Neubau der Credit Suisse mitten in Luzern

Tribschen: Baustellenlärm raubt Anwohnern den Schlaf

Derzeit wird das L-förmige Gebäude im Tribschenquartier gebaut – auch in der Nacht. (Bild: HRS AG)

Die Credit Suisse baut an der Tribschenstrasse in Luzern ein neues Gebäude. Gebaut wird auch in der Nacht – zum Leid der Nachbarn, die darüber nicht informiert wurden.

Die Stadt Luzern erlebte in der vergangenen Woche mehrere Tropennächte. Wenn selbst in der Nacht die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt, hilft für einen angenehmen Schlaf meist nur noch eins – alle Fenster in der Wohnung sperrangelweit aufmachen.

Das dachten sich wohl auch die Bewohnerinnen im Tribschen-Quartier. Doch nebst der kühlen Luft drang auch eine unangenehme Überraschung durchs Fenster ins Schlafzimmer: Baulärm.

Dieser stammt von der Baustelle der Credit Suisse an der Tribschenstrasse. Die Bank baut dort einen Neubau mit knapp 150 Wohnungen. Zudem wird Coop im Gebäude eine neue Filiale eröffnen (zentralplus berichtete).

Anwohner wurden nicht über Nachtarbeiten informiert

Doch bevor es so weit ist, muss noch einiges gebaut werden. Das geschehe offenbar auch in der Nacht, wie eine Anwohnerin gegenüber zentralplus sagt. «Die ganze Nacht lang hämmern die Presslufthämmer. Und die Beleuchtung bestrahlt nicht nur die Baustelle, sondern die ganze Umgebung.»

Besonders irritierend findet die Frau, dass sie und ihre Nachbarn im Vorfeld keinerlei Informationen über die Baustelle erhalten hätten. Sie haben darum keine Ahnung, weshalb überhaupt in der Nacht gebaut werde und wie lange die nächtlichen Bauarbeiten noch andauern würden. Selbst eine Freundin, die gleich gegenüber der Baustelle wohne, habe keine Informationen erhalten. «Wir wohnen etwas weiter oben am Hang, da geht es noch mit dem Lärm. Aber die direkten Nachbarn tun mir leid», sagt die Anwohnerin.

Verwaltungen hätten informieren müssen

Auf Anfrage von zentralplus schafft die Credit Suisse Klärung. Ein Sprecher sagt, dass es sich bei den Nachtarbeiten um Arbeiten an der Kanalisationsleitung handle. Die neuen Leitungen auf dem Grundstück würden dabei an die bestehenden Hauptleitungen unter der Tribschenstrasse angeschlossen.

«Infolge der Verkehrslast auf der Tribschenstrasse wurden die Arbeiten als Nachtarbeiten geplant», so der CS-Sprecher. Dies erhöhe die Arbeitssicherheit und verhindere, dass es auf der Tribschenstrasse zu Behinderungen komme. Die Stadt Luzern habe die Nachtarbeiten bewilligt.

Gebaut wird an der Tribschenstrasse nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht. (Bild: mst)

Für die Information der Anwohner seien die jeweiligen Verwaltungen zuständig gewesen. Doch die Baubewilligung schreibe nicht vor, in welchem Radius die Nachbarn zu informieren seien. «Es ist nicht auszuschliessen, dass der Informationsradius allenfalls zu kleingehalten wurde», so der CS-Sprecher. Für die Zukunft wolle man dies berücksichtigen.

Für die lärmgeplagten Anwohner hat die Credit Suisse aber gute Nachrichten. Die Nachtarbeiten werden in der Nacht vom Freitag auf Samstag und somit früher als geplant fertig. Dann können die Nachbarinnen wieder ruhig schlafen – es sei denn, es ist zu warm.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Anwohnerin
  • Schriftlicher Austausch mit dem Credit Suisse-Sprecher
  • Informationen zum Projekt
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Fredy
    Fredy, 26.08.2023, 13:21 Uhr

    Habt doch Verständnis

    Einen schönen Sonntag wünsche ich euch

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  • Profilfoto von Christian Sterchi
    Christian Sterchi, 25.08.2023, 22:11 Uhr

    Der Radius in dem die Nachbarn informiert wurden ist in der Tat etwas klein geraten. Unmittelbare Nachbarn im Pro-Familia-Block wurden nicht informiert – auch die Verwaltung hatte keine Ahnung. Die Gesundheit der Anwohner ist der Stadt offenbar nicht wichtig – viel weniger wichtig als der ungestörte Verkehrsfluss resp. das Nicht-Behindern der VBL auf deren Verlangen hin die Arbeiten laut Auskunft der Stadt offenbar nachts durchgeführt werden müssen.

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    • Profilfoto von Michelle Portmann
      Michelle Portmann, 26.08.2023, 10:42 Uhr

      Der Radius ist wohl etwas sehr klein geraten. Nachbarin, die direkte Sicht auf die Baustelle hat, wurde ebenfalls nicht informiert. Schade, dass man heute nicht mehr miteinander reden kann.

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