Bedingt wirksam

Luzern: Die am meisten kritisierten Dosierampeln bleiben

Dosierstelle beim Inseliquai in Richtung Frohburg: Ein Countdown zählt die Zeit bis zur nächsten Grünphase runter. (Bild: Stadt Luzern)

Neue Zahlen zeigen, wie effektiv die im Jahr 2022 eingeführten Dosierampeln sind. Deren Wirkungen sind jedoch nur teilweise zufriedenstellend.

Die Dosierampeln in der Stadt Luzern würden zwar den Verkehrsfluss verbessern, doch das gesteckte Ziel konnten sie nicht erreichen. Das schreiben Kanton und Stadt Luzern in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Verkehrsverbund Luzern und dem Gemeindeverband LuzernPlus.

Die sogenannten Dosierstellen wurden im Jahr 2022 in Luzern eingeführt. Sie sollen den Verkehr in der Stadt insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten besser lenken. Insgesamt nahm die Stadt zwölf solcher Ampeln in Betrieb (zentralplus berichtete). Während vier Wochen im Juni 2022 und Juni 2023 erfolgte eine Messung. Die ausgewerteten Resultate zeigen nun, was die Ampeln bringen.

Ampeln bei Haldenstrasse und Zürichstrasse seien erfolgreich

Teilweise zeigt sich ein Erfolg. Auf der Zürichstrasse konnte das Projekt die Reisezeit für den öffentlichen Verkehr um bis zu 17 Prozent verringern – für Autofahrerinnen sogar um bis zu 24 Prozent. Auch die Dosierampeln bei der Haldenstrasse zeigen laut Mitteilung vom Freitag Wirkung: Die Reisezeit für Busse stadteinwärts konnte um 18 Prozent reduziert werden. Für Autofahrer reduzierte sich die Reisezeit gar um die Hälfte.

Die Ampeln im Gebiet Trischen und Obergrund hätten hingegen keine Wirkung gezeigt. Diese werden deshalb abgestellt.

Die Ampeln sorgten für viel Ärger

Die Dosierampeln sorgten schon früh für viel Kritik. Der TCS (Touring Club Schweiz) hat daraufhin sogar eine Ombudsstelle geschaffen, bei der die Verkehrsteilnehmer ihrem Ärger Luft machen können (zentralplus berichtete).

In weniger als fünf Monaten haben sich über 900 Personen online beschwert (zentralplus berichtete). «Das bestätigt, dass es viele Leute gibt, die sich an den Dosieranlagen stören», sagte der Geschäftsführer Alexander Stadelmann bei einem ersten Fazit im Mai 2023. Die TCS publizierte damals eine Liste der Ampeln, zu welchen am meisten Kritik eintrudelte.

Das sind folgende:

  1. An der Eichwaldstrasse beziehungsweise Arsenalstrasse bei der Einmündung in die Obergrundstrasse
  2. Beim Parkhaus National an der Haldenstrasse
  3. An der Sedel- und Friedentalstrasse aus Richtung Rotsee
  4. An der Wesemlinstrasse bei der Einmündung in die Zürichstrasse
  5. An der Hünenbergstrasse bei der Einmündung in die Maihofstrasse

Tatsächlich kritisierten Verkehrsteilnehmerinnen vor allem jene Ampeln, welche nun von den Behörden als wirksam eingestuft wurden. Mit einer Ausnahme: Die Ampel bei der Einmündung in die Obergrundstrasse. An dieser störten sich die Autofahrer am meisten. Und auch Stadt, Kanton, der Verkehrsverbund Luzern und Luzern Plus kamen zum Schluss, dass sie zu wenig Wirkung zeige.

Die anderen Dosierstellen, die am meisten Kritik erhalten haben, werden alle in den Regelbetrieb übernommen. Sie hätten eine Wirkung gezeigt, steht in der Medienmitteilung.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung des Kantons Luzern, der Stadt Luzern, des Verkehrsverbundes Luzern und des Gemeindeverbandes LuzernPlus
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