Nach Knatsch um Zuger Arztpraxis

Jetzt sucht der Kanton Zug einen neuen Heilmittelinspektor

Im Zuger Amtsblatt ist die Stelle des Heilmittelinspektors Ludek Cap ausgeschrieben. (Bild: ber)

Nach 13 Jahren im Amt wurde dem Zuger Heilmittelinspektor Ludek Cap fristlos gekündigt. Hintergrund ist ein Streit um die Kontrolle einer Zuger Arztpraxis. Jetzt soll die Stelle neu besetzt werden.

Die Zuger Heilmittelkontrolle besteht aus einem fünfköpfigen Team. Dessen Aufgabe ist es sicherzustellen, dass in Betrieben, die mit Arzneimitteln handeln, alles mit rechten Dingen zugeht. So soll die Sicherheit der Patienten gewährleistet werden.

Der Leiter, Ludek Cap, wurde im August Knall auf Fall entlassen. Dies nach massiven Auseinandersetzungen mit dem Gesundheitsdirektor und dem Kantonsarzt, der sein direkter Vorgesetzter ist (zentralplus berichtete). Seither ist in der Gesundheitsdirektion Feuer im Dach. Cap hat nicht nur seinen Chef, sondern gleich den gesamten Regierungsrat wegen Amtsmissbrauchs angezeigt (zentralplus berichtete).

Als er die Medien einschaltete, wurde ihm gekündigt

Nachdem Cap Anfang August gegen den Willen seiner Vorgesetzten eine Kontrolle in einer Zuger Arztpraxis durchgeführt hatte, wurde ihm der Zugang zu seinen Mails und seinen Unterlagen per sofort gesperrt. Nach eigenen Angaben hatte er bei der Inspektion mehrere massive Mängel festgestellt. Nachdem er sich deswegen an die Öffentlichkeit wandte und eine erste Strafanzeige gegen den betroffenen Hausarzt einreichte, wurde er fristlos entlassen.

Er hat die Kündigung inzwischen angefochten – und möchte seinen Posten zurück. Das Amt für Gesundheit hat seine Stelle nun aber ausgeschrieben, wie aus dem Amtsblatt hervorgeht. Gesucht wird eine Person mit Apothekerdiplom und mehrjähriger Berufserfahrung.

Im Jobprofil steht nichts über die Kontrolle von Arztpraxen

Das Aufgabengebiet umfasst gemäss Inserat die «Inspektion von Betrieben, welche Arzneimittel einführen, ausführen, Grosshandel oder Handel im Ausland betreiben sowie von Betrieben, die Blut lagern».  Nicht aufgeführt ist die Aufgabe, die Apotheken in Arztpraxen zu kontrollieren. Wurde das Jobprofil also nach den Vorkommnissen angepasst?

Auf Nachfrage heisst es beim Amt für Gesundheit, dass das Jobprofil in der Stellenausschreibung genau den Aufgaben des vorherigen Heilmittelinspektors entspreche. Schon bisher war es so, dass der Heilmittelinspektor primär für den Grosshandel – und nicht für Kleinapotheken – zuständig war. Apotheken in Arztpraxen zu kontrollieren, gehört eigentlich in den Aufgabenbereich der stellvertretenden Heilmittelinspektorin.

Chefsache: Eingreifen, wenn Fehler passieren

Diese Aufgabenteilung ist historisch gewachsen. Vor 13 Jahren, als der vorherige Stelleninhaber seinen Job antrat, war die Heilmittelkontrolle noch eine kleinere Abteilung. In der Zwischenzeit ist das Team gewachsen und mit der Anstellung neuer Mitarbeiterinnen kam es vor rund zwei Jahren zu der heute bestehenden Aufgabenteilung.

Warum hat Ludek Cap im letzten August trotzdem eigenhändig die besagte Zuger Arztpraxis kontrolliert? Er selber äusserte sich dahingehend, dass es seine Aufgabe als Vorgesetzter gewesen sei, die Arbeit seiner Mitarbeiterinnen zu kontrollieren und korrigierend einzugreifen, wenn Fehler passierten (zentralplus berichtete).

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Guellemaetteli
    Guellemaetteli, 02.10.2020, 14:27 Uhr

    Gesucht wird eine Fachperson mit folgenden Eigenschaften: Waschlappen, Schwächling, Flasche, Feigling, Muttersöhnchen, Memme, Kneifer, and last but not least eine Duckmaus.

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    • Profilfoto von Mark
      Mark, 04.10.2020, 15:54 Uhr

      Genau! Das hat System im Kanton. Man kennt sich, deckt sich und wenn einer etwas aufzudecken wagt, wird er „liquidiert“. Das Zuger Kingdom lebt von Hofnarren.

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