Eltern
Blog
Wer in unserer Familie die Geschenke bringt

Ich mag nicht lügen: An Weihnachten kommt kein Christkind

Bei Elternbloggerin Corina bringt nicht das Christkind die Geschenke. (Bild: Symbolbild: pexels)

Weihnachten wird bei uns gerne und gross gefeiert. Die Geschenke kommen dabei von uns und nicht vom Christkind. Warum ich mich dazu entschlossen habe, mein Kind nicht zu belügen.

Mit der Geburt eines Kindes stellen sich so einige Fragen. Viele davon können bereits am Anfang beantwortet werden, andere stellen sich erst mit der Zeit. So wie die nach dem Christkind. Lange habe ich mir überlegt, wie ich es meinem Sohn sage. Möchte ich, dass er an ein Geschenke bringendes engelgleiches Wesen glaubt, das von Haus zu Haus fliegt? Oder geht es auch ohne diese Lüge?

Kreativität an Weihnachten

Bei uns kam das Christkind jeweils am Nachmittag des 24. Dezember, half meiner Mutter, den Baum zu schmücken und brachte die Geschenke. Während dieser Zeit durften wir Kinder etwas allein mit dem Papi machen, was für uns etwas überaus Spezielles war.

Als wir nach Hause zurückkamen, schloss meine Mama meistens gerade die Balkontür. Wir hatten das Christkind um Sekunden verpasst. Mal wieder.

Meine Eltern hielten die Spannung über viele Jahre aufrecht, packten nachts Geschenke ein und erfanden Geschichten, warum wir an Heiligabend nicht helfen durften, den Baum zu schmücken.

Irgendwann würde auch ich eine solche Kreativität an den Tag legen, um meinem Kind ein schönes Fest zu bescheren. Da war ich mir sicher.

Soll ich mein Kind belügen?

Nun, seit unser Kind da ist, haben wir schon ein paar Weihnachten gefeiert. Das Christkind hat aber, ausser als Baby in der Krippe, keine grosse Rolle gespielt.

Ich habe es versucht. Ich wollte meinem Sohn dieselben Geschichten erzählen, den gleichen Bären aufbinden, wie meine Eltern das damals bei mir gemacht haben. Aber ich brachte es einfach nicht über mich. Auf der einen Seite fühlt es sich falsch an, mein Kind zu belügen. Auf der anderen Seite habe ich aber auch das Gefühl, dass ich die Idee von Weihnachten damit irgendwie verfälschen würde.

Geht es an Weihnachten denn wirklich darum, dass ein grosser Engel Geschenke bringt? Möchte ich, dass mein Sohn dieses Fest darauf reduziert?

Weihnachten – Fest der Liebe

Nein. Ich möchte, dass mein Kind Weihnachten als Fest der Liebe lebt. An dem wir uns gegenseitig beschenken, weil wir uns zeigen, dass wir einander wichtig sind. Dass wir den Baum zusammen schmücken, weil gemeinsame Zeit unserer Beziehung guttut. Denn dies ist für mich das wirkliche Weihnachten.

Auch wenn ich viele schöne Erinnerungen ans Christkind und unsere Weihnachtsfeste habe, mache ich es heute anders als meine Eltern damals. Weil es sich im Moment so richtig anfühlt. Und wahrscheinlich wird es auch mein Sohn bei seinen Kindern wieder anders machen. Die Hauptsache ist, dass wir noch viele Feste zusammen feiern dürfen.

Eltern
Blog
Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Lucommenter
    Lucommenter, 18.12.2022, 16:19 Uhr

    Wirklich intensiv hat sie sich mit dem Christkind aber offensichtlich nicht auseinandergesetzt. Ansonsten hätte sie festgestellt, dass das Christkind in Bethlehem vor rund 2000 Jahren geboren wurde und dies an Weihnachten gefeiert wird und nicht die Existenz eines magischen Express Paketdiensts.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon