Um abgelegene Quartiere zu erschliessen

Selbstfahrende Autos und Schräglifte in Horw?

Das Stirnrüti-Quartier ist nur per Individualverkehr zu erreichen. (Bild: mik)

Gewisse Quartiere in Horw sind schlecht an den öffentlichen Verkehr angebunden. Das soll sich nun ändern. Politikerinnen fordern, dass der Gemeinderat unter anderem Vorschläge wie selbstfahrende Autos und Schräglifte prüft.

Daniela Luthiger und die weiteren Einwohnerräte der Mitte- und GLP-Fraktion fordern, dass Horwer Quartiere besser an den öffentlichen Verkehr angeschlossen werden. Während Busse und Züge vom Gemeindezentrum aus in einem regelmässigen Takt verkehren, sind etwa das Oberrüti- und das Stirnrüti-Quartier oder die Kleinwilhöhe gar nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

In den vergangenen Jahrzehnten sei die Gemeinde Horw stark gewachsen. Dies führe auch zu einer Steigerung der Mobilitätsbedürfnisse, schreiben die Politiker im Postulat. Vor allem Familien und ältere Generationen seien auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.

Bewohner haben sich bei Einwohnerrätinnen gemeldet

Die Mitte- und GLP-Politiker fordern deshalb, dass der Gemeinderat prüft, wie diese Quartiere besser an den öffentlichen Verkehr angeschlossen werden können.

Das Problem der Erschliessung dieser Quartiere in Horw bestehe schon länger, erklärt Leo Camenzind, Chef der Mitte/GLP-Fraktion, gegenüber zentralplus. Anwohner aus verschiedenen Ortsteilen seien deshalb auf die Einwohnerräte mit der Bitte zugekommen, etwas zu unternehmen.

Laut Camenzind wird beispielsweise die Erreichbarkeit des Pflegeheims Kirchfeld schon länger immer wieder thematisiert. Bisher konnte jedoch noch keine Lösung gefunden werden, um eine bessere Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr zu ermöglichen. Aber auch bezüglich der Gebiete Seestrasse oder des unteren Teils des Biregg-Quartiers gebe es Handlungsbedarf.

Politiker haben sich in Zürich und Bern inspirieren lassen

Die Einwohnerrätinnen der Mitte/GLP-Fraktion hätten deshalb ihre Köpfe zusammengesteckt. Sie wollten mal «so richtig über den Tellerrand hinausschauen». Dabei kamen neben Orts- und Rufbussen innovative Ideen wie selbstfahrende Autos oder Schräglifte heraus. Diese Aufzüge werden in der Regel an Hügel gebaut. Mit ihnen kann man neben der Strecke von A nach B gleichzeitig eine Höhendistanz überwinden.

Einige Parteimitglieder würden in Zürich oder Bern arbeiten und seien dort schon ähnlichen Ideen begegnet, erklärt Camenzind. Bei der Lösungssuche solle mit dem Verkehrsverbund Luzern (VVL) zusammengearbeitet werden. Sinnvoll sei eine Gesamtbetrachtung der Gemeinde.

Die Postulantin Daniela Luthiger (Mitte) wohnt im Winkel, einem der betroffenen Quartiere. Die Strecke zur nächsten Haltestelle sei dort für Gehbehinderte oftmals zu lang, schreibt sie auf Anfrage. «Dies sind Hürden, welche für das gesellschaftliche Leben in Horw abgebaut werden sollten.»

Der Fraktionschef Leo Camenzind ist selber nicht vom Problem betroffen. Er wohnt in der Wegmatt, und dort sei, wie allgemein im Zentrum, der Anschluss an den ÖV «sensationell». Für den Politiker ist die Ausweitung des ÖVs in abgelegene Horwer Gebiete jedoch einfach ein logischer Schritt. «Nachdem das Parkplatzreglement überarbeitet worden und man bestrebt ist, dass es weniger individuellen Verkehr gibt, ist dieser Schritt mit der Anbindung an den öffentlichen Verkehr einfach nur konsequent.»

Verwendete Quellen
  • Postulat
  • Telefonat mit Leo Camenzind, Fraktionschef der Mitte/GLP-Fraktion
  • Schriftlicher Austausch mit Daniela Luthiger, Einwohnerrätin (Mitte) und Postulantin
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