«Krone Blatten»: Nachfolger von Raphael Tuor steht bereits fest

Der Luzerner Spitzenkoch Raphael Tuor wechselt vom Restaurant Krone Blatten in Malters auf den Bürgenstock. Was bedeutet das für den renommierten Landgasthof? Wir haben nachgefragt.

Redaktion

Christian Bucher

Die Gastronomie-Branche ist im stetigen Wandel. Neue Betriebe eröffnen – auch während der Pandemie – und andere schliessen (zentralplus berichtete). Ebenso finden bei bekannten Wirten Rochaden statt. So lässt beispielsweise der Luzerner Koch Daniel Lüthold das Gasthaus Michaelskreuz zugunsten der Wart in Hünenberg hinter sich (zentralplus berichtete).

Einen Wechsel gibt es ebenfalls im nahe der Stadt gelegenen Landgasthof Krone Blatten. So wurde in den vergangenen Wochen bekannt, dass der Luzerner Spitzenkoch Raphael Tuor ab Mitte April neu in der Brasserie «Ritzcoffier» im Bürgenstock Resort kochen wird (zentralplus berichtete).

Was aber wird aus seiner alten Wirkungsstätte?

Zwei Jahre im Dienst der Krone Blatten

Von Juni 2020 bis Ende März 2022 stand Tuor im Restaurant Krone Blatten hinter dem Herd und erhielt für seine Kochkünste 16 Gault-Millau-Punkte. Sehr zur Freude von Gastgeberin Michelle Beck. Obwohl das Gastspiel Tuors im historischen Landgasthof «nur» knapp zwei Jahre gedauert hat, war sein Name durchaus ein Magnet für Feinschmecker.

«Köche wie Raphael Tuor sind selten, sind vom Aussterben bedroht. In der gehobenen Gastronomie muss man um sie kämpfen», hiess es schon 2019 im Branchenmagazin des Gault-Millau, als bekannt wurde, dass Tuor das «Reussbad» in der Stadt Luzern nach fünf Jahren zugunsten der Krone Blatten aufgibt.

Nun sieht sich der Gasthof in Malters in derselben Position wie seinerzeit das Reussbad: Der renommierte Koch ist weg, die Lücke da. Doch bereits ist klar: Auch wenn der Landgasthof den Weggang des Sternekochs bedauert, zu einem Marschhalt kommt es deswegen nicht.

Der Sous-Chef kommt zum Zug

Denn Curdin Gianola, Tuors Sous-Chef, wird neuer Küchenchef im Gasthof. In den 38-Jährigen haben die Verantwortlichen vollstes Vertrauen. «Köche des Kalibers von Raphael Tuor haben meist äusserst fähige Sous-Chefs. So auch in der Krone», sagt Samuel Vörös, Inhaber der Krone Blatten.

Im Gasthof geht es also nahtlos weiter. Gianola hat gerade die Ausbildung zum Küchenchef abgeschlossen und bringt gemäss Vörös alles mit, was es für diese herausfordernde Position braucht. 

Ganz spurlos bleibt der Abgang eines renommierten Küchenchefs jedoch nie. Für den Betrieb bedeutet er den Verlust der Gault-Millau-Punkte. Das gilt allerdings auch für den Spitzenkoch. Er wird sich die Auszeichnung am neuen Ort wieder «erkochen» müssen.