Kommt Kita-Initiative erst 2024?

SP zeigt Unverständnis für Luzerner Regierungsrat

Der Regierungsrat möchte sich bei der Ausarbeitung eines Gegenentwurfs zur Kita-Initiative mehr Zeit lassen. (Bild: Philipp Schmidli)

Der Luzerner Regierungsrat hat beim Kantonsrat für die Ausarbeitung eines Gegenentwurfs zur Kita-Initiative eine Fristverlängerung beantragt. Die SP zeigt sich konsterniert ob des Antrags und stellt Forderungen an den Regierungsrat.

Der Regierungsrat des Kantons Luzern hat für die Ausarbeitung eines Gegenentwurfs zur Kita-Initiative der SP eine Fristverlängerung beantragt. Bis Ende Juli 2024 brauche er Zeit. Der Regierungsrat teilt mit, dass er einen Fachbericht zur externen Kinderbetreuung abwarten will. Dieser soll Fragen zur Qualitätssicherung sowie zur Finanzierung der Kitas klären.

Zusätzlich will der Regierungsrat eine Vernehmlassung abwarten, die Aufschlüsse zu den Anstellungsbedingungen von Vorpraktikantinnen in Kitas geben soll. Nur mit diesen zusätzlichen Informationen könne der Regierungsrat einen «sinnvollen und breit abgestützten» Gegenentwurf ausarbeiten.

SP ist konsterniert

Die SP des Kantons Luzern zeigt sich ob dieses Antrags konsterniert. Der Regierungsrat habe bereits ein Jahr Zeit gehabt, um sich um einen Gegenentwurf zur Volksinitiative «Bezahlbare Kitas für alle» zu bemühen. Es sei unverständlich, dass dieses Jahr dafür nicht gereicht habe. Denn die Thematik sei schon lange bekannt und parallel zur Initiative seien diverse parlamentarische Vorstösse rund um das Thema Kita in Bearbeitung.

«Die Luzerner Regierung lässt aus wahltaktischen Gründen Familien und die Wirtschaft im Regen stehen», sagt Urban Sager, der für die SP im Kantonsrat sitzt. Der Ausbau der Kita-Infrastruktur und die finanzielle Unterstützung der Eltern durch den Staat seien nämlich längst auch Forderungen von KMU-Betrieben. Nur so könne dem Fachkräftemangel nachhaltig begegnet werden, so Sager.

Die SP lehnt die Fristerstreckung ab und fordert den Regierungsrat dazu auf, Stellung zur Initiative zu nehmen und diese möglichst rasch dem Volk vorzulegen.

Eltern sollen höchstens 30 Prozent der Kita-Kosten tragen

Die SP Kanton Luzern hat vor knapp einem Jahr die Volksinitiative für bezahlbare Kindertagesstätten lanciert. Im Juli 2022 hatte sie die nötigen Unterschriften zusammen (zentralplus berichtete). Ziel der Initiative ist es, dass Eltern höchstens 30 Prozent der Kita-Kosten tragen müssen (zentralplus berichtete).

Die SP kritisierte, dass es sehr stark vom Wohnort abhängig sei, ob es genug Plätze in den Kitas gebe, und wie teuer diese seien. Diese Unterschiede im Angebot und der Qualität der Kinderbetreuung seien nicht mehr zu rechtfertigen (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung des Luzerner Regierungsrats
  • Medienmitteilung der SP des Kantons Luzern
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Philipp
    Philipp, 10.02.2023, 14:08 Uhr

    Kitas sollen von den Eltern selbst bezahlt werden. Warum soll ich mit meinen Steuergelder Familien finanzieren, die sich Kinder gönnen die Sie sich nicht leisten können? Das ist sowas von weltfremd. Die sollen mal lernen nicht über Ihren Verhältnissen zu leben anstatt andere dafür bezahlen zu lassen.

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    • Profilfoto von Melk Christen
      Melk Christen, 10.02.2023, 17:15 Uhr

      Nach dieser Logik müsste wohl auch unser Schulsystem ausschliesslich von den Eltern bezahlt werden, weil Sie, Philipp, gehen diese Kinder ja nichts an? Das wäre aber schön dumm, wenn wir alle so denken würden. Da hätte auch die Wirtschaft keine Freude.

      Genauso wie uns die Bildung unserer Kinder etwas wert sein sollte, sollte uns auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf etwas wert sein. Und ich sage bewusst «unserer Kinder», obwohl ich ja selber kinderlos bin. Aber, wissen Sie, auch wenn man es des allgemeinen Umgangstons wegen leider fast vergessen könnte: Wir sind letztlich eine Gemeinschaft. Und also solche müssen wir Lösungen finden. Gemeinsam.

      ….Und sowieso funktionieren Steuern ganz einfach nicht so. «Ich will mit meinen Steuern nicht…» Das habe ich schon so häufig gehört, und ehrlich gesagt jedes Mal ein bisschen albern gefunden. Es ist eine Initiative. Die Wahlberechtigten werden also miteinander darüber entscheiden können, ob künftig ein kleiner Teil nicht IHRER, sondern UNSERER Steuern an externe Kinderbetreuung gehen wird. Und dieser gemeinsamen Entscheidung haben wir uns danach zu fügen. Unabhängig davon, ob wir das Anliegen persönlich unterstützt haben oder nicht.

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