Eltern sind über Schulwege besorgt

Wenn auf dem Zuger Arenaplatz Busse fahren, wird es gefährlich

Auf dem Arenaplatz werden wegen der Umleitung einige Buslinien verkehren. (Bild: Andreas Busslinger)

Für ein Jahr wird an der zentralen General-Guisan-Strasse gebaut. Eine SP-Gemeinderätin fürchtet, dass die Zuger Schulwege durch die geplanten Umleitungen gefährlicher werden.

In vielen Städten wird sehr viel für sichere Schulwege gemacht. In Zug leider noch nicht, findet die Zuger Gemeinderätin Marilena Amato Mengis (SP). Sechs Jahre schon beobachte sie, dass sich Eltern von Kindern sorgen. «Aber auch die Kinder selbst können sehr genau benennen, wo sie sich unsicher fühlen», schreibt sie auf Anfrage.

Seit klar ist, dass die General-Guisan-Strasse ab dem 17. Juli für ein Jahr gesperrt wird, sind die Ängste der Eltern erneut gewachsen. Grund dafür sind die geplanten Umleitungen des Strassenverkehrs (zentralplus berichtete). «Der zu erwartende Verkehrszuwachs versetzt viele Anwohnende und insbesondere Eltern in grosse Sorge», schreibt sie in einer Interpellation an den Stadtrat.

Umleitungen wegen Baustelle an General-Guisan-Strasse

Weil bei der General-Guisan-Strasse gebaut wird, kommt es im kommenden Jahr zu grossräumigen Umfahrungen in der Stadt Zug. Autos fahren bis im Sommer 2024 entweder über die Feld- und Allmendstrasse oder über die Aabach- und Chamerstrasse sowie die Nordstrasse um die Baustelle herum.

Die Busse der ZVB fahren auf einer separaten Busspur auf der Nordseite der Unterführung. Die beiden Bushaltestellen beim «Stadion» werden rund 60 bis 80 Meter nach Westen verschoben.

So sieht das Umleitungskonzept für die Zeit der Baustelle an der General-Guisan-Strasse aus. (Bild: Stadt Zug)

«Für das Hertiquartier und alle Schulkinder im Einzugsgebiet des Kindergartens St. Johannes und der Schulhäuser Letzi und Herti bedeutet die Umleitung massiv mehr Verkehr und entsprechend höhere Gefahren auf dem Schulweg», schreibt Marilena Amato Mengis in ihrem Vorstoss, den auch Esther Ambühl Tarnowski (SP) und SP-Fraktionschef Ivano De Gobbi unterzeichnet haben.

Zuger Schulwege: Problemstellen sind bekannt

Ein Beispiel: Problematisch sei die Kurve beim Übergang Feldstrasse und Allmendstrasse, erklärt Marilena Amato Mengis gegenüber zentralplus. Hier überquere der Bus Nr. 11 das Trottoir, um in die Strasse «An der Lorze» einzubiegen. «Gerade bei schlechter Sicht, im Winter oder in den frühen Morgenstunden führt dies immer wieder zu brenzligen Situationen.» Wenn der Verkehr hier zunimmt, wächst auch die Gefahr.

An der Ecke Feldstrasse/Allmendstrasse muss der Bus über das Trottoir fahren. (Bild: Google Maps)

Auch das äusserst schmale Trottoir zwischen SAC im Bereich Feldhof und der Kurve nennt die Gemeinderätin als Beispiel. «Mehr als zwei Kinder nebeneinander haben kaum Platz.» Wenn die Kinder trödeln, rennen oder sich stossen, lande «schnell mal das eine oder andere auf der Strasse».

Ebenfalls Sorge bereitet die neue Funktion des Arenaplatzes. Da hier künftig Buslinien fahren oder anhalten, könnte es zu brenzligen Situationen kommen. Momentan würden die Kinder den Arenaplatz als «verkehrsfreien» und einigermassen sicheren Weg vom Schulhaus Herti zur Stadthalle und zur Musikschule nutzen, schreibt Marilena Amato Mengis. Häufig seien sie auch mit dem Kickboard oder Velo unterwegs. Wenn hier im kommenden Jahr Busse verkehren, könnte es gefährlich werden.

Massnahmen gegen Elterntaxis

Die Gemeinderätin erhofft sich, dass das Thema sichere Zuger Schulwege nun auf die «politische Traktandenliste» kommt. Sie wünscht sich Schulwegpläne mit empfohlenen, sicheren Routen aus den Quartieren zu den Schulhäusern, Mittagstischen und Sportstätten. In anderen Städten wie Zürich und Winterthur gebe es solche Pläne bereits.

Am Dienstag wird ihre Interpellation im Grossen Gemeinderat verkündet. Sie hofft auf positive Resonanz: «Ich bin überzeugt: Damit würde nicht nur die Sicherheit und die Selbständigkeit der Kinder gestärkt, es könnte auch auf wirkungsvolle Weise die Anzahl Elterntaxis eingeschränkt werden.»

Verwendete Quellen
  • Interpellation von Marilena Amato Mengis (SP)
  • Schriftlicher Austausch mit Marilena Amato Mengis (SP)
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Black Pearl
    Black Pearl, 05.07.2023, 08:39 Uhr

    Der Verkehr hat im Herti-Quartier hat in einem kaum zu glaubenden Ausmass zugenommen. Auch für Kinder, welche mit dem Velo in die Oberstufe fahren, ist der Schulweg nicht ohne.. (Kreisel Feldstrasse, Überquerung Baarerstrasse). Die im Bericht erwähnte Stelle (Ecke Feldstrasse/Allmendstrasse) ist tatsächlich heikel. Tempo 30 im gesamten Quartier wäre schon lange angezeigt.

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  • Profilfoto von Züriläckerli
    Züriläckerli, 05.07.2023, 06:17 Uhr

    Dass auf der ganzen Umfahrungen Tempo 30 signalisiert wird bleibt natürlich, in der Stadt Zug, ein Traum. 30er Zonen findet man am Zugerberg und im Bereich der Einkaufstrassen. Nicht dort wo die Menschen wohnen oder Kinder auf dem Schulweg sind. Für Schulkinder gibt es ja die freiwilligen Verkehrshelferinnen.

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