Teure Eier und hoher Strompreis

Zentralschweiz: So sehr steigen die Preise für Brot

Brot wird teurer – auch in Zug. Teilweise sind die Preise über 10 Prozent angestiegen. (Bild: Alexander Raths/Adobe Stock)

Für Brot und Backwaren müssen wir immer tiefer ins Portemonnaie greifen. zentralplus hat mit Zuger Bäckereien über die Gründe dafür gesprochen – mit einer schnellen Entspannung beim Brotpreis ist nicht zu rechnen.

Brot bewegt die Schweiz. Kein Wunder, denn die Zahlen des Bundesamts für Landwirtschaft sind eindrücklich: Bäckereien und Detailhändler versorgten die hiesige Bevölkerung im Jahr 2021 mit 270'000 Tonnen Brot und Backwaren. Das kostete die Konsumentinnen und Konsumenten rund 2,5 Milliarden Franken.

Dass gemäss Landesindex der Konsumentenpreise die Brotpreise im letzten Jahr landesweit um fast elf Prozent gestiegen sind, dürfte daher nicht alle gefreut haben. Die Preissteigerungen betreffen auch die Bevölkerung in Zug. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

«Dass Butter, Mehl und Eier teurer geworden sind, macht uns zu schaffen. Es sind unsere Hauptprodukte, die wir regional beziehen», sagt Silvan Hotz, Geschäftsleiter der Hotz Rust Bäckerei mit Sitz in Baar. Anna Garabecz, stellvertretende Geschäftsführerin der Farine Boutique in Zug, bläst ins gleiche Horn: Die gestiegenen Lebensmittelpreise seien ein Grund dafür, dass die Bäckerei die Preise für Süssgebäcke und «Brötli» um rund 30 Rappen erhöhen musste.

Lebensmittelpreise explodieren

Am Ei-Beispiel lässt sich zeigen, wie sehr die geopolitische Lage am Preis eines Alltagsprodukts drehen kann: rund 14 Prozent teurer ist es als noch vor einem Jahr.

Legehennen benötigen sehr viel Kraftfutter. Aufgrund des Ukraine-Kriegs und dem damit verbundenen Mangel an Getreide ist es massiv teurer geworden. Weiter machen den Landwirtschaftsbetrieben auch die Strompreise zu schaffen. Besonders die Legehennen-Branche sei besonders «durchgetaktet und hochtechnologisiert.»

Zudem könnte die Vogelgrippe die Preise in die Höhe schnellen lassen. Doch aufgrund der Gefahr einer Ansteckung durch Zugvögel befinden sich die meisten Hühner in ihren Ställen – auch die Hühner, die im Grunde Freilandeier legen sollen (zentralplus berichtete). Daher ist dieser Faktor hierzulande aktuell von geringer Bedeutung. Anders als in den USA, wo die Preise sich aufgrund der Vogelgrippe zeitweise verdreifacht haben.

Butter, Mehl, Eier – und Strom

Rund die Hälfte der Grundversorgung mache der Strompreis aus, so Silvan Hotz von der Bäckerei Hotz Rust. Das sei schmerzhaft, auch wenn das Unternehmen bereits vor fünf Jahren eine Photovoltaik-Anlage installiert habe. Und schlage sich entsprechend auf die Preise nieder.

Die Confiserie Speck setzt ebenfalls auf Sonnenenergie: «Wir haben eine neue Produktion mit einer grossen Photovoltaik-Anlage bezogen», sagt Peter Speck, der das Zuger Familienunternehmen mit seinem Bruder Walter führt. Daher halte sich der Schaden in Grenzen.

Brotpreise steigen um zehn Prozent

Alle angefragten Betriebe mussten ihre Preise erhöhen. 10 Prozent und mehr betragen die Aufschläge, je nach Produkt. «Einzig beim Kaffee Creme sind wir noch gleich geblieben», sagt Hotz. Und fügt an: «Persönlich rechne ich nicht mit einer Entschärfung. Meiner Meinung nach werden die Preise so bleiben.» Auch Peter Speck prognostiziert dauerhaft höhere Energiepreise. Eine Normalisierung sei erst ab 2025 möglich.

Die Zuger Bäckereien werden sich allem Anschein nach noch länger mit den Preisen für ihre Brote herumschlagen müssen. Trotzdem: Das Angebot für die Fasnacht bleibt bestehen. Kräpfli, Berliner und Fasnachtschüechli gehen auch heuer wieder über die Ladentheken – einfach deutlich teurer als die Jahre zuvor.

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