Bauer hätte doch Nachfolger

Landabtausch Malters: Das veschweigt die Gemeinde

Diese Liegenschaft im «Feld» will die Gemeinde Malters gegen den Baurnhof Witenthor eintauschen. (Bild: Google Street View)

Die Gemeinde Malters will ein strategisch günstig gelegenes Grundstück in ihren Besitz bringen – und dafür den weit grösseren Landwirtschaftsbetrieb Witenthor zum Tausch anbieten. Jetzt reagiert der heutige Pächter.

Viel Land gegen wenig Land: Der Gemeinderat von Malters will die Liegenschaft «Feld» mit einem aktuellen Verkehrswert von 1,69 Millionen Franken mit dem Witenthor tauschen, das rund 3,26 Millionen Franken wert ist (zentralplus berichtete).

Das «Feld» – wo heute Hochstammobst gedeiht – gehört einem landwirtschaftlichen Unternehmer, der dort den einen Bauernhof inklusive Laden betreibt. Es liegt nahe am Dorfkern in der sogenannten Reservezone. Das heisst: Es könnte allenfalls umgezohnt und später bebaut werden.

Für die Gemeinde ist der Erwerb eine «einmalige Chance» um Land für die weitere Entwicklung zu sichern. Der Eigentümer will sein Land der Gemeinde abgeben, damit sein Sohn ab 2025 auf dem Witenthor bauern kann. Vonstatten gehen soll die Sache 2025, wenn der heutige Pächter des Witenhors pensioniert wird.

Keinen Nachfolger? Stimmt nicht, sagt der Witenthor-Pächter

Gemäss der Medienmitteilung der Gemeinde hat der Pächter keine Nachkommen, die den hof übernehmen wollen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Was sie nicht erwähnt ist: Der Mann arbeitet seit Jahren Hand in Hand mit dem Nachbarshof, der von seinem Neffen geführt wird. Die beiden haben eine Betriebsgemeinschaft und der Neffe hätte den Betrieb Witenthor dazupachten wollen, weil sein eigener Hof eher klein ist.

«Wir hätten hier wohnen bleiben und ich dem Neffen nach der Pensionierung helfen können», sagt der Bauer in der «Luzerner Zeitung». Er lebt seit seiner Geburt auf dem Hof. Schon sein Vater und sein Grossvater waren gemäss dem Bericht hier Landwirte.

Die Tauschverträge sind am Dienstag allerdings bereits unterzeichnet worden. Das letzte Wort hat aber die Stimmbevölkerung. Der Vertrag tritt erst in Kraft, wenn die Stimmberechtigten von Malters am 27. November Ja dazu sagen.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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