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Die Familie feiert zusammen

Diese Weihnachten bleiben wir hier – Schweiz statt Mexiko

Weihnachten mit der Familie in der Schweiz ist für Corina magisch. (Bild: Symbolbild: Pexels)

Bis jetzt waren wir seit der Geburt unseres Sohnes an Weihnachten immer in Mexiko. Dieses Jahr wird es anders. Ich möchte endlich wieder einmal mit meiner Familie feiern.

In weniger als einem Monat können wir bereits das erste Adventskalender-Türchen öffnen. Du schüttelst jetzt vielleicht den Kopf, weil es für dich noch viel zu früh ist, um über Weihnachten nachzudenken. Das verstehe ich.

Über Dekoration, Geschenke und Kalender mache ich mir normalerweise auch keine Gedanken bis zum 30. November. Doch dieses Jahr ist es anders. Seit Wochen schon überlege ich mir, wer was geschenkt bekommt, was alles gebastelt werden will und wie die Feier am 24. Dezember aussehen soll. Und das alles aus gutem Grund.

Weihnachtszauber ausser Haus

In diesem Jahr verbringen wir nämlich zum ersten Mal den kompletten Dezember, sprich die ganze Weihnachtszeit in der Schweiz. In den Jahren davor sind wir meist bereits Mitte Monat nach Mexiko aufgebrochen.

Richtige Weihnachtsstimmung wollte da nicht aufkommen. Ich war zwar jeweils pünktlich zum ersten Dezember im Geschenke-Stress, dieser beschränkte sich aber auf die Auswahl der Mitbringsel-Schokolade. Hatte ich diese erst einmal getroffen, fing das Packen an. Während es sich andere mit einer heissen Tasse Tee auf dem Sofa gemütlich machten, fragte ich mich, ob der Badeanzug wohl noch passen würde und wie viele Sommerkleider frau eigentlich brauchte.

Währenddessen erlebte Kind wenigstens in der Kita ein wenig Weihnachtszauber. Dank unserer frühen Abreise war er immer einer der Ersten, der ein Adventskalender-Türchen aufmachen durfte. Er war aber auch der Erste, der sein Weihnachtsgeschenk fertig haben musste und derjenige, der nie erfuhr, wie die Weihnachtsgeschichte, die sie jeden Tag erzählten, ausging.

Dies schien ihn bis jetzt jedoch nicht sonderlich zu stören. In mir keimte hingegen immer mehr eine Sehnsucht auf. Die Sehnsucht nach einem richtigen Weihnachten.

Unsere eigenen Weihnachtstraditionen

Seit meiner frühesten Kindheit läuft Weihnachten bei uns immer gleich ab. Am Nachmittag des 24. Dezember müssen die Kinder aus dem Haus. Das Christkind hilft nämlich meiner Mutter beim Schmücken des Baums. Dafür hat mein Papa jeweils ein besonderes Programm für uns vorbereitet. Danach versammelt sich die Familie wieder zu Hause. Zunächst wird Raclette gegessen und danach werden die Geschenke aufgemacht. Vor der Bescherung kommt das Christkind nochmals und zündet die Kerzen am Baum an. Dafür müssen die Kinder und der Papa draussen im Gang warten. Mama hatte schon immer einen besonderen Draht zu diesem fliegenden, scheuen Wesen, das wir nie zu Gesicht bekamen. Nach der Bescherung gab es Dessert und wir spielten Tischspiele bis tief in die Nacht.

Auch heute noch halten wir an diesem Ablauf fest. Meine Mutter würde gerne einmal etwas anderes kochen oder jemand anderen schmücken lassen. Dies wurde aber von uns Geschwistern strikt abgelehnt. Tradition ist Tradition.

Und genau die Traditionen vermisse ich. Das Zusammensein mit der Familie, die Gespräche, die Spiele, der ganze Zauber rund um Weihnachten.

Natürlich wird in Mexiko auch gefeiert, gegessen und getrunken. Wahrscheinlich noch um einiges mehr als bei uns. Doch die Magie fehlt mir irgendwie. Und deshalb haben wir uns dazu entschlossen, dieses Jahr in der Schweiz zu feiern.

Vorfreude ist die schönste Freude

Ja, und genau deshalb bin ich schon seit Wochen auf der Suche nach dem schönsten Adventskalender, den besten Guetzli-Rezepten und den magischsten Weihnachtsmärkten. Meine Augen leuchten bereits, wenn ich daran denke, jeden Morgen mit dem Kind ein Adventskalender-Türchen aufmachen zu können. Ich freue mich auf – wahrscheinlich ziemlich chaotische – Bastelstunden und den Heiligen Abend als Familie.

Also falls du noch einen Geheimtipp oder eine Idee für mich hast, lass es mich gerne wissen.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 07.11.2022, 10:46 Uhr

    Chapeau. Raclette mit der Kleinfamilie statt Transatlantikflüge, DAS ist wahrer Verzicht.

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