Abtretender Luzerner Mitte-Präsident

Christian Ineichen fühlt sich um Nationalratssitz betrogen

Christian Ineichen wäre in den letzten vier Jahren gern in den Nationalrat nachgerückt – daraus wurde aber nichts. (Bild: Archivbild: bic)

Sieben Jahre sind für den Luzerner Mitte-Präsidenten genug: Christian Ineichen hat seinen Rückblick bekannt gegeben. In einem Interview erzählt er nun, dass er auch innerhalb der Partei nicht nur Freunde hatte.

Die Luzerner Mitte muss sich einen neuen Präsidenten suchen: Der 46-jährige Christian Ineichen aus Marbach tritt zurück (zentralplus berichtete). Wie er in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung» sagt, komme der Schritt nicht überraschend. Bereits vor zwei Jahren habe sich ein Rücktritt abgezeichnet, doch er habe noch die eidgenössischen Wahlen abgewartet. Denn nach einer Wahl biete sich ein Rücktritt an, so Ineichen.

Ob das ein definitiver Rücktritt aus der Politik sei, lässt er offen. Er werde sich nun aber eine bewusste Auszeit nehmen. Ineichen war ein sehr meinungsstarker Politiker, der auch innerhalb der Partei aneckte. Innerhalb einer breitgefächerten Partei, die Meinungen von SP-nahe bis SVP-nahe vertrete, war es deshalb nicht immer einfach für ihn, wie er sagt.

Im Interview mit der «LZ» spricht er auch über persönliche Niederlagen. So hat für ihn es zuletzt weder für einen Kantonsrats-, noch für einen Nationalratssitz gereicht. Wie Ineichen sagt, habe er mit dem Ergebnis für den Kantonsrat gerechnet. Denn er wusste, es würde schwer, den vierten Sitz im Entlebuch zu halten.

«Wirklich weh» tat ihm jedoch, dass er nicht in den Nationalrat nachrücken konnte. Bei den Nationalratswahlen 2019 belegte Ineichen den ersten Ersatzplatz, nachdem Priska Wismer-Felder für die frisch gewählte Ständerätin Andrea Gmür nachgerückt war. Er kam jedoch nicht zum Zug, obwohl er damit rechnete. Ohne der «Luzerner Zeitung» konkretere Namen zu benennen, sagt Ineichen dazu: «Es gab gewisse Kreise in der Partei, die einen Nationalrat Christian Ineichen verhindern wollten. Das zu erkennen, hat wahnsinnig wehgetan.» Mittlerweile sei er jedoch darüber hinweg und freue sich, dass «sein» Sitz zumindest an seinen guten Freund Pius Kaufmann ging.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
    Hanspeter Flueckiger, 27.10.2023, 09:54 Uhr

    Persönliche Befindlichkeiten machen den Abgang zur Peinlichkeit!

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