Grosszunacher Ost

Grüne Wiese in Kriens muss drei neuen Wohnhäusern weichen

Auf dieser Wiese entstehen bald Wohnungen. (Bild: Archivbild: ewi)

Eine der letzten grünen Flächen im Zentrum von Kriens wird überbaut. Auf der Grosszunacher-Wiese entstehen in den nächsten Jahren 37 Wohnungen. Diese sollen Einzelhaushalte und Familien ansprechen.

Mitten in der dicht besiedelten Stadt Kriens steht eine grosse grüne Fläche bisher frei: die Grosszunacher-Wiese. Bis jetzt ist sie landwirtschaftlich genutzt worden, doch damit ist bald Schluss. Die Eigentümer des Areals in unmittelbarer Nähe zum Schulhaus Brunnmatt und dem Pflegeheim der Heime Kriens AG planen eine Wohnüberbauung in zwei Teilen.

Auf dem westlichen Teil der Wiese bauen Alfred Schnyder und sein Sohn Daniel vier Wohnblöcke mit insgesamt 36 Wohnungen, wie vor einem Jahr bekannt wurde (zentralplus berichtete). Den östlichen Teil überbaut nun der jüngere Bruder von Alfred, Othmar Schnyder, wie einem derzeit öffentlich aufliegenden Gestaltungsplan zu entnehmen ist. Dieser stammt aus der Feder der BF Architekten Sursee AG.

Von Single- bis Familienwohnungen

Für rund 15,5 Millionen Franken baut er gemäss Plan drei fünfstöckige Wohnhäuser. Darin seien 37 Wohnungen vorgesehen, von der 2,5-Zimmer-Wohnung bis zur 5,5-Zimmer-Wohnung, wie Reto Frank der BF Architekten Sursee auf Anfrage ausführt. Zwar ist im Gestaltungsplan auch eine 6,5-Zimmer-Wohnung eingezeichnet, doch diese wolle der Bauherr selbst nutzen. Mit den verschiedenen Wohnungsgrössen wolle die Bauherrschaft «querbeet» Personen ansprechen. «Vom Einpersonenhaushalt bis zur Familie, von Jung bis Alt», so Frank.

Die Grosszunacher-Wiese wird überbaut: links die Gebäude der Überbauung West, mittig die neuen Gebäude der Überbauung Ost. (Bild: zvg)

Wer sich diese Wohnungen künftig leisten kann, steht indes noch nicht fest. Die Preise seien noch nicht festgelegt, so Frank. Die Bauherrschaft strebe aber keine «überteuerten» Wohnungen an. Jedoch soll das Gebäude gemäss Gestaltungsplan auch «hochwertige Wohnansprüche» befriedigen.

Viel Bäume und grosszügiger Spielplatz

Wie beim Bruderprojekt legt der Bauherr auch im östlichen Teil der Wiese Wert auf eine grüne Umgebung: Die heutige Wiese soll so gut es geht erhalten bleiben und mit Wildblumen besät werden. Die Wege säumen gemäss Plan zahlreiche Sträucher und Bäume. Grosse Teile des Grundstücks sollen nicht unterbaut werden, damit die Bauherren auch grössere Bäume pflanzen können. Dies, damit «die landwirtschaftlich geprägte Geschichte des Ortes spürbar» bleibe.

Zudem wird die Spielfläche doppelt so gross, wie sie gemäss Bauvorgaben sein müsste. Bei anderen Überbauungen war in jüngster Zeit eher das Gegenteil der Fall (zentralplus berichtete). Die Parkplätze sind hingegen näher am Minimum: 42 Parkplätze plant die Bauherrschaft, wovon 7 für Besucherinnen vorgesehen sind. In der Tiefgarage sind dabei Ladestationen für E-Autos vorgesehen.

Recycling direkt beim Haus

Stattdessen fokussiert sich die Bauherrschaft auf ein durchmischtes Mobilitätskonzept. Beispielsweise auf Fussverkehr und den ÖV: In unmittelbarer Nähe zu den künftigen Wohnungen fahren die Buslinien 1 und 5. Wobei letztere derzeit wegen Personalmangels der VBL eingestellt ist (zentralplus berichtete). Zudem fahren die künftigen Grosszunächler gemäss Plan auch Velo: Insgesamt 129 Veloabstellplätze sieht der Bauherr vor. Inklusive einer Ladestation für E-Bikes. Um unnötige Autofahrten zu vermeiden, plant die Bauherrschaft eine Paketablage und eine Recyclingstation in unmittelbarer Nähe.

Der Gestaltungsplan liegt noch bis am 22. Januar bei der Stadt Kriens auf. Laufe alles glatt, möchten die Verantwortlichen das Baugesuch dazu im Herbst bis Winter 2024 einreichen, so Frank. Die Bagger würden wohl erst 2025 auffahren, als Bauzeit würden sie mit ungefähr zwei Jahren rechnen.

Hinweis: In einer ersten Version stand fälschlicherweise, dass Othmar Schnyder der Sohn von Alfred Schnyder sei.

Verwendete Quellen
  • Gestaltungsplan Grosszunacher Ost Kriens
  • Telefonat und schriftlicher Austausch mit Reto Frank, Architekt bei BF Architekten Sursee AG
  • Geoportal Kriens
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11 Kommentare
  • Profilfoto von Hansruedi Hitz
    Hansruedi Hitz, 07.01.2024, 17:03 Uhr

    Ich kann dieses Ausländer-pflastern-unsere-schöne-Schweiz-für-Ausländer-zu-Gelaber nicht mehr hören, denn so lange die Schweiz derart attraktiv ist, werden Leute aus dem Ausland zuwandern und die Wohnungsnot in den Städten und Agglomerationen vergrössern. Wenn wir also weniger Zuwanderung wollen, muss die Schweiz weniger attraktiv werden, will heissen: niedrigere Löhne, weniger gute öffentliche Infrastruktur, weniger gute öffentliche Dienstleistungen etc. — kurz: Reduktion unseres Wohlstands und wer will schon freiwillig auf Wohlstand verzichten?
    Für die schon lange nicht mehr grüne Wiese in Kriens erachte ich als besser, dass sie überbaut wird, denn dieses Bauland ist gut erschlossen. Viel schlimmer wäre es, diese drei Wohnblöcke irgendwo auf dem «Land» draussen zu erstellen, wo es keinen öV hat und die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen mit dem Auto zur Arbeit pendeln.

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    Jörg, 04.01.2024, 18:32 Uhr

    Hm, Hochwertig und teuer Logo.schaut mal Vivo Aesch BL tolle Wohnungen günstig 2 Zimmer 10 og 52 qm mit Balkon 1,480 grandiose Aussicht

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    Renggloch Böög, 04.01.2024, 11:59 Uhr

    Hmmm, eigentlich sollte man viel mehr hinterfragen, wie das viele Bauland früher in den Besitz dieser Bauern (oder eben Korporationsbürger) gekommen ist (verteilt wurde) und wem dieses Land eigentlich effektiv gehört! Schnyder, Willmann, Baumgartner, Künzli etc. sind nur einige aus Kriens, welche einen haufen Geld damit verdienen, einmal verteiltes Land zu verbauen/verkaufen. Dass das „Korporationssystem“ in der Schweiz überhaupt noch straffrei ist, ist mindestens genauso skandalös. Söi-Häfeli, Söi-Decheli

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      Zimmermann Ernst, 05.01.2024, 21:34 Uhr

      Nenne doch einfach einmal deinen richtigen Namen, wenn du schon über bestandene Familien hin wegziehst. Aber dazu bist du eben viel zu Feige

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    Urs Vonlanthen, 04.01.2024, 06:19 Uhr

    Hätten wir nicht soviele Ausländer, die zuwandern, müssten wir nicht solch schöne Grünflächen zu betonieren. Für die einen bringt die Zuwanderung einen wahren Geldsegen, das Fussvolk zahlt über höhere Auslagen die Zeche.

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    Reto, 03.01.2024, 20:01 Uhr

    …. Evtl braucht es ganz langsam auch eine Anpassung der Schulhäuser…..

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      Kasimir Pfyffer, 04.01.2024, 16:23 Uhr

      Nanana! Wir wollen doch nichts überstürzen! In ein paar Jahren, wenn die Kinder dieser Neuzuzüger ins Kindergartenalter kommen, kann die Regierung dann immer noch die Hände verwerfen und sagen, sie sei «überrascht» und man müsse jetzt «dringend überlegen, was es braucht». Ausserdem widerspricht eine langfristige Sichtweise dem obersten Ziel der Krienser Schulraum»planung»: Die Krauerwiese muss für die nächsten 90 Jahre von Containern besetzt bleiben, natürlich nur provisorisch und vorübergehend.

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    Richard Scholl, 03.01.2024, 17:55 Uhr

    Ja, die Masseneinwanderer bringen keine Wohnungen mit. Sier erwarten, dass ihre Gastgeber diese rechtzeitig finanzierren, bauen und für sie billig vermieten. Wohnungsnot. Und das schon seit Jahrzehnten.

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      Jerome Halter, 03.01.2024, 19:33 Uhr

      Gemäss Abstimmungen wollen wir das ja so. Es finden sich bestimmt noch weitere Grünflächen. Was ich nicht verstehe ist warum nicht mindestens doppelt so hoch gebaut wird…

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        Frida, 04.01.2024, 06:41 Uhr

        Das frage ich mich auch immer. Statt lauter quadratische Hasenställe sollte man endlich in die Höhe bauen. Dazu gebe es zahlreiche tolle Beispiele im Ausland. Bei immer mehr Menschen, muss man auch gross denken. Und ein Wolkenkratzer ist meines Erachtens noch schöner anzusehen, als all diese gleich aussehenden Blöcke.

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    • Profilfoto von Franz
      Franz, 03.01.2024, 23:35 Uhr

      Die Einwanderer, die die Wohnungen bauen, brauchen auch Wohnungen für sich selbst. Schön blöd, dieses Schneeballsystem.

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