Zweiter Sieg ohne Gegentor in Folge

Der FCL macht sich Mut für sportlichen Überlebenskampf

Der FCL hat dem Druck Stand gehalten und mit einem 4:0-Sieg über Servette nachgezogen: Derweil Lorik Emini FCL-Goalie Marius Müller vor Erleichterung in die Arme fällt, dreht Servettes Miroslav Stefanovic enttäuscht ab. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Mit einem 4:0 über Servette hat der FC Luzern seine Pflichtaufgabe gelöst. Aber er ist dem direkten Ligaerhalt keinen Schritt nähergekommen. Drei Runden vor Schluss beträgt sein Rückstand auf Platz 8 nach wie vor 4 Punkte. Aber einen wichtigen Aspekt nimmt FCL-Cheftrainer Mario Frick aus dem zweiten Heimsieg in Folge mit.

Er wisse es nicht, sagte Mario Frick nach dem höchsten Saisonsieg der Seinen auf eine Frage von zentralplus. Und erläuterte, dass er sich eine halbe Stunde vor Spielbeginn nicht mehr in der Garderobe aufhalte. «Aber ich gehe davon aus, dass die Spieler sich auf dem Laufenden hielten.»

Die Frage drehte sich darum, ob seine Schützlinge Kenntnis vom Ausgang der Partie zwischen dem siebtplatzierten GC und dem achtplatzierten Sion hatten. Diese war knapp eine halbe Stunde vor dem Anpfiff auf der Allmend vorbei. Und sie endete ganz und gar nicht nach dem Gusto von Mario Fricks Mannen (zentralplus berichtete).

Die Walliser schlugen die Grasshoppers 1:0 und vergrösserten damit ihren Vorsprung auf den FC Luzern zwischenzeitlich auf 7 Punkte. GC blieb bei deren sechs und dem deutlich besseren Torverhältnis.

Davon hängt das sportliche Glück des FCL ab

Die Luzerner mussten auf Gedeih und Verderb mit einem Sieg nachziehen. Jeder andere Spielausgang hätte den Weg des FCL in die Barrage in Stein gemeisselt.

Und der Gastgeber FCL, der in dieser Saison schon oft an sich und der ihm eigenen Inkonstanz scheiterte, lieferte wie bestellt (zentralplus berichtete). «Unsere in der Entstehung glückhafte Führung war der Dosenöffner», sagte Mario Frick.

«Wir haben dem Druck standgehalten.»

FCL-Cheftrainer Mario Frick

Bevor er die für ihn wichtigste Erkenntnis aus diesem Spiel herausstrich: «Wir haben dem Druck standgehalten.» Der FCL hat sich Mut für den sportlichen Überlebenskampf gemacht.

Davon, dass der FCL dem Druck standhalten kann, wird sein sportliches Glück bis spätestens zum Ende dieses Monats abhängen. Und das ist fürwahr keine Selbstverständlichkeit, angesichts der mangelnden Führungsqualität in diesem Team.

FCL weiterhin zum Siegen verdammt

«Wir sind weiterhin voll auf Kurs», gab sich Mario Frick im Hinblick auf die drei letzten Meisterschaftsspiele kämpferisch. Allerdings hat sich die Ausgangslage für den FCL im Kampf um den direkten Ligaerhalt trotz dem 3:0 gegen Lausanne und dem 4:0 gegen Servette nicht verbessert.

Noch immer beträgt der Rückstand 4 Punkte aufs rettende Ufer. Klar, GC hat nur deren drei Vorsprung, aber dafür das deutlich bessere Torverhältnis (–2) als die Luzerner (– 15). Und der FC Sion, der den FCL am Mittwoch zum vielleicht entscheidenden Duell im Kampf um Platz 8 im Wallis erwartet, hat 4 Punkte Vorsprung. Aber das schlechtere Torverhältnis (– 20).

«Wichtig ist, dass wir geschafft hatten, was wir uns vornahmen. Wir hielten hinten die Null.»

FCL-Allrounder Marvin Schulz

Der FCL ist weiterhin zum Siegen verdammt. Aber er muss in Sitten auf die Mitwirkung von Filip Ugrinic verzichten. Der offensiv produktivste Spieler der Luzerner (aktuell 6 Tore und 7 Assists) muss nach der achten gelben Karte eine weitere Spielsperre verbüssen.

Ugrinic fehlt dem FCL in Sion

Wie wichtig Ugrinic im wenig inspirierten FCL-Angriffsspiel ist, zeigte er bei der Entstehung des 2:0. Sein gewonnener Zweikampf in der eigenen Platzhälfte und sein schnelles Umschalten mit einem starken Pass auf Asumah Abubakar in die Spitze waren mehr als die halbe Miete. Zu diesem Zeitpunkt in der 66. Minute spielte Servette noch mit vollem Personalbestand und hatte sich noch nicht aufgegeben.

Natürlich sei Ugrinic ein erheblicher Ausfall, sagte Mario Frick. «Aber ich bin zuversichtlich. Mit Marvin Schulz und Christian Gentner haben wir gute Optionen.»

Marvin Schulz machte als Innenverteidiger einmal mehr einen erstklassigen und zuverlässigen Job. Ihm war die Feststellung wichtig: «Wir dürfen den Sieg nicht zu hoch einstufen, weil Servette nach der gelb-roten Karte aufhörte zu spielen. Wichtig ist, dass wir geschafft hatten, was wir uns vornahmen. Wir hielten hinten die Null.»

Und das schon zum zweiten Mal in Folge. Allerdings gegen ein inferiores Lausanne, das seit Sonntag als Absteiger feststeht, und gegen Servette, das sich punkto Ligaerhalt in Sicherheit wähnen darf.

Es geht nicht im Geringsten darum, die jüngsten Erfolge des FCL zu schmälern. Gott bewahre! Aber wie viel Mut, Stabilität und Selbstsicherheit dieser FCL inzwischen besitzt, wird uns erst der Kampf in Sion vor Augen führen.

Verwendete Quellen
  • Matchbesuch auf der Allmend
  • Gespräche mit Mario Frick und Marvin Schulz
  • Statistiken via transfermarkt.ch
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon