Baustellen stehen bald still

Warum der Sommer in Zug stressfreier wird als üblich

Über diesen Kreisel in der Stadt Zug sollten bald die Schwingfreunde marschieren. (Bild: mam)

Bald haben Baustellen und Strassensperrungen wieder Hochsaison. Im Kanton Zug bleibt die direkte Verbindung von Baar ins Ägerital während fünf Wochen gesperrt. Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug hat diesbezüglich auch entschieden gute Seiten.

Sommerzeit ist Baustellenzeit. Spätestens zu Beginn der Schulferien werden Strassen gesperrt, Beläge erneuert und komplizierte Arbeiten ausgeführt. Grund: Während der heissen Jahreszeit gibt's weniger Verkehr, denn viele Leute sind in den Ferien und überdies härten Baumaterialien bei hohen Temperaturen besser aus als bei Matsch und Kälte.

Auch im Kanton Zug ist's wieder so weit: Die Strasse zwischen Margel und Talacher, also die Verbindung von Baar ins Ägerital, wird am 8. Juli für fünf Wochen gesperrt (zentralplus berichtete).

Umweg über Zug

Ausserdem gibt's unter anderem Reparaturarbeiten an mehreren Ausfallachsen aus dem Kanton Zug: Zum Beispiel in Menzingen Richtung Sihl und Hütten, oberhalb von Walterswil in Richtung Säuliamt, ausserdem bei einer Brücke über den Ratenpass.

«Zwischen Zug und Walchwil wird es wegen der Sperrung der SBB-Strecke während eineinhalb Jahren keine Baustellen geben.»

Florian Weber, Baudirektor (FDP)

Doch heuer ist alles ein wenig anders. Die Arbeiten an der Verbindung zwischen Baar und Ägeri erfordern die einzige Vollsperrung dieses Sommers. Und sie wird auch am 11. August aufgehoben – fast zwei Wochen vor Beginn des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (ESAF) in Zug.

Wegen «Eidgenössischem» und den SBB

«Wir haben das ESAF bei der Baustellenplanung für den Sommer 2019 berücksichtigt», sagt Baudirektor Florian Weber (FDP). Im Umfeld des Festgeländes befänden sich keine Baustellen des Kantons. Kleinere kantonale Projekte in anderen Gemeinden des Kantons Zug würden dann bei Bedarf mittels Ampeln oder einem Verkehrsdienst gesteuert – zum Beispiel die Verbindung von Baar ins Ägerital oder die Strasse über den Ratenpass, wo eine Brücke erneuert wird.

«Die wenigen verbleibenden Circulago-Baustellen werden fürs ESAF zurückgebaut.»

Robert Watts, WWZ

Vielerorts herrscht also Ruhe. Nicht nur wegen des Schwingfests. «Auf dem Kantonsstrassenabschnitt Zug–Walchwil wird es wegen der Sperrung der SBB-Strecke Zugersee Ost während eineinhalb Jahren keine Baustellen geben», sagt Weber.

«Isabelle» ist weg

Auch in der Stadt Zug wird eifrig gewerkelt. An den Baustellen des Fernwärmeprojekts Circulago ist eine auffällige Hektik ausgebrochen. Seit zwei Jahren strapazieren die WWZ die Nerven der Anwohner und Verkehrsteilnehmer – nun geht es plötzlich sehr rassig vorwärts.

Die Göblistrasse, die über eineinhalb Jahre gesperrt war, ist wieder offen. Die teils massiven Behinderungen auf der Industriestrasse sind auf ein erträgliches Mass reduziert worden. Am auffälligsten sind die Aktivitäten im neuen Zentrum Zugs: Die Gubelstrasse wird aufgehübscht und erhält eine neue Fahrbahn, und die Kreuzung vor der kantonalen Verwaltung an der Aa wird wiederhergestellt, nachdem die Tunnelbohrmaschine namens Isabelle – benannt nach der Zuger Sängerin Isabelle Flachsmann –  abgezogen wurde.

Weg frei für Schwingerfreunde

Das ist kein Zufall: «Die wenigen verbleibenden Circulago-Baustelleninstallationen werden fürs ESAF zurückgebaut und die entsprechenden Abschnitte für den reibungslosen Verkehrsfluss vorbereitet», sagt WWZ-Sprecher Robert Watts.

Der ist dringend erforderlich: Denn die Verkehrsplanung des ESAF sieht bekanntlich vor, dass die meisten der wohl über 300'000 Besucher mit dem öffentlichen Verkehr anreisen sollen. Doch zwischen Zuger Bahnhof und Festgelände kreuzt der Circulago-Hauptstollen den Weg – die Baustelle war bisher mit einer hohen Bretterwand abgeriegelt.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Peter Bucher
    Peter Bucher, 10.07.2019, 08:05 Uhr

    Der Titel ist eine sprachliche Lachnummer: üblicherweise ist es stressfrei. Toll! Kein Stress weit und breit. Aber jetzt ist es noch freier. Also weniger als nichts. Ein richtiges Vakuum des Stresses, ein schwarzes Loch. Geht man jetzt nach Zug kehrt sofort tiefster Seelenfrieden ein. Eine Attraktion! Die dann wieder ein Hindergrundrauschen von feinstofflichem Stress generiert.

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