Luzern braucht keinen Kaiman. Dafür diese exotischen Tiere …
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Der Aargau hat ein Krokodil – wir dafür bald Hyänen, Flughunde und Killerwelse. Ein paar Inputs für schaurige Sommergeschichten mit exotischen Tieren.
Ein kleines Krokodil hält die Schweiz auf Trab: Journalisten, Rentner mit Teleobjektiven, Campingtouristen – alles pilgert derzeit an den Hallwilersee, in der Hoffnung, den «mutmasslichen Kaiman» (Aargauer Kapo) zu sichten.
Die Geschichten von ausgebüxten Tieren sind die schönsten: vermeintliche Panther, verwirrte Elefanten, wieso nicht ein Yeti?
Aber es kann ja wohl nicht sein, dass ein kleiner Teich vor Luzerns Haustür uns – der Touristenhochburg – die Show stiehlt. Wir haben den schönsten See, die prächtigsten Hügel und Wälder und schaurig versteckte Nischen. Aber wir haben abgesehen von den paar Schildkröten im Gütschweiher keine exotischen Tiere (zentralplus berichtete).
Und seit der Zirkus Knie im Bezug auf exotische Tiere abgespeckt hat, gibt’s da nicht mehr viel zu holen. Am ehesten würde sich das Kamel für einen kurzen Abstecher von der Allmend via Freigleis in die Innenstadt anbieten. Aber verglichen mit dem Elefant, der 2010 durch Zürich spazierte, ist das leider zu wenig Spektakel.
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Killerwelse im Rotsee
Darum müssen fremde Tiere her. Der Rotsee ist perfekt! Stell dir vor, da würde kurz ein schräges Reptil oder ein komischer Fisch auftauchen – am besten eingefangen während eines Ruderwettbewerbs. Es muss ja nicht gleich Loch Ness sein, wir denken an eine grosse Schlange – oder den Süsswasser-Killerwal, der nach Vögeln schnappt. Das ist gar nicht so abwegig, in Frankreich wurden schon 2-Meter-Welse beobachtet, die trinkende Vögel am Ufer attackierten. Her damit!
Seelöwen in der Ufschötti
Seelöwen sind der absolute Brüller: Sie liegen faul rum und geben ein gutes Fotosujet ab, sie schwimmen und tauchen flink wie ein Wiesel – und sie schauen so treuherzig: Seelöwen würden die Ufschötti ungemein bereichern. Und ja, sie fühlen sich in unseren Gewässern wohl, wie zwei Exemplare in den 90ern bewiesen, die aus dem Zirkus abhauten und sich über eine Woche lang im Lago Maggiore herumtrieben.
Quallen und Haie in der Reuss
Die Gewässer sind einfach am besten geeignet für Schauergeschichten mit exotischen Tieren. Tatsächlich wurde 2001 ein Hai in der Reuss aufgefunden – leider tot. Die halbe Schweiz rätselte über den kleinen stinkenden Hundshai, der schon halb verwest war. Das Problem: Er hätte im Süsswasser ohnehin nicht überlebt, also ist die Einführung von Artverwandten keine Option.
Quallen hingegen sind seit dem Monsterfund, den Taucher kürzlich in England machten, wieder sehr en vogue. Die schauerlichen, gefährlichen und hochgiftigen Schleimbeutel haben das nötige Aufregerpotential. Wie wär’s also mit einer Süsswasserqualle im Luzerner Seebecken? Optional können auch gewisse Oktopusse im Süsswasser überleben …
Nasenaffen in der Wolfsschlucht
Um den Sonnenberg ranken sich Mythen und Märchen – von Hexen, verschwundenen Kindern und anderen Schauergeschichten. Zudem führt die Wolfsschlucht mit ihren steilen Flanken vom Sonnenberg Richtung Renggloch. Wäre es zu billig, diese mit Wölfen zu füllen? Nun leider sind Wölfe fast schon wieder Alltag, dazu noch reichlich unbeliebt. Wie wär’s mit herumkletternden Nasenaffen: Die sind nicht nur ulkig und gross, sie liefern auch das nötige Gefahrenpotential (Zähne!) für eine gute Sommergeschichte.
Pandabären am Nölliturm
Zugegeben, die Idee ist nicht von uns: Der Luzerner Dominic Deville hat 2006 ein Büechli herausgegeben mit den besten halberfundenen Geschichten in Luzern. Titel: «Pandazucht am Nölliturm». Kann man gleich so übernehmen. Die Museggmauer müsste man deswegen ja nicht gleich in chinesische Mauer umbenennen.
Hyänen auf Musegg
Der Panther im Wald – auch das war so eine Sommergeschichte im Jahr 2012. Wildhüter warnten vor der schwarzen Raubkatze in den solothurnischen Wäldern, die ein Förster gleich dreimal gesehen haben will. In den sozialen und traditionellen Medien ging die Post ab – aber irgendwann war die unsichtbare Katze wieder vergessen.
Darum Katzenideen für Luzern: Hyänen im Naturparadies Musegghügel, tasmanische Teufel auf dem Inseli oder ein Gepard, der den Quai entlangrennt – zu schnell für jede Kamera.
Flughunde in der Höhle
Im grössten öffentlichen Park von Luzern – im Dreilindenpark beim Konsi – gibt es eine Höhle. Hallo, eine Höhle? Geht’s denn noch besser: Diese dunkle Gruft, die schon manche Kinderfantasie angeregt hat, wäre prädestiniertes Rückzugshabitat für eine Kolonie von Flughunden, die normalerweise in Afrika und Asien hausen. Und neuerdings in Luzern.
Des Nachts würden die bepelzten Flugtiere mit ihrer bedrohlichen Flügelspannweite von bis zu 1,7 Metern über der Leuchtenstadt segeln und nach Nahrung Ausschau halten. Dass die Riesentiere beträchtlichen Schaden anrichten können, liegt auf der Hand. So erhielte manches sommerliche Tête-à-Tête eine würzige Note …
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Keas im Grendel
Diese putzigen Papageien, die sich in den unwirtlichen Gegenden Neuseelands rumtreiben, sind so ulkig wie lästig. Sie kennen keine Scheu und zerfetzen mit ihren Schnäbeln alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Sie würden sich in unserem Klima wohlfühlen und fressen fast alles. Sie wären mit ihrem grünen Federkleid garantiert eine Touristenattraktion in der Uhrenmeile Grendel. Und sie würden den doofen Selfiesticks mit Vergnügen den Garaus machen. Also komm, lieber Kea.
Hinweis: Exotische Tiere auszusetzen, ist dumm, illegal und verantwortungslos. Dieser Text soll bitteschön nicht als Ansporn verstanden werden!