Angesichts der fortschreitenden Gentrifizierung der internationalen Stadt Zug fragen wir uns, ob der Hauptort des Kantons nicht nach Baar verlegt werden sollte. Es wäre der Plan B wie Baar. Baar ist authentischer und schweizerischer als Zug, würde deswegen das Zugerland besser repräsentieren. Für diese These haben wir 12 (nicht immer ernst gemeinte) Beweise gesammelt.
1. Zug hat ein Stadtparlament, aber Hand aufs Herz, hat das irgendeine Bedeutung für Sie? Baar hat wenigstens noch Gemeinderäte, die wirklich volksnah sind und mit denen man auch eins schnappen gehen kann.
2. In Baar gibt es so gut wie nie Polit-Knatsch, es herrscht Eintracht. Das Ringen ums neue Asylzentrum ist die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Soweit wir uns erinnern, wurden Bauvorhaben von den Baarern immer bewilligt, und der Bebauungsplan fürs Unterfeld, der heuer überraschend abgelehnt wurde, betrifft ja sowieso eher Zug.
3. Zug mag ein paar kulturelle Einrichtungen haben, aber Baar hat mit der Waldmannhalle die grössere Eventhalle. Hier spielte schon die Metal-Band Gotthard und Tennis-As Boris Becker focht Schaukämpfe aus.
4. In Baar kann man auch mit einem kleinen Portemonnaie shoppen gehen … weil sich schlicht keine Boutiquen finden, um Geld für Luxuswaren zu verdonnern, haha.
5. Vielleicht liegt das überschaubare Einkaufsangebot auch daran, dass Baar die geheime Hauptstadt der Figaros ist. Wenn es so viele Coiffeursalons gibt, bleibt natürlich nur wenig Ladenfläche für anderes frei. Wir glauben bestimmt, dass Baar die höchste Friseurdichte in der Schweiz hat. Womit bitte, kann Zug aufwarten?
6. Zug hat schöne Wohnlagen, aber dummerweise sind die meist unbezahlbar. Baar hingegen hat alles – auch eine namhafte Anzahl preisgünstiger Wohnungen.
7. Zug hat den EVZ – okay, Respekt. Aber erstens ist der EVZ ursprünglich eine Baarer Erfindung und zweitens ist Baar oft auch besser, wenn es um Breitensport geht. Baar hat eine Frauen-Fussballmannschaft und das einzige 50-Meter-Schwimmbecken im Kanton.
8. Die Zuger Restaurants sind so gut wie alle Schicki-Micki-Schuppen – Baar hat wenigstens eine Brauerei und richtige Knellen à la Baarburg oder den Löwen (auch wenn einige wie etwa der Falken in den letzten Jahren schliessen mussten).
9. In Zug mögen vielleicht Superreiche wohnen – aber die wahrhaft Prominenten wie Formel-1-Pilot Kimi Räikkönen wohnen in Baar. Im Gegensatz zum Stadtzuger-Krösus Vekselberg, der bloss einen theoretischen Wohnsitz am Zugersee hat, ist Räikkönen auch wirklich in Baar zuhause und im Dorf unterwegs.
10. Zug mag die Zuger Messe haben und allport irgendeinen Vergnügungspark am Seeufer: Aber die Baarer sind die besseren Festbrüder, die noch richtige Partys feiern können (vermutlich wohnt Räikkönen deshalb in Baar und nicht in Zug). Baar ist schliesslich auch die Zuger Fasnachtsmetropole.
11. Schnellimbisse: Zug hat jetzt auch einen Burger King – schnarch, was ist das für ein Argument? Baar hat nicht nur eine Schnellbraterei, sondern gleich zwei MacDos (in Sihlbrugg und an der Stadtgrenze).
12. Zug hat vielleicht eine Burg, aber dort sassen immer nur Dienstleute. Baar hat auf der Baarburg die Reste eines richtigen keltischen Fürstensitzes.
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E. Hunkeler, 22.05.2017, 13:24 Uhr Sehr amüsanter Artikel – und irgendwie sprechen wirklich einige Gründe dafür!
Freundliche Grüsse
Erich Hunkeler – in Baar aufgewachsen und nun in Allenwinden wohnhaft, welches ebenfalls zu Baar gehört.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter