Luxus-Influencerin: «Früher bin ich viel Economy geflogen»
Romina Egger aus Horw gewährt auf den sozialen Medien Einblick in ihr prunkvolles Leben. Obwohl sie den Luxus nicht bräuchte, liebt sie es, damit zu provozieren.
Sie lehnt sich an den Bug der Yacht, ihre langen platinblonden Haare wehen im Fahrtwind. «So kommt man in Dubai an», schreibt sie zu einem Video, das sie auf Instagram gepostet hat.
Sie, das ist Romina Egger. Die Luzernerin pendelt zwischen Horw, Zürich und Dubai. In Dubai wohnt sie im 47. Stock einer Residenz, die zu einem Luxushotel gehört. Inklusive Reinigungsservice, Spa und Fitness. Auf Instagram präsentiert sie ihren luxuriösen Lifestyle. «Luxus oder nichts 💸» steht in ihrer Biografie. Auch schon wurde die 27-Jährige in den Medien als «Luxus-Influencerin» betitelt.
Auf Instagram zeigt sie sich in teuren Gucci-Schuhen, Taschen von Luxusmarken wie MCM, Louis Vuitton und Chanel. Und mit ihren Autos – unter anderem einen Porsche 911 Turbo S. Auf dessen Haube prangt ein dickes Martini-Logo, auf dem Heckspoiler isst sie ab und an auch für ein Video Dinner:
Romina Egger fände sich selbst arrogant, würde sie sich nicht kennen
«Wenn ich mich nicht kennen würde, fände ich mich selbst unglaublich arrogant», sagt Egger bei einem Treffen in einer Luzerner Bar. Dass sie von Menschen falsch eingeschätzt wird, stört sie aber nicht. Im Gegenteil. «Mich verletzt es eher, wenn jemand die Felgen meines Autos verkratzt», sagt die gelernte Automechanikerin und lacht. «Von Menschen unterschätzt zu werden, ist das Beste. Dann sind sie umso verdutzter, wenn sie mich richtig kennenlernen.»
«Man sagt, reiche Menschen seien verdorben. Was ist an dir verdorben?»
«Ich befasse mich manchmal mehr mit Luxusgütern, als mir recht ist. Man gewöhnt sich schnell an Dinge und einen gewissen Lifestyle. Letztens bin ich von New York aus Economy geflogen, darauf hatte ich echt keinen Bock. Ich dachte: Wo ist mein Champagner zum Anstossen?» Sie lacht. «Früher bin ich viel Economy geflogen. Ich will lieber bodenständig als abgehoben sein. Das wäre unglaublich unattraktiv. Aber klar, warum sollte ich mich mit weniger zufriedengeben, wenn ich es mir leisten kann?»
Vermögen durch Immobilien aufgebaut
Romina führt mit ihrer Mutter eine Immobilienfirma, mittlerweile besitzen sie auch Immobilien in Dubai. «Unsere Familie ist schon länger im Besitz von mehreren Immobilien», sagt Egger dazu. Ihr Grossvater war Georg Egger, der «Kinokönig» Luzerns. Ihm gehörten bis 2007 die Kinos Capitol, Broadway, Piccolo, Moderne und Rex (zentralplus berichtete). Schon als junge Frau habe sie begonnen zu investieren.
«Wenn dich jemand in den Gassen Luzern fragt, ob du ihm ein wenig Münz hast – was machst du?»
«Ich gebe immer etwas. Das hat mir mein Grossvater beigebracht. Er sagte immer: ‹Fünf Franken machen dir nicht weh, aber einem anderen kann es den Tag retten.› Es ist unsere Pflicht, jemandem zu helfen, dem es schlechter geht als uns. Was die Person mit dem Geld macht, es für Drogen oder was auch immer ausgibt, ist egal. Wir sollten nicht hinterfragen, sondern geben.»
Romina will mit Luxus provozieren
«Geld selbst hat für mich einen geringen Selbstwert, auch wenn ich mir damit viel ermöglichen kann», so Egger. Mit Geld beschäftige sie sich viel, sie besitzt auch Aktien. «Auch ich muss meinen Kontostand checken, denn ich kann meine Kreditkarte nicht ins Unermessliche ziehen.»
«Weisst du, wie teuer ein Liter Milch ist?»
«Ich weiss sogar, wie viel Kalorien ein Liter Milch hat.» Sie lacht. «Etwa 1.50?»
Viele würden denken, dass sie sich durch den ganzen Luxus definiere. «Ein luxuriöser Lifestyle bereitet mir Freude. Doch ich wäre auch ohne Luxusklamotten, Porsches und Designermöbeln dieselbe Person und glücklich.» Auf Instagram möchte sie andere unterhalten und provozieren – «schliesslich würde sich niemand darüber aufregen, wenn ich mit einem Apfel vor einem Fiat Punto posiere» – und sich selbst dabei nicht allzu ernst nehmen.
«Ich bin eine junge Frau, welche dieses Ein-Prozent-Leben auf dieser Welt führt.»
«Auf Instagram zeigst du dein Luxusleben. Viele vergleichen sich online mit anderen. Siehst du dich da nicht als Vorbild – gerade für junge Frauen? Warum nutzt du deine Reichweite nicht, um wichtige Werte zu vermitteln?»
«Ich gebe dir zu 100 Prozent recht: Die Social-Media-Welt ist eine sehr toxische. Ich versuche, so gut es geht, transparent zu sein. Ich bin frei und habe keine Kooperationen und Verträge. Werte zu vermitteln, ist mir wichtig, doch das trenne ich. Instagram dient zur Unterhaltung. In meinem Podcast versuche ich, in die Tiefe zu gehen und Werte zu vermitteln.»
Früher Beauty-OPs
Über sich selbst zu lachen, das sei ihr wichtig. Das tat sie auch, als sie sich selbst im Fernsehen gesehen hat. 2021 nahm die Horwerin an der Schweizer Realityshow «Der Bachelor» teil. Damals wollte sie sich als «classy Lady» geben. Anstand und Respekt vor anderen sei ihr wichtig, so wie sie dies auch von anderen erwarte.
Vor einigen Jahren hatte Egger noch wesentlich vollere Lippen und dickere Augenbrauen. Ihre Schönheitsoperationen thematisierte sie offen. Damals fühlte sie sich wohl damit, heute will sie natürlicher aussehen. «Als ich damals die erste ‹Bachelor›-Folge im Fernsehen gesehen habe, dachte ich: ‹Ich sehe aus wie ein explodierter Pudel auf Ecstasy›.»
Wahre Freunde sind rar
Das Glück hat Egger beim «Bachelor» nicht gefunden – auch heute ist sie single. Auf den Bankkontostatus eines Mannes achte sie sich nicht. «Aber ich wünsche mir schon einen Mann an meiner Seite, der sich auf dem gleichen Level bewegt wie ich. Jemanden, mit dem ich diskutieren kann, der unabhängig ist, auch finanziell – und Freude am Leben hat.»
«Heucheln dir Männer Interesse vor, weil sie an dein Geld wollen?»
«Nein. Eher fühlen sich Männer verunsichert und haben Angst, mir nichts bieten zu können. Selbstbewusste Frauen schüchtern viele ein. Hingegen finde ich es schwierig, echte Freundinnen zu finden. Manchmal fühle ich mich alleine. Viele haben mir etwas vorgespielt, mit Dingen geprahlt, die ihnen nicht gehören. Ich habe eine enge Freundin, die ich seit dem Kindergarten kenne. Und ich verbringe viel Zeit mit meiner Mutter.»
«Warum?»
«Sie ist der einzige Mensch, dem ich vertrauen kann. Und Gott. Aber mit Gott kann ich leider noch keinen Kaffee trinken.» Sie lacht.
«Du bist gläubig?»
«Ja, sehr. Ich wurde sehr christlich erzogen. Meinem Glauben habe ich auch zwei Tattoos gewidmet.»
Beim Champagner wird nicht gespart
Romina selbst kennt ihre Grenzen. Diese zieht sie unter anderem bei ihrem Körper. Von Frauen, die auf Onlyfans sexuelle Inhalte von sich veröffentlichen, für welche Abonnenten bezahlen müssen (zentralplus berichtete), hält sie nichts. «Onlyfans sollte verboten werden. Das ist für mich kein Job, sondern schon fast Verachtung. Da würde ich lieber den Boden einer Toilette mit einer Zahnbürste schrubben für 100 Euro die Woche, als online Fussbilder zu verkaufen.»
Auch ihre Gefühle bleiben Privatsache.
«Du wirkst sehr kontrolliert. Kannst du auch impulsiv werden?»
«Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und überlege, was ich sage. So bin ich im Privaten wie auch im Geschäftsleben. Mich kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Sich aufzuregen, davon würde man nur Falten kriegen.» Sie lacht. «Manchmal stelle ich es mir so vor, dass ich eine Kiste nehme und all meine Emotionen da reinstecke. Die Kiste verstaue ich dann im Schrank. Sobald ich zu Hause bin, die Schuhe abgezogen, das Make-up entfernt habe, mache ich diese Kiste auf. Dann kann ich weinen, das Kissen vor Wut an die Wand schmeissen und all meinen Emotionen freien Lauf lassen.»
«Warum nur zu Hause, warum zeigst du deine Emotionen nicht?»
«Weil ich meine Verletzlichkeit nicht zeigen will. Das klingt kalt. Aber für mich ist es wichtig, eine bestimmte Aura zu bewahren.»
Egger könnte nach eigener Aussage ohne Luxus leben – beim Champagner spart sie aber nicht. Meistens trinke sie Moët, den hätten sie und ihre Mutter zu Hause in Horw immer kalt gestellt. «Im Pilatusmarkt gibts diesen oft in Aktion, dann nehmen wir gleich ein Cajón», sagt Romina und lacht.
- Persönliches Gespräch mit Romina Egger
- Instagram-Account von Romina Egger
- Tiktok-Account von Romina Egger
- Youtube-Chanel «Let's talk with Romina»
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MagicMagie, 05.02.2024, 08:23 Uhr Hört doch endlich einmal auf vom dieser Botox-Lady zu berichten – Danke!
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👍1Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterMichael Banz, 29.01.2024, 13:38 Uhr Das Interview ist alleine wegen dem Satz bezüglich dem «unterschätzt werden» jeden bezahlten Rappen wert und gute Unterhaltung. 🙂
Wünsche der beeindruckenden Dame von ganzem Herzen, dass sie ihre Erfüllung irgendwann findet!👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎1Daumen runterHanswurst, 28.01.2024, 17:56 Uhr Ich möchte den ökologischen Fussabdruck dieser aufgehübschten Influenzerin nicht messen müssen. Dass man bei Instagram mit solchem Bluff imponieren kann, zeigt das geistige Niveau dieser Plattform.
👍5Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterKasimir Pfyffer, 28.01.2024, 17:29 Uhr Danke für diese Einsichten! Darf ich das spannende und bereichernde Interview unter dem Arbeitstitel «Das Zwei-Kisten-Prinzip» subsumieren? Die erste Kiste ist voller Champagner. Die zweite Kiste ist voller Emotionen. Und jetzt die Quizfrage: Welche Kiste macht man wo auf, und was macht man mit dem Inhalt? Ja, Sie dort hinten? Nein! Natürlich nein! Komplett falsch! Man trinkt den Champagner aus und wirft die Emotionen (in Form eines Kissens) an die Wand. Nicht umgekehrt, hören Sie, nicht umgekehrt!
👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎0Daumen runterRoli Greter, 28.01.2024, 10:58 Uhr Das Interview ist sehr spannend und der Einblick in Frau Eggers Leben unglaublich interessant.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔3Nachdenklich👎0Daumen runterTimo, 28.01.2024, 09:51 Uhr Sehe ich das richtig; reich geboren und immer noch reich. Das wars. Oder gibt die Geschichte noch mehr her?
👍4Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runterJames' Meinung, 28.01.2024, 13:31 Uhr Genau: Das ist das Ziel wenn man reich ist. Wer Reichtum über Generationen halten kann, schafft beste Voraussetzungen für seine Familie und direkte Nachfahren.
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Karin, 28.01.2024, 09:27 Uhr Etwas anders sein als 0815 finde ich gut und tut uns alles gut
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔3Nachdenklich👎2Daumen runterRenato, 27.01.2024, 21:28 Uhr Schön kümmert sie sich um die umwelt…… und fliegt ….. hauptsache schön dabei und reich. Möge sie glücklich werden.
👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔3Nachdenklich👎0Daumen runterOut Fluenser, 27.01.2024, 17:55 Uhr Influencer:innen – Die nutzlosesten Nullen jeder modernen Gesellschaft! Früher nannte man diese Spezies ganz einfach Schnorrer, Schmarotzer etc. Bringen der Gesellschaft genau 0,0 und sind massgeblich für den sozialen Unfrieden verantwortlich. Meine Meinung!
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