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Stressfaktor Bastelgeschenke

Für diese Weihnachten wird nicht gebastelt!

Bei Elternbloggerin Olivia winken entspannte Feiertage. (Bild: pixabay)

Mittlerweile konnte bereits das 10. Türchen des Adventskalenders geöffnet werden, und es sind nur noch zwei Wochen bis Heiligabend. Doch unsere Elternbloggerin hat sich entschlossen, dieses Jahr mit den Kindern keine Weihnachtsgeschenke zu basteln. Wie es dazu kam, erzählt sie dir in diesem Beitrag. 

Angefangen hat es mit Küchentüchern, auf welche wir mit Farbe die Hand- und Fussabdrücke unseres ältesten Sohnes aufgedruckt haben. Weiter kann ich mich an selbstgebastelte Fussmatten für den Eingang erinnern, Salz mit Zitronen- und Orangenzesten und farbige Seifen mit speziellen Aromen.  

Über all die Jahre ist eine grosse Sammlung an gebastelten Geschenken zusammengekommen. Viele Stunden haben wir mit Liebe – ab und zu auch mit Ungeduld – geschwitzt, geklebt, eingepackt und auf die Reaktionen der Beschenkten gewartet. Einige der Geschenke stehen noch immer in den Wohnzimmern oder Badezimmern der Beschenkten.  

Also in meiner Kindheit …

Hast du dich auch schon gefragt, wann genau dieser Bastelboom an Fahrt aufgenommen hat? Und wie viele Eltern sich diese zusätzliche Belastung in der Weihnachtszeit mit Geschenkebasteln für Familie, Lehrpersonen und Nachbarn auferlegt haben? 

Ich mag mich noch gut an meine Kindheit erinnern. Ab und zu haben wir in der Schule etwas für die Eltern gebastelt. Allerdings eher an Weihnachten, nicht auch noch an Muttertag oder Ostern. Ich weiss noch, dass es üblich war, unseren Eltern und Geschwistern nichts zu schenken, wir jedoch reichlich beschenkt wurden. Und ich gehe nicht davon aus, dass mich mein Götti (vielleicht liest er ja jetzt diesen Blog aus dem Himmel) weniger lieb gehabt hätte, weil er keinen selbstgebastelten Flaschenöffner von mir unter dem Christbaum hatte.

Ein straffer Zeitplan

Woher kam überhaupt mein Wunsch, jährlich mit meinen Kindern diese Prozedur auf mich zu nehmen? Und dann in der stressigen Vorweihnachtszeit nebst dem alltäglichen Wahnsinn des Advents eine Strichliste zu führen: alle Gottis und Göttis, Grosseltern, nahe Verwandte oder sonstige liebe Menschen; es darf niemand vergessen gehen.

Bereits im September erste Ideen für die Geschenke sammeln, eine Materialliste machen und Zeitblöcke für ein entspanntes Basteln planen. Es soll ja rechtzeitig vor dem 24. Dezember alles noch ausgeliefert werden. Wenn ich diese Zeilen schreibe, muss ich schmunzeln. Manchmal schleichen sich Gewohnheiten ein, ohne dass man es merkt. Doch jährlich grüsst das Murmeltier, und man stresst sich wieder unnötig.

Brauchbare Geschenke

Ich weiss wirklich nicht, woher dieser Wunsch kam. Ich mag mich an meine Schwägerin erinnern, welche mir mit meinem Neffen und meiner Nichte jeweils tolle Geschenke gebastelt hat. Den verzierten Topflappen benutzen wir noch häufig, und auch die gebastelte Schnecke als Klebebandhalter ist noch im Einsatz. Allenfalls war das der Grund dafür, dass ich selber solche Geschenke mochte.

Auch viele Geschenke meiner Gottenkinder stehen bei mir im Wohnzimmer. Je älter die Kinder wurden, desto mehr konnten sie natürlich bei den Bastelgeschenken mitbestimmen. Von Hand gravierte Trinkgläser, Glasmagnete mit Tieren aus Fingerabdrücken oder selbstgemalte Weihnachtskarten mit Texten, die von Herzen kamen, waren das Resultat.

Das Weihnachtsprogramm 2024 

Und dieses Jahr? Mein Mann ist in der Vorweihnachtszeit jobmässig sehr eingespannt und ich im Endspurt eines Projektabschlusses. Die Kinder zeigen aktuell wenig Interesse, etwas zu basteln. Und wie geht es mir dabei? Wunderbar! Schliesslich ist das Wichtige an Weihnachten ja nicht primär die Geschenkeflut, die gebastelten Sachen oder die vielen Adventskalender.  

Dieses Jahr stehen wieder mehr das explizite Geniessen der gemeinsamen Zeit im Vordergrund. Bei Kerzenlicht mit der Spotify-App gemeinsam Weihnachtslieder singen und Weihnachts- und Adventsgeschichten erzählen. 

Guetzlibacken geht auch immer, macht Spass, füllt den Magen und fördert die Kreativität. Und falls es mich noch packt, werde ich wieder selber Kärtli zeichnen, mit schönen Zitaten und persönlichen Worten versehen und verschenken. 

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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