Mutmasslich gefälschte E-Mails im Umlauf

Jetzt gibt es in der Causa Müller gar Strafanzeigen

Auch die Justiz wird sich nun – am Rande – mit der Causa Müller und Luks befassen. (Bild: © zentralplus)

Rund um Damian Müllers vermeintliche Wahl zum neuen Präsidenten des Luzerner Kantonsspitals kommt es nun gar zu Strafanzeigen. Dies wegen eines anonymen Schreibens.

Bis jetzt befassten sich vor allem die Politik und die interessierte Bevölkerung mit der Causa Damian Müller und dass der FDP-Ständerat nun doch nicht neuer Verwaltungsratspräsident der Luzerner Kantonsspital-Gruppe (Luks) wird (zentralplus berichtete). Mit der neuesten Wendung wird nun aber auch die Justiz eingeschaltet.

Wie die Staatskanzlei Luzern am Dienstagabend schreibt, hätten im Zusammenhang mit der Neubesetzung des Luks-Verwaltungsrats, welche am 22. April verkündet wurde, verschiedene Personen ein anonymes Schreiben erhalten. Dieses bilde einen E-Mail-Verkehr zwischen einem Kantonsratsmitglied und einem Journalisten ab.

zentralplus liegt der vermeintliche E-Mail-Verkehr zwischen SP-Fraktionschef Marcel Budmiger und einem Journalisten der «Luzerner Zeitung» vor. Budmiger hatte Müllers Wahl in Vorstössen kritisiert. In den vermeintlichen E-Mails vom 17. April steht, dass Budmiger dem Journalisten den Namen des neuen Luks-Verwaltungsratspräsidenten geben könne, «wenn du mir eine Berichterstattung versprichst. So dass wir ihn wieder loswerden». Die vermeintliche Antwort des Journalisten: «Ja eine solche Berichterstattung können wir sehr gerne machen. Wir telefonieren.»

Anzeige wegen Verleumdung eingereicht

Nur: Dieser E-Mail-Verkehr scheint gefälscht zu sein. Die Staatskanzlei schreibt, erste Abklärungen hätten ergeben, dass von der abgebildeten E-Mail-Adresse zum dargestellten Zeitpunkt keine E-Mails versandt oder empfangen worden seien. «Damit ergibt sich der Verdacht, dass der im Schreiben abgebildete Mailverkehr fingiert wurde», schreibt der Kanton.

Marcel Budmiger fiel laut einem Bericht der «Luzerner Zeitung» aus allen Wolken, als er von dem E-Mail-Verkehr erfuhr. Er wie auch der «LZ»-Journalist würden versichern, dass sie die E-Mails nicht verfasst hätten und dass es keine Absprache gebe oder gegeben habe.

Beide Seiten lassen diese mutmassliche Fälschung nicht auf sich sitzen. Budmiger sagt im Artikel der «Luzerner Zeitung»: «Das ist ein Angriff auf die Demokratie.» Er habe bei der Luzerner Polizei Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verleumdung eingereicht, was auch die Staatskanzlei bestätigt. Man wolle ihn diskreditieren und Stimmung machen wegen der Beratung der Luks-Vorstösse.

«LZ»-Chefredaktor Christian Peter Meier kündigt ebenfalls rechtliche Schritte an, es seien mehrere rote Linien überschritten worden.

Verwendete Quellen
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