Wo es das Zertifikat in Luzern und Zug gibt

Überblick zu Covid-Tests verloren? Hier gibt’s Antworten

Momentan werden die Labore mit Test-Auswertungen überrannt. Es ist teils mit längeren Wartezeiten zu rechnen. (Bild: JC Gellidon/Unsplash)

Wer ins Fitness oder in eine Bar will, braucht seit Anfang Woche zusätzlich zum Covid-Zertifikat einen Test. Wo kriegst du den her? Musst du dafür selbst aufkommen? Und geht das so spontan vor den Festtagen überhaupt noch? zentralplus hat alles Wissenswerte zusammengetragen.

Seit kurzem gilt für den Zutritt zu öffentlichen Innenräumen 2G. Wo Besucher die Maskenpflicht nicht einhalten können, braucht es zusätzlich einen Test. Ausser man wurde erst kürzlich geimpft.

Ein Blick auf das Übersichtsplakat des Bundesamts für Gesundheit zeigt: Die Corona-Massnahmen werden immer komplizierter. Und auch Geimpfte müssen sich jetzt plötzlich wieder mit Tests herumschlagen.

zentralplus hat deshalb die Verordnungen, Dienststellen und Empfehlungen durchkämmt, um die wichtigsten Fragen zu den Covid-Tests zu beantworten. Alles Wissenswerte zur Booster-Impfung findest du derweil hier.

Welche Covid-Testarten gibt es?

PCR-Test

  • Wie? Eine Fachperson entnimmt eine Stäbchen-Probe im Nasen-Rachen-Raum oder eine Speichel-Probe. In einem meist externen Labor wird diese anschliessend analysiert.
  • Verlässlichkeit? Sehr hoch.
  • Dauer? Grundsätzlich 12 bis 24 Stunden. Da viele Test-Labore momentan sehr ausgelastet sind, kann es zu Verzögerungen kommen und bis zu 48 Stunden dauern (zentralplus berichtete).
  • Kosten? Je nach Anbieter zwischen rund 140 und 180 Franken (ob der Bund oder du selber bezahlst, siehe unten).
  • Zertifikat? Wenn der Test positiv ausfällt, erhält man nach Ablauf der Isolation ein Genesen-Zertifikat, das ab Testzeitpunkt ein Jahr lang gültig ist. Ist das Resultat negativ, erhält man ein negatives Test-Zertifikat, das ab Zeitpunkt der Probeentnahme 72 Stunden lang gültig ist.

Gepoolter PCR-Test

  • Wie? Der testwilligen Person wird Speichel entnommen. Dieser wird mit den Proben von anderen zusammengeführt und als «Pool» in einem externen Labor analysiert.
  • Verlässlichkeit? Hoch.
  • Dauer? Analog zum PCR-Test. Fällt die Pool-Probe jedoch positiv aus, werden einzelne PCR-Tests durchgeführt, die ebenfalls nochmals 12 bis 48 Stunden in Anspruch nehmen können.
  • Kosten? Der Bund übernimmt die Kosten, wenn der Pool-Test im Rahmen der sogenannten Reihentests (zum Beispiel in Betrieben, Schulen oder Universitäten) durchgeführt wird. Es gibt jedoch auch Angebote ausserhalb dieser Einrichtungen. Da schlägt der Pool-Test mit rund 30 bis 40 Franken zu Buche.
  • Zertifikat? Analog zum PCR-Test. Bei einem positiven Pool-Test-Resultat muss ein nachfolgender PCR-Test durchgeführt werden.

Antigen-Schnelltest

  • Wie? Eine Fachperson entnimmt eine Stäbchen-Probe im Nasen-Rachen-Raum oder Nasen-Raum, die meist direkt vor Ort analysiert wird.
  • Verlässlichkeit? Je nach Art der Probeentnahme. Die Verlässlichkeit einer Probe aus dem Nasen-Rachen-Raum gilt als hoch. Bei einer Entnahme aus der Nase kommt es auf den Zustand der Person an: Bei Symptomen gilt der Test immer noch als einigermassen verlässlich (benötigt jedoch einen PCR-Test zur Bestätigung). Ohne Symptome gilt diese Art des Schnelltests aber nicht mehr als besonders verlässlich.
  • Dauer? Je nach Andrang auf das Test-Center. Grundsätzlich erhält man ein Testresultat nach 15 bis 60 Minuten.
  • Kosten? Seit dem 18. Dezember werden jegliche Antigen-Schnelltests wieder vom Bund übernommen. Vorher haben sie je nach Anbieter zwischen rund 20 und 50 Franken gekostet.
  • Zertifikat? Für die Antigen-Schnelltests mit Probeentnahme aus dem Nasen-Raum gibt es kein Zertifikat mehr (zentralplus berichtete). Für Proben aus dem Nasen-Rachen-Raum erhält man bei negativem Testergebnis ein Test-Zertifikat, das 24 Stunden (ab Probeentnahme) gültig ist.

Selbsttest

  • Wie? Die testwillige Person entnimmt sich selbst eine Stäbchen-Probe aus der Nase. Diese wird auf einen Teststreifen getropft, der innert 15 Minuten ein Testresultat anzeigt.
  • Verlässlichkeit? Nicht besonders hoch.
  • Dauer? 15 Minuten.
  • Kosten? Rund 30 Franken für eine Packung mit fünf Einzeltests.
  • Zertifikat? Nein.

Antikörper-Test

  • Wie? Eine Fachperson entnimmt Blut von einem oder mehreren Fingern. Dieses wird in einem externen Labor analysiert.
  • Verlässlichkeit? Sehr hoch.
  • Dauer? 1 bis 4 Tage.
  • Kosten? Zwischen rund 60 und 100 Franken.
  • Zertifikat? Werden genügend Corona-Virus-Antikörper festgestellt, erhält man ein Genesen-Zertifikat, das 90 Tage lang gültig ist. Dies ab Zeitpunkt der Blutentnahme. Diese Zertifikats-Form ist nur in der Schweiz gültig.

Für welche Test-Kosten kommt der Bund auf?

Gemäss der Website des Bundesamts für Gesundheit übernimmt der Bund die Kosten für PCR-Tests in den folgenden Fällen:

  • Tests aufgrund von Symptomen
  • Nach einer Meldung der SwissCovid-App
  • Nach Kontakt zu einem bestätigten Fall
  • Wegen einer kantonalen oder ärztlichen Anweisung, die zum Test auffordert

Die Kosten für gepoolte PCR-Tests werden vom Bund nur übernommen, wenn sie im Rahmen einer «organisierten Testung» durchgeführt werden. Also beispielsweise bei Reihentests an Hochschulen und Universitäten, in Firmen oder in Spitälern.

Kosten für die Antigen-Schnelltests werden seit dem 18. Dezember wieder in jedem Fall vom Bund übernommen – egal ob eine Person Symptome aufweist oder nicht.

Für alle anderen Test-Gründe, sowie für Antikörper-Tests und Selbsttests muss jeder selbst zum Portemonnaie greifen.

Welchen Test braucht es wo?

In öffentlichen Innenräumen wie zum Beispiel Theater, Kino, Restaurants, Fitnesscenter gilt seit dem 20. Dezember die 2G-Pflicht (zentralplus berichtete). Wer also nicht geimpft ist, braucht einen Nachweis für die durchgemachte Covid-Infektion. Ein Genesen-Zertifikat erhält man durch einen positiven PCR-Test oder mit einem positiven Antikörper-Test.

In den neu geltenden Corona-Massnahmen ist nur schwer ersichtlich, wo nun welcher Covid-Test gilt.
In den neu geltenden Corona-Massnahmen ist nur schwer ersichtlich, wo nun welcher Covid-Test gilt. (Bild: Bundesamt für Gesundheit)

Für Aktivitäten oder Betriebe, in denen eine Maskenpflicht schwierig ist, gilt 2G-plus. So zum Beispiel in Clubs, Discos, Hallenbädern, Aquaparks oder bei Blasmusikproben. Nebst dem Impf- oder Genesen-Zertifikat müssen Gäste also zusätzlich ein Test-Zertifikat vorweisen. Dieses erhält man durch einen negativen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test.

Eine Ausnahme machen die Behörden für Personen, deren letzte Impfung oder Genesung weniger als vier Monate her ist. Die Ausnahme der Ausnahme: Wer das Zertifikat dank einem kürzlich gemachten Antikörpertest besitzt, braucht für 2G-plus trotzdem noch einen negativen Test.

Soll ich mich vor dem Weihnachtsfest testen lassen?

Auch bezüglich des eigenen Familienessens herrscht Unsicherheit. Gemäss Vorgaben des BAG dürfen sich maximal zehn Personen treffen, wenn eine ungeimpfte Person dabei ist. Wer wegen des Besuchs des Grosis zusätzlich auf Nummer sicher gehen will, kann freiwillig einen Test machen. Im Umfeld von besonders gefährdeten Personen empfiehlt das BAG in seiner Test-Übersicht die Verwendung von Antigen-Schnelltests im Nasen-Rachen-Raum. Selbsttests eignen sich grundsätzlich vor allem für Veranstaltungen mit weniger gefährdeten Personen.

Wo kann ich mich testen lassen?

Covid-Tests werden grundsätzlich in Spitälern, in Apotheken, in Hausarztpraxen und in privaten Testzentren angeboten. Zudem gibt es vereinzelte Club- und Café-Besitzer, die vor ihrem Lokal einen eigenen Test-Point errichtet haben. Weiter bieten gewisse Labors, wie beispielsweise Synlab, auch eigene Tests an.

Eine umfassende Übersicht über die Test-Angebote im Kanton Luzern findet sich auf der Website des Luzerner Gesundheitsdepartements. Auch die Zuger Test-Angebote werden in einer Übersicht der Gesundheitsdirektion festgehalten.

Mit dem Projekt «Pooltests für alle» besteht zudem die Möglichkeit, auch abseits von organisierten Reihentests an einen gepoolten PCR-Test zu gelangen.

Kann ich mich noch vor den Festtagen spontan testen lassen?

Wer den Test für die Festtage oder die Weihnachtsparty bisher aufgeschoben hat, sollte sich sputen. Denn viele Test-Angebote, die nur auf Voranmeldung testen, haben inzwischen nur noch wenige Termine frei. Aufgrund der hohen Nachfrage muss zudem genügend Zeit einberechnet werden. Bis ein Resultat eines PCR-Tests eintrudelt, kann es derzeit bis zu 48 Stunden dauern. Einzelne Testzentren können mittlerweile nicht mal mehr PCR-Tests anbieten (zentralplus berichtete). Wer also für Heiligabend einen PCR-Test möchte, sollte sich bestenfalls bereits am Mittwochabend testen.

Auch wer für eine allfällige Silvesterparty noch ein 2G-Zertifikat benötigt, sollte sich beeilen. Denn gewisse Impfzentren machen Weihnachtsferien (zentralplus berichtete). Um den Genesen-Nachweis sollte man sich ebenfalls so früh wie möglich bemühen. Einerseits, da Antikörper-Test-Termine noch vor Neujahr immer rarer werden. Andererseits, da die Bearbeitungszeit je nach Labor und Angebot mehrere Tage umfassen kann.

Für Spontane gäbe es noch die Möglichkeit, sich in einem Testcenter ohne Anmeldung mittels Antigen-Schnelltest zu testen. Dafür ist jedoch viel Geduld gefragt. Test-Anbieter wie die Permanence im Luzerner Hauptbahnhof rechnen nämlich mit einem grossen Ansturm (zentralplus berichtete). Es dürfte ähnliche Zustände geben wie vor dem Booster-Schiff am Wochenende, bei dem Impfwillige teils mehr als eine Stunde warten mussten (zentralplus berichtete).

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