Indonesier klagen gegen Baustoffkonzern Holcim

Der Zementhersteller Holcim muss sich vor dem Zuger Kantonsgericht wegen seiner angeblichen Rolle bei Klimaschäden auf einer indonesischen Insel verantworten.

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Redaktion zentralplus

Erstmals wird sich ein Schweizer Unternehmen gerichtlich für seine angebliche Rolle bei der Klimaveränderung verantworten. Vier Bewohnerinnen der indonesischen Insel Pari haben Zivilklage beim Zuger Kantonsgericht gegen den Zementhersteller Holcim eingereicht, dies berichtet «blue News». Im Kanton Zug hat die Firma ihren Hauptsitz.

Die Bewohnerinnen werfen dem Unternehmen vor, für Klimaschäden in ihrer Umwelt verantwortlich zu sein. «Wegen des Klimawandels steigt der Meeresspiegel, und bei Stürmen wird unsere flache Insel zunehmend überschwemmt» werden die Kläger auf «blue News» zitiert. Der Klimawandel bedrohe die Existenz aller 1500 Menschen auf der Insel Pari.

Holcim soll Schutz vor Fluten bezahlen

Die Kläger verlangen vom Weltmarktführer der Zementbranche eine anteilmässige Entschädigung und Geld für Schutzmassnahmen vor Überflutungen. Zudem fordern sie, dass Holcim seine Co2-Emissionen deutlich reduziert.

Holcim weist die Forderungen zurück. Für das Unternehmen seien Klagen gegen einzelne Firmen kein wirksamer Mechanismus, um den Klimaschutz zu gewährleisten. Holcim verfolge einen «wissenschaftlich fundierten Ansatz» mit Netto-Null-Zielen. Dies im Einklang mit dem 1,5-Ziel, wonach der menschengemachte Temperaturanstieg maximal 1,5 Grad betragen soll.

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Bereits im Oktober war es zu einer Schlichtungsverhandlung zwischen dem Unternehmen und den Klägerinnen gekommen, allerdings ohne Erfolg (zentralplus berichtete). Damals hofften die Klägerinnen, dass sich Holcim auf eine Schlichtung einlässt und den Forderungen freiwillig nachkommt.