Neue Tapas-Bar mit bekanntem Gesicht

Restaurant «La Casita» bringt «pura vida» nach Ebikon

Die Gesichter hinter dem Restaurant «La Casita»: Steffen und Adela Ziegler. (Bild: cbu)

Ein neues Restaurant in Ebikon setzt auf authentische Küche aus dem lateinamerikanischen Raum. Geführt wird es von einer Wirtin, die damit ein Comeback feiert.

Es braucht Insiderwissen oder ein aufmerksames Auge, um die «La Casita – Bistro und Tapas Bar» auf Anhieb zu entdecken. Denn das Lokal befindet sich im ersten Stock der Überbauung Wydenhof an der Zentralstrasse 10 in Ebikon. Folgt man aber der Beschilderung von der Strasse her nach oben auf den Innenhof, hat man das Restaurant direkt im Blick. Wo früher eine Kita war, bringen heute Adela Heini Ziegler und ihr Team den Gästen südamerikanische Küche näher.

Es ist späterer Nachmittag und gerade dementsprechend ruhig im Restaurant. Die Mittagsgäste sind schon weg, der Abendservice ist noch zwei Stunden entfernt. Die Ruhe bemerkt auch Adela Ziegler und unternimmt gleich etwas dagegen: «Ein Latinolokal ohne Musik ist kein Latinolokal», sagt sie und schaltet hinter einer bunt dekorierten Bar Musik ein. Bunt ist übrigens das gesamte Restaurant.

«La Casita» setzt auf buntes Ambiente

Die Dekoration ist stilecht südamerikanisch. Die Wände sind in knalligen Farben gestrichen, Sombreros, Tongefässe und Gemälde dienen als Dekoration. An verschiedenen Ecken begegnen einem Porträts der Künstlerin Frida Kahlo oder Zitate des kolumbianischen Schriftstellers Gabriel García Márquez. «Ich will ein gemütliches, familiäres Ambiente schaffen, wo man gerne Zeit verbringt», sagt Adela Ziegler. «Unsere Gäste sollen hier die südamerikanische Lebensfreude erleben.»

Die Ausstattung war dementsprechend aufwendig. «Wir sind verschiedene Brockenhäuser in der Schweiz abgefahren und haben Mobiliar von Freunden und anderen Gastronomiebetrieben übernommen, um das Optimale zu finden.» Einer der grösseren Tische ist sogar ein umfunktionierter ehemaliger Altar einer reformierten Kirche.

Farbenfroh und mit viel Deko: einer der beiden Gasträume im «La Casita». (Bild: cbu)

Eine alte Bekannte

Adela Heini Ziegler dürfte so manchem alteingesessenen Luzerner Beizengänger ein Begriff sein. Denn das «La Casita» ist nicht ihr erstes Lokal. Schon vor rund 20 Jahren hat die in Kolumbien geborene Gastronomin mit dem «El Pueblito» eine Beiz geführt. Damals noch in der Baselstrasse. Danach hat sie unter anderem im aargauischen Sins ein Tanz- und Bewegungsstudio geleitet. Jetzt ist sie wieder zurück an der Gastronomiefront.

Und zwar nicht alleine. Ihr zur Seite stehen ihr Mann Steffen, ihre Tochter Sarah, ein aus Peru stammender Koch und eine Aushilfe. «Wir sind quasi ein Familienbetrieb», erklärt Steffen Ziegler. Was hat Adela Ziegler dazu veranlasst, sich nach zwei Jahrzehnten erneut einem Restaurantbetrieb zu widmen? «Sie hatte wieder Lust darauf», erklärt Ehemann Steffen stellvertretend, während Adela gerade einen Gast bedient. «Sie wollte wieder ein eigenes Lokal führen. Aber ein kleineres als früher.»

Die Grösse spiegelt sich im Namen wider. Bedeutete «El Pueblito» übersetzt «das Städtchen», ist «La Casita» jetzt «das Häuschen». Rund vierzig Gäste finden im in diesem «Häuschen» Platz, verteilt auf zwei Gasträume, die durch die Küche verbunden sind.

Der Verbindungsgang zwischen den beiden Sälen. Hinter der Durchreiche ist die Küche untergebracht. (Bild: cbu)

Restaurant, Bar und Bistro in einem

Ein Blick in die umfangreiche Menükarte zeigt neben wechselnden Wochenmenüs auch Tapas, Hauptgerichte wie eine frittierte Dorade mit Kokosnussreis oder Desserts wie ein hausgemachtes Orangenflan. Die Rezepte stammen zu einem grossen Teil von Adela Ziegler selbst. Andere hat der peruanische Koch Kris Mercado eingebracht. Auch für Vegetarier oder Veganerinnen ist gesorgt. «Die lateinamerikanische Küche hat von Natur aus viele Gerichte, die sich mit wenigen Anpassungen zu spannenden vegetarischen oder veganen Alternativen machen lassen», erklärt Steffen Ziegler.

Ähnlich wie in der asiatischen Küche werden Tapas im Kollektiv gegessen. Das braucht bei den Schweizer Gästen, die sich daran gewöhnt sind, dass jeder für sich selbst bestellt, noch etwas Überwindung. Aber der Funke springe langsam über, sagt Steffen Ziegler.

Das «La Casita» sieht sich jedoch nicht nur als Restaurant. «Man muss bei uns nicht zwingend essen», erklärt Steffen Ziegler, der im Lokal vor allem für die Betriebsorganisation und die administrativen Aufgaben zuständig ist. Das Bar- und Bistrokonzept soll auch zum zwanglosen Verweilen bei einer Limonade oder einem Mojito einladen. Regelmässig finden auch kleine Konzerte und andere kulturelle Anlässe im Lokal statt.

Der Tisch am Fenster war einst ein Altar in einer reformierten Kirche. (Bild: cbu)

Tapas locken breites Publikum an

Rund ein Jahr haben die Zieglers von der Idee bis zur Eröffnung gearbeitet. Vergangenen Dezember konnten sie das «La Casita» eröffnen. Dass sich das «La Casita» etwas ausserhalb der Stadt und des grossen Trubels befindet, war eine bewusste Entscheidung. Einerseits wegen des Mietpreises nach der Corona-Pandemie, andererseits wegen des Innenhofs und der Rollstuhlgängigkeit.

Nach knapp drei Monaten Betrieb zieht das Wirtepaar ein erstes Fazit. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Standort. Die Gäste entdecken uns langsam. Es werden immer mehr», so Steffen Ziegler. Das Publikum sei bunt gemischt, von Familien bis zu Bankangestellten geht im «La Casita» alles ein und aus.

Gespannt ist das Team nun auf ihre erste Sommersaison. Dann kommen die 16 zusätzlichen Aussenplätze im ruhigen Innenhof zum Einsatz, die während der warmen Jahreszeit ein Pura-vida-Lebensgefühl vermitteln sollen.

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch mit Adela und Steffen Ziegler
  • Website «La Casita»
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5 Kommentare
  • Profilfoto von Pia_fisch
    Pia_fisch, 27.08.2023, 20:49 Uhr

    Wir waren gestern im La Casita. Es ist super jetzt wo das Wetter wieder schlechter wird ist das La Casita wie ein Ausgang in der Karibik. Toll gemacht Innen mit viel Liebe man sieht woher Adela kommt an jeder Ecke Temperament und Lebensfreude. Die Speisekarte ist gosst und hat vom Norden Mexico (Fajitas) bis Süden Argentinien Empanadas eine Reise durch die Küchen Südamerikas. Sehr fein alles was wir gegessen und getrunken haben. Ob das sehr feine kolumbianisches Bier für meinen Freund bis zum Shake von Mango über Guave oder Caipi alles sehr sehr fein. Meine Freundin hatte zum Apero den besten Pinacolada den sie getrunken hat (ihre Worte). Ein Ort zum geniessen. Die Gäste waren schön gemischt Latinos und Schweizer Jung und alt. Adela Ihr Mann und dann ganze Team sind super freundlich helfen erklären und sind immer für die Gäste da. Das Essen wie gesagt ein Hit Lomo Saltado aus Peru ganz fein, Pescado frita con Arroz für mich war sehr sehr fein. Aber auch ein grosse Auswahl an vegetarischen und Veganen Gerichte für meine Kollegin. Wir sind begeistert und haben ein solch schönes und feines Südamerikanisches noch nicht in der Schweiz erlebt. Einfach einmalig wie Adela. La Casita (das Häuschen) trifft es auf den Punkt man fühlt sich zuhause bei Freunden am karibischen Meer. Wir haben schon den nächsten Besuch eingeplant. Die Kollegen die dabei waren auch mit der Familie. Es lohnt sich wirklich.

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  • Profilfoto von Leni Moss
    Leni Moss, 01.07.2023, 20:32 Uhr

    Super für die Beiz – wieder Lärm für die Anwohner.
    Nach den zu hunderten pro Tag angekarrten Chinesen und dementsprechendem Lärm, haben wir nun fast täglich südamerikanische Beschallung. Abends endlich die Wohnung bei kühlen Temeraturen lüften und dabei in Ruhe den Abend geniessen?? Fehlanzeige!! Die Musik (inkl. Liveband mit Schlagzeug!) dröhnt einem um die Ohren. Wer jetzt meint, dass wir umziehen sollen, wenn es uns nicht passt, hat nicht bedacht, dass wir schon 25 Jahre hier wohnen. Wir möchten nicht umziehen, wir haben nur wie jeder andere Mensch auch das Bedürfnis unseren wohlverdienten Feierabend in Ruhe zu geniessen. Frau Ziegler sollte mal überdenken, dass nicht jede*r zum Entspannen Musik in hoher Lautstärke braucht. Etwas Rücksicht und den Lärmpegel senken wären definitiv nicht zu viel verlangt.

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    • Profilfoto von Mike 36
      Mike 36, 25.08.2023, 08:23 Uhr

      So richtig kann ich die Kritik nicht nachvollziehen. Ich wohne in der Überbauung beim Wydenhof. Das La Casita ist wie es im Bericht beschrieben wurden. Ein kleines Lokal das die Besitzer mit Herzblut führen. Es ist wunderschön gemacht und das Essen ist sehr sehr fein. Ich bin öfter dort.
      Die Kritik wegen des Lärms sehen ich nicht. Als ich vor Jahren in die Überbauung gezogen bin war da ein chinesisches Restaurant das Buse weise Asiaten von Luzern bewirtet hat 4-5 Busse pro Tag kein Vergleich zum La Casita
      Mir war beim der Auswahl der Wohnung vollkommen bewusst dass es am Wochenende Lärm geben kann und wird. Wir wohnen mitten in der Stadt. Weder die Bar unten noch das La Casita sind in dem Kontext lärmig. Der ein oder andere Lärm von Privaten Bewohnern ist da stärker. Vom La Casita habe ich bisher ein mal Lärm gehabt der etwas stärker war aber auch dort wurde nach Bewohnerreklamation reagiert. Die Wirte haben sich beim nächsten Besuch bei mir entschuldigt und versprochen dass sowas nicht mehr vor kommt. Seither sind alle Wochenenden in meinem Empfingen normal ruhig abgelaufen auch in Hinblick auf Musik. Noch zu erwähnen der Wydenhof ist mitten in der Stadt und war scheinbar immer schon mit Restaurantbetrieb. Zu erwarten dass am 21.00 Uhr am Wochenende ruhig ist scheint mir übertrieben zumal die Bar unten sogar bis 24.00 Uhr Gäste und Musik hat (was aber auch nicht stört).
      Kurz diese Kritik teile ich nicht und ich bin sehr froh dass das La Casita da ist. Es bereichert den Wydenhof und Ebikon.

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    • Profilfoto von Ursula 88
      Ursula 88, 04.09.2023, 19:55 Uhr

      Ich wohne sicher so lange wie sie in Ebikon und kenne den Wydenhof noch als er noch belebt war. Es war da schon ein italienisches Restaurant dann der Chinese und jetzt das kleine La Casita mit dem so netten Wirtepaar. Wie mein Vorredner schon festgestellt hat zieht man in der Stadt in eine Überbauung mit Restaurant muss man mit etwas Lärm leben. Uns gefällt es im La Casita und wenn wir da waren war die Musik sehr dezent. Einmal war ein netter Musiker mit Gitarre der gesungen hat. Auch das was sehr dezent. Ich kann diese Kritik nicht verstehen. Man sollte sich freuen ein so nettes Lokal in der Nähe zu haben. Wir tun es. Es sind ganz liebe Leute die sich sehr bemühen und gerade in Ebikon hat es nicht mehr viel zum schön sitzen und geniessen.
      Wir sind alle froh um dieses schöne Restaurant hier in Ebikon. Schade wenn man alles immer kaput kritisiert. Ich wünsche Ihnen trotzdem Ruhe und eine gute Gesundheit.

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  • Profilfoto von Hans Ueli
    Hans Ueli, 06.05.2023, 20:08 Uhr

    Ich war da mit Freunden. Es ist wie beschrieben. Wie Kurztrip in die Karibik. Feines spannendes Essen, das auch für nicht so Mutige was hat. Ich habe die südamerikanische Küche nicht gekannt aber habe Costillas (quasi Spareribs auf Südamerikanisch) gefunden, die spitze waren und man kann sie mit den Händen essen im La Casita ohne komisch angeschaut zu werden. La Casita, hat mir Adela gesagt, ist das Häuschen oder zuhause und so fühlt man sich dort. Sie alle dort kümmern sich mit viel Herz um Ihre Gäste.
    Es ist einfach und gut im La Casita. Ich komme sicher wieder

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