Pensionäre als Chance statt Kostenfaktor

Stadt Kriens stellt neue Altersstrategie vor

Damit Kriens auch weiterhin für ältere Einwohner lebenswert bleibt, plant die Stadt verschiedene Massnahmen. (Bild: Unsplash/@mbennettphoto)

Der Krienser Stadtrat hat seine Alterspolitik unter die Lupe genommen. In der «Altersstrategie 2030» hält er fest, dass er für die älteren Krienser künftig tiefer ins Portemonnaie greifen muss. Er betont aber, dass Pensionäre auch Chancen eröffnen.

Die Krienser Bevölkerung wird älter, die sogenannten «Babyboomer» (ungefähr 1945 bis 1965) kommen ins Pensionsalter. Der Krienser Stadtrat hat deshalb in den letzten vier Jahren seine Alterspolitik überarbeitet. Die neue «Altersstrategie 2030» stellt er in einer Medienmitteilung am Freitag vor. Mit dieser wolle er erreichen, «dass die älter werdenden Krienserinnen und Krienser sich in Kriens wertgeschätzt, respektiert und als wichtiger Pfeiler der Gesellschaft anerkannt» fühlten.

Die Stadt wird in den nächsten Jahren für seine ältesten Einwohnerinnen wohl mehr Geld in die Hand nehmen müssen. In den nächsten 20 bis 30 Jahre würden zwischen 160 und 350 zusätzliche stationäre Pflegeplätze benötigt. Zudem wollen ältere Menschen vermehrt selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen, weshalb der Bedarf an neuen Wohnformen und ambulanten Pflegeangeboten steige.

Gerade deswegen betont Sozialvorsteher Cla Büchi (SP) in der Medienmitteilung: «Wir wollen erreichen, dass ältere Menschen nicht nur als Kostenfaktor betrachtet werden.» Pensionärinnen bezahlen ebenso Steuern, konsumieren oder kaufen und verkaufen Immobilien. Zudem sei auch deren freiwilliges Engagement nicht zu unterschätzen. «Sie beteiligen sich am Vereinsleben, betreuen ihre Enkelkinder, pflegen Angehörige oder geben ihr Wissen weiter», zählt die Stadt auf.

Von Information bis Wohnungen

In seiner Altersstrategie verfolgt der Stadtrat fünf Handlungsfelder: Die Alterspolitik planen und finanziell zu sichern, über Angebote informieren und am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen, altersgerecht wohnen und sich im öffentlichen Raum aufhalten können, freiwilliges Engagement fördern, und die Selbstständigkeit und Gesundheit erhalten und fördern.

So will die Stadt beispielsweise 2025 200'000 Franken für den Aufbau einer niederschwelligen Anlaufstelle Freiwilligenarbeit und einer Freiwilligendatenbank investieren. Lobend streicht der Stadtrat hier etwa die Genossenschaft Zeitgut hervor (zentralplus berichtete). Weiter will sie mit dem Geld generationenübergreifende Projekte unterstützen.

Neue Anlaufstelle und Schattenplätze

2026 nimmt sie im Rahmen der Strategie rund 250'000 Franken zur Hand. Dann soll die Anlaufstelle eingeführt werden und sich etablieren. Weiter möchte die Stadt Kriens prüfen, welchen Mehrwert ein Zusammenschluss der Heime und Spitex bringen würde. Zudem möchte sie dezentrale Wohngruppen und Dienstleistungen in den Quartieren fördern.

Nebst solchen Projekten will die Stadt Kriens auch ganz konkret Hand anlegen. So will die Stadt etwa mehr Bänkli und Schattenplätze schaffen, um die Hitze für ältere Krienser erträglicher zu machen. Bevor die Stadt diese und weitere Massnahmen angehen kann, hat der Einwohnerrat das letzte Wort.

Verwendete Quellen
  • Planungsbericht «Altersstrategie 2030» des Krienser Stadtrats
  • Medienmitteilung dazu
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 16.12.2023, 12:06 Uhr

    Kriens am Meer. Sehr gute Strategie.

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