei uns sind alle willkommen.» Diese Mischung auf so kleinem Raum fördere stets interessante Diskussionen. Und irgendwas anders machen als es momentan ist, wolle Windlin nicht. «Die Leute wollen ja nichts anderes.»

Securitas-Mitarbeiter während der Fasnacht

Auf die kleine Gaststube angesprochen erklärt Margrit Windlin: «Ich sage immer: Lieber klein und voll statt gross und leer.» Und mehr als voll sei es jeweils während der Fasnacht. «Als Lokal in der Altstadt ist das ‹Doorzögli› automatisch eine Anlaufstelle für Fasnächtler.» Die fünfte Jahreszeit ist also fest im Lokal verankert. «Wir stellen jeweils einen Securitas-Mitarbeiter an», so Windlin. Auch sie ist eingefleischte Fasnächtlerin und wurde vor einem Jahr gar als «Rüüdige Lozärnerin» gewählt.

Zuletzt die Frage: Weshalb «Doorzögli»? «Das Lokal war schon immer eine Raucherbeiz. Es hat vorne und hinten am Lokal je eine Türe, die früher jeweils geöffnet waren.» Der Wind, der hindurchzog, gab dem Café La Suisse seinen sympathischen Namen.

Hinweis in eigener Sache: Berichte über Zuger und Luzerner Restaurants lesen Sie in unserem eat’n’drink-Blog. Reservationen für Restaurants können Sie hier tätigen.

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