Seltener Anblick

Darum steht am Bahnhof Luzern ein ungarischer Zug

Ein ungewöhnlicher Zug stand vergangene Woche am Bahnhof Luzern. (Bild: Facebook)

Auf einem Gleis am Bahnhof Luzern bot sich vor einigen Tagen ein seltener Anblick. Dort stand ein Zug im Ungarn-Sujet. Die SBB erklären, weshalb.

Die SBB und weitere Schweizer Zug-Unternehmen betreiben allerhand verschiedene Zug-Modelle. Es gibt doppelstöckige Züge, solche, die ganz modern daher kommen und andere, die rein optisch schon fast als Ausstellungsmodell im Verkehrshaus stehen könnten.

Trotz dieser Vielzahl verschiedener Züge präsentierte sich vergangene Woche ein ungewöhnlicher Anblick am Bahnhof Luzern. Dort stand nämlich ein Zug im Ungarn-Sujet. Ein Wagen ist in den ungarischen Nationalfarben Grün-Weiss-Rot gehalten. Ein Liniennetz ist ebenfalls abgebildet. Zudem ziert ein ungarischer Slogan den Wagen, der auf Deutsch übersetzt bedeutet: «Die ungarische Eisenbahn wird 175 Jahre alt.»

Ein ungarischer Zug, zu Besuch in Luzern. (Bild: Facebook)

Die Anzeigetafel gibt weder Aufschluss darüber, woher der Zug kommt, noch wohin er fährt. Einzig verrät sie, dass nur Passagiere mit einem Spezialbillett zugelassen werden.

Darum stand der Ungang-Zug in Luzern

Was hat es mit diesem ungarischen Sonderzug auf sich? Eine Anfrage bei der SBB hilft weiter: «Es handelt sich um einen ungarischen Charterzug der Firma Golden Eagle, der regelmässig in der Schweiz zu Gast ist», teilt Mediensprecher Martin Meier mit.

Pendler mögen die Firma Golden Eagle nicht kennen – hingegen aber Fans von langen Zugreisen und insbesondere, wer Komfort zu schätzen weiss. Golden Eagle bietet nämlich längere, exklusive Zugreisen an. Die Firma bezeichnet sich selbst als führenden Anbieter von «exklusiven Langdistanz-Zugreisen.»

Ein Blick auf das Angebot unterstreicht das. Hier lassen sich Zugreisen in Zentralasien, in Indien oder von Venedig nach Istanbul buchen. Eine der Touren, die «Grand Alpine Express» führt von Budapest über Zürich und die Zentralschweiz nach Venedig und weiter nach Slovenien. Es dürfte sich um einen Zug dieser Route gehandelt haben, der in Luzern einen Zwischenhalt einlegte.

Reisen nur für das dicke Portemonnaie

Wer beim Klang dieser Destinationen direkt Fernweh kriegt, wird beim Anblick der Preise wohl mehr als einmal leer schlucken. Ein Ticket für diese Alpenroute kostet je nach Klasse zwischen 15'000 bis 32'000 Euro. Die Reise auf der Darjeeling Mail, einer Reise quer durch den indischen Subkontinent von Mumbai nach Kolkata kostet als Einzelperson in der Presidential Suite schlappe 60'000 Euro.

Vielleicht fährst du für die nächsten Sommerferien also doch lieber mit der S-Bahn nach Brunnen zum Campieren. Das sollte etwas günstiger sein.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Martin Meier
  • Beitrag in der Facebook-Gruppe «Du besch vo Lozärn, wenn...»
  • Webseite von Golden Eagle

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