Ausschreibung scheiterte

Hinterschlund: Auch die Wagenburg hatte sich beworben

Die Stadt Luzern wollte das Areal Hinterschlund zwischennutzen lassen. (Bild: Stadt Luzern)

Seit 2021 steht auf dem Hinterschlund in Kriens eine Wagenburg. Die Gruppe hat sich für eine Zwischennutzung des Areals beworben. Doch die Stadt Luzern lehnte ab.

Im Jahr 2024 soll auf dem Hinterschlund ein Ökihof-Provisorium entstehen. Bis dahin wollte die Stadt Luzern eine Zwischennutzung genehmigen. Doch daraus wird erst einmal nichts. Die vier eingereichten Projekte seien alle zu wenig gut gewesen, teilte das Beurteilungsgremium gestern mit (zentralplus berichtete).

Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, sei eine der Bewerbungen von der gleichen Gruppe, die seit September 2021 auf dem Hinterschlund in einer Wagenburg lebt. Sie wollte einen «offenen und gemeinsamen Raum» entwickeln, der «fortlaufend neu verhandelt» wird.

Die Wagenburg auf dem Hinterschlund im Jahr 2021. (Bild: bic)

Doch die geforderte Entschädigung von jährlich 50’000 Franken an die Stadt zu finanzieren, sei äusserst schwer, sagte die Gruppe gegenüber der «Luzerner Zeitung». Denn die Stadt stelle Infrastruktur wie Wasser- oder Stromanschluss nicht zur Verfügung. Es bräuchte daher hohe Investitionen, um das Gelände wirtschaftlich tragfähig zu machen.

«Unter diesen Umständen 50’000 Franken jährlich zu zahlen, halten wir schlicht für unrealistisch», so der Verein. Er schlug deshalb vor, den Betrag durch freiwillige Arbeit aufzuwiegen. Die Stadt konnte das wohl nicht überzeugen.

Darum lehnte die Stadt alle Projekte ab

«Das Beurteilungsgremium konnte keine der Einreichungen empfehlen, da diese in den geforderten Dimensionen, Gesellschaft, Umwelt oder Wirtschaft noch keinen genügenden Mehrwert erkennen liessen», schreibt Dominic Church, Projektleiter Strategieentwicklung, auf Anfrage von zentralplus. Die Projekte seien unter anderem zu wenig auf das Thema Arbeiten eingegangen.

Ein eingereichtes Projekt plante, in Containern zu wohnen. Ein anderes Projekt wollte die freie Fläche nutzen beispielsweise mit einer Feuerstelle. Zwei weitere Einreichungen waren nur Angebote, eine mögliche Zwischennutzung beratend zu unterstützen.

Gesucht war aber ein Konzept, das das Potenzial als Arbeitsort spürbar macht und attraktive Aufenthaltsqualitäten schafft. Die Zwischennutzung sollte ausserdem helfen, die Position von Luzern Süd als ökologisch vernetzten Stadtteil mit Frei- und Grünräumen zu stärken. Möglicherweise sei die Herausforderung unterschätzt worden, meint Dominic Church.

Wie lange die Wagenburg Hinterschlund noch bleiben darf, ist ebenso unklar, wie das weitere Vorgehen. Gestern erklärte die Stadt, gemeinsam mit Kriens und dem Gemeindeverband LuzernPlus weitere Optionen zur Zwischennutzung zu evaluieren. Das unbebaute Areal zwischen der Ringstrasse und der Kuonimatt liegt auf dem Gebiet der Stadt Kriens und befindet sich im Eigentum der Stadt Luzern.

Doch die Chancen für die Gruppe der Wagenburg sind nicht vertan. Denn es sei nicht ausgeschlossen, dass die Stadt auch mit den vier Bewerbern im Gespräch bleibt, hiess es in einer Mitteilung. Weitere Information sollen Ende 2023 erfolgen.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Dominic Church, Projektleiter Strategieentwicklung
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
  • Website der Stadt Luzern zur Zwischennutzung
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