Arbeiten an der Steinhauserstrasse

Kanton baut in Zug eine neue Brücke über die Lorze

Diesen Abschnitt der Steinhauserstrasse will der Kanton Zug erneuern. (Bild: Andreas Busslinger)

Zwischen Riedmatt und der Brücke über die Autobahn A14 ist die Steinhauserstrasse in einem schlechten Zustand. Der Kanton plant deshalb umfassende Arbeiten, um die Strecke auf den neuesten Stand zu bringen.

Für Fussgänger zu wenig sicher, am Abend verstopft: Das ist das Urteil des Kantons Zug über die Steinhauserstrasse in Zug. Es geht um den 500 Meter langen Abschnitt von der Riedmatt bis zur Brücke über die Autobahn A14. Für rund 5,1 Millionen Franken will die Regierung den Abschnitt deshalb umfassend erneuern, wie in einem Bericht und einer derzeit aufliegenden Planauflage sichtbar ist. Davon übernimmt die Stadt Zug voraussichtlich rund 310’000 Franken.

Mit diesem Geld sollen Fussgängerinnen und Velofahrer mehr Platz erhalten, Autos weniger im Stau stehen, Anwohnerinnen mehr Ruhe erhalten und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer verbessert werden. Zudem nutzt die Regierung die Arbeiten als Gelegenheit, die Bushaltestellen Ammannsmatt behindertengerecht umzubauen.

Steinhauserbrücke wird abgerissen und neu gebaut

Ein Teil der Arbeiten befasst sich mit der Einmündung in die Schochenmühlestrasse. Gerade abends zu Feierabendzeiten stehen Autofahrer in Richtung Zug dort im Stau, da sie hinter den Linksabbiegern warten müssen. Laut der Regierung beeinträchtigt diese Warterei jeweils auch die Busse der Linien 6, 7, 16 und 36, die am Knoten bei der Schochenmühlestrasse entlangfahren.

Als Lösung plant die Regierung deshalb einen zweiten Streifen vor der Einmündung. Damit die Linksabbiegespur auf der Steinhauserbrücke Platz hat, will die Regierung die Brücke abreissen und neu bauen. Die neue Brücke soll rund sieben Meter breiter werden, damit die neue Spur samt Velostreifen und Trottoir darauf Platz hat.

Die Steinhauserbrücke soll um eine Linksabbiegespur und einen Velostreifen ergänzt werden. Damit das Platz hat, will der Kanton sie neu bauen. (Bild: Screenshot: Google Maps)

Eine reine Verbreiterung sei zwar überprüft, wegen Problemen mit der Statik jedoch wieder verworfen worden, wie das Zuger Tiefbauamt auf Anfrage ausführt. Zudem befinde sich die Brücke in einem schlechten Zustand. Mit einer neuen Brücke könne der Kanton der Lorze auch etwas mehr Luft lassen. Und ebenso den Fussgängern: Der Weg unten an der Lorze soll abgesenkt werden, damit die Fussgänger unter der Brücke mehr Platz über ihren Köpfen haben.

Mehr Platz für Fussgänger und Velofahrerinnen

Allgemein dürfen sich Fussgängerinnen und Velofahrer freuen: Die Regierung plant sicherere Wege auf der Steinhauserstrasse. So fehlt heute ab der Steinhauserbrücke bis Riedmatt westseitig ein Trottoir, beim Velostreifen klafft in der Nähe der Bushaltestellen und beim Kreisel Bossard eine Lücke. Diese will die Regierung bald schliessen: Künftig soll es auf der Steinhauserstrasse einen durchgehenden Velo- und Fussgängerweg auf beiden Seiten geben. Weiter werden die Fussgängerinseln beim Bossard-Kreisel verbreitert, um die Überquerung für die Zugerinnen sicherer zu machen.

Das sind die Pläne für die Steinhauserstrasse. (Bild: Screenshot: Botschaft Kanton Zug)

Änderungen sind auch an den Bushaltestellen Ammannsmatt geplant. Die beiden Haltekanten werden in Richtung Kreisel verschoben und als Busbuchten erstellt. So werden die beiden Bushaltestellen neu barrierefrei. Denn bis Ende 2023 müssten alle ÖV-Haltestellen gemäss Behindertengleichstellungsgesetz auch für Menschen mit Behinderung nutzbar sein (zentralplus berichtete). Zug hinkt diesem Ziel wie die meisten anderen Kantone hinterher.

Breiterer Kreisel mit Baum statt Skulptur

Doch nicht nur Velos und Spaziergänger erhalten mehr Platz, sondern auch Autos. Um den Bossard-Kreisel sicherer zu machen, plant die Regierung, den Kreisel leicht zu vergrössern und in Form einer Ellipse auszubauen. Zudem thront nach dem Umbau nicht mehr eine Skulptur, sondern ein Baum in dessen Mitte.

Diese Skulptur in der Mitte des Kreisels soll im nächsten Jahr einem Baum weichen. (Bild: Screenshot: Google Maps)

Auch rundherum wird der Kreisel aufgehübscht: Auf dem entsprechenden Streckenabschnitt ist der Belag an mehreren Stellen gerissen oder verformt. Von der Brücke über die Autobahn A14 bis zur Steinhauserbrücke wird darum der Belag erneuert. Von der Brücke bis zur Riedmatt möchte der Kanton Zug einen Flüsterbelag einbauen. Trotzdem überschreitet der Strassenlärm beim Gebäude an der Riedmatt 2 den Grenzwert. Da für den Kanton Zug im betreffenden Abschnitt Tempo 30 oder der Bau einer Lärmschutzwand unverhältnismässig wäre, schlägt er für die Liegenschaft stattdessen Schallschutzfenster als Ersatzmassnahme vor.

Bagger sollen Ende 2024 auffahren

Bis die Bagger auffahren, wird jedoch noch viel Wasser die Lorze hinunterfliessen. Bis Anfang September liegen die Pläne noch öffentlich auf, zudem wird der Kredit noch im Kantonsparlament besprochen. Derzeit plant die Regierung mit einem Baustart im dritten Quartal 2024. Die Arbeiten sollen in mehreren Etappen erfolgen und rund neun Monate dauern. Während der Bauarbeiten soll der Verkehr mehrheitlich im Gegenverkehr geführt werden. Während den Belagsarbeiten sei dies jedoch nicht möglich, weshalb während einiger Tage Verkehrslotsen den Verkehr regeln werden.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von D. Brunner
    D. Brunner, 16.08.2023, 20:58 Uhr

    Sieben Meter breiter soll die Brücke werden – und gemäss zentralplus sollen und werden sich Velofahrerinnen und Fussgänger freuen.

    Etwa, weil von den sieben (!) Metern zusätzlicher Brückenbreite mehr als genug für Autos und LKW reserviert ist – dazu noch von den meisten Velos «gereinigt». Im Vergleich mit heute (Illu des Artikels) plus 7 Meter, sieht jede/r, dass sich Auto- und LKW-Fahrer so noch mehr als «Herrschende auf der Infrastruktur» fühlen und «zügiger» zufahren werden – damit sie dann bei der nächsten Engstelle auffahren und drängeln dürfen?

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