Nach Demo vor Regierungsgebäude

3G-Kritik durch Spitalpersonal: So reagiert das Luks

Am Mittwoch trafen sich rund 100 Personen um gegen 3G an Spitälern zu protestieren. (Bild: ewi)

Wer im Luzerner Kantonsspital (Luks) arbeitet, muss sich seit Dezember an die 3G-Regel halten. Damit sind nicht alle einverstanden. Am Mittwoch kam es deshalb gar zu einer Demonstration vor dem Regierungsgebäude. Gemäss dem Luks droht Angestellten ohne 3G schlimmstenfalls die Kündigung.

Um Ansteckungen unter dem bereits überbelasteten Spitalpersonal oder Patientinnen zu vermeiden, gilt in Luzerner Spitälern die 3G-Regel. Diese Verordnung kommt nicht bei allen gut an. Am Mittwoch hat ein neu gegründeter anonymer Spitalpersonalverband zu einem stillen Protest vor dem Luzerner Regierungsgebäude aufgerufen (zentralplus berichtete).

Wie der Luks-Mediensprecher Markus von Rotz gegenüber «CH Media» festhält, respektiere das Luks die Meinung seiner Angestellten: «Solange dies keine Auswirkungen auf ihre Tätigkeit am Luks hat, gilt die Meinungsfreiheit.» Problematisch werde es jedoch bei Angestellten, die sich selbst dem regelmässigen Testen verweigern.

Als letzte Konsequenz droht Kündigung

Zuerst suche das Luks mit den betroffenen Mitarbeitern das Gespräch. Bleiben diese bei ihrem Entscheid, müssen Überstunden abgebaut und Ferien genommen werden. Anschliessend folge eine zehntägige Bedenkzeit. Will die Angestellte sich dann immer noch weder impfen noch regelmässig testen lassen, drohe die Kündigung, wie das Nachrichtenportal aus mehreren Quellen wissen will.

Markus von Rotz begründet diese letzte Konsequenz damit, dass somit die vertragliche Arbeitspflicht im Rahmen der kantonalen Vorgaben nicht länger erfüllt wird. Zudem würden betroffene Mitarbeiterinnen «ein erhebliches Risiko für unsere Patientinnen und Patienten wie auch unsere Mitarbeitenden darstellen und das Funktionieren des Spitalbetriebs gefährden».

Personal dringend benötigt

Sowohl das Luks als auch der Zertifikats-kritische Verband «Hospitals 4 Humanity» wollen verhindern, dass momentan das dringend benötigte Gesundheitspersonal wegfällt. So schlägt der Verband vor, für das Testen statt tägliche Nasen-Rachen-Abstriche auch die etwas angenehmeren Spucktests zuzulassen. Dies würden gemäss dem Verband auch andere Spitäler bereits anbieten.

Für das Luks ist das jedoch keine Option. Einerseits, da das Resultat der Antigen-Schnelltests bereits in 15 Minuten vorliege (zentralplus berichtete). Andererseits, da die Einführung von Spucktests «einen grossen organisatorischen Zusatzaufwand bedeuten, was angesichts der sehr wenigen betroffenen Mitarbeitenden einen unverhältnismässigen Aufwand bedeuten würde», wie von Rotz vom Nachrichtenportal zitiert wird.

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